Re: @ D. - Auslegungsproblem

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 01. Juli 2004 03:58:29:

Als Antwort auf: Re: @ D. - Auslegungsproblem geschrieben von Ingrid am 01. Juli 2004 00:00:19:

Ingrid schreibt unter anderem:

„Man muß kein Zeuge Jehovas sein, um zu bemerken, das eine immer größer werdende Zahl von Leuten gegenwärtige Entwicklungen in der Welt und in Deutschland mit größer werdender Sorge sieht. Entwicklungen, die offensichtlich nicht mehr zu bremsen sind, sich als Trend aufgrund nur schwer zu definierender Umstände durchsetzen. So werden m.E. die Gegensätze von arm und reich sowohl in der Welt größer als auch in Deutschland selbst …"

Dazu möchte ich dann noch die Frage anmerken. Weshalb konnte sich seit den 1870er Jahren eigentlich die Russellbewegung (und Nachfolger) etablieren. Es ist durchaus empfehlenswert mal den Band 4 der „Schriftstudien" („Der Krieg von Harmagedon") intensiv (nicht blos oberflächlich) zu lesen. Dann erkennt man. Russell schon wertete die damaligen Lebensumstände genau in dem Sinne, wie es jetzt auch Ingrid bezogen auf die Jetztzeit tut. Er sah auch die Katastrophe heranrollen im Sinne des unausweichlichen „Kampfes zwischen Kapital und Arbeit". Seine „eigenständige Leistung" dabei war lediglich, dass er das ganze metaphysisch überhöhte. „Nur Gott könne die Probleme lösen", so seine These. Wurden sie gelöst im Sinne Russell's? Nein kann die Antwort darauf nur lauten.

Was die Russell-Organisation und Nachfolger bot war nur eines. Dem sprichwörtlichen Esel die Möhre vor die Nase zu halten, und dann wenn er glaubt, jetzt bekommt er sie, sie wieder wegzuziehen. Das wiederholt sich bis auf den heutigen Tag so. Übrigens sahen auch andere eine Katastrophe heranrollen. Zeitgenössisch etwa Friedrich Engels, der auch in Wertung der gigantischen Aufrüstung vor dem ersten Weltkrieg prophezeite. Es könne nur ein Ende mit Schrecken geben. Und die Kronen würden in der Gosse landen und niemand werde sie aufheben.

In der Analyse der Umstände bestand somit partielle Übereinstimmung. Was jedoch trennte war, welche Konsequenzen daraus abgeleitet wurden.

Die Konsequenz der Zeugen ist das Hoffen und Harren auf den Sanktnimmerleinstag. Das Paralysieren. Die Menschheit erleidet nur das Schicksal, dass sie sich selber bereitet. Das sind harte Erkenntnisse, die manch einer nicht erträgt. Er glaubt sie nur mit symbolischen Rauschgift überstehen zu können. Einer der namhaftesten Dealer ist dabei die WTG. Und wie man sieht findet sie immer noch ausreichend genügend Süchtige.
 


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