Re: Die Bilanz wird später gezogen werden


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 12. Mai 2004 17:28:47:

Als Antwort auf: Re: Hölle geschrieben von Abaddon am 12. Mai 2004 15:48:08:

Abaddon meinte unter anderem:

„Wenn ihr schon der festen Überzeugung seid, daß ihr aus der „Gefangenschaft" (für manche mag es das ja wirklich sein - geb ich zu) befreit worden seid, um ein besseres Leben zu führen, warum GENIESST ihr dann euer besseres Leben nicht einfach, anstatt sich weiterhin mit dem „Schwachsinn" wie ihr in bezeichnet zu beschäftigen und seine ganze Kraft WEITERHIN (halt in die Gegenrichtung) dafür aufzuwenden.
Also eins weiß ich: Wenn ich zu der Erkenntnis gelangen würde, daß das für MICH alles Blödsinn ist (ich kann ja nur für mich selbst entscheiden), dann würde ich nur noch tun, was ich will. Aber ganz bestimmt nicht würde ich mich weiterhin diesen Dingen widmen und vielleicht noch im „Müll" vergangener Jahre stöbern.
Wie sagte schon Paulus: „WENN das alles nicht wahr ist, dann laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben."
Macht das doch!
Oder kommt ihr doch nicht GANZ los von alldem, was ihr geglaubt habt?
Ihr habt es doch GESCHAFFT (lt. euren Worten) - warum also noch damit beschäftigen?"

Zum einen würde ich mal meinen; gemessen an den tatsächlichen Verlustraten der WTG, die nur mühsam ausgeglichen werden können, zunehmend, verstärkt zunehmend, durch fremdsprachige Mitbürger, die es in dieses Land verschlagen hat.

Also bezogen auf den Kern der deutschsprachigen Aussteiger, auch und besonders aus der Jugend, ist es in der Tat so, dass ein hoher Anteil, entweder stille Aussteiger sind; oder nach einer gewissen Zeit der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit, neue Ziele und Interessen ihren Gesichtskreis dominieren. Das sei durchaus nicht als Vorwurf verstanden. Das ist durchaus eine legitime Angelegenheit, da jeder nur ein Leben zur Verfügung hat (auch wenn mancher sich etwas anderes einredet oder einreden lässt).

Dennoch gibt es eine Minderheit von Aktivisten (Aktivisten sind in der Regel immer die Minderheit), die es dabei nicht bewenden lassen. Die in Bilanzierung jenes Anteiles ihres Lebens der WTG geprägt war, zu dem Resultat gelangt sind.
Es ist noch eine Rechnung offen. Zahlbar von der WTG. Zahlbar inklusive Zinsen und Zinseszins. Ob es denjenigen gelingt, ihre Rechnungsforderung wirklich im gewünschten Sinne „einzutreiben", mag man vielleicht berechtigterweise anzweifeln. Indes gilt auch hier: Wer nichts tut, der kann erst recht keine Ergebnisse erwarten.

Da nun mal die Sachlage so ist (wenn man sich nicht gerade den „Großkirchen" an den Hals wirft), dass es kaum feste, organisatorische Strukturen gibt auf der Gegnerseite der WTG, wozu auch finanzielle Aspekte gehören würden, ist es letztendlich ein Kampf engagierter Einzelkämpfer. Indes um eine biblische Allegorie zu bemühen. Hätte ein David seine Wurfschleuder im Keller versteckt, wie es wohl in der Sache auch Abaddon empfiehlt, hätte sich der Goliath weiter ins Fäustchen gelacht. Noch gibt es „Davids" mit denen auch die WTG letztendlich zu rechnen hat. Und sei es nur in der Form, dass mancher potentieller Neuanwerbungskandidat der Zeugen, sich im Vorfeld darüber via Internet, sachkundig machen kann, auf was er sich da eigentlich einzulassen gedenkt.

Diese Schicht, die vorher prüft, ist vielleicht das eigentliche Menetekel der WTG. Wiederum mit der Einschränkung. Je mehr das soziale Gefüge in diesem Lande aus den Fugen gerät, um so besser stehen die Chancen für die WTG. Strandgut war schon immer ihr bevorzugtes Fischreservoir. Aber so übermäßig lange ist ja die Informationsmöglichkeit in Sachen ZJ via Internet noch nicht präsent. Warten wir's also ab, wie in einigen Jahrzehnten die diesbezügliche Bilanz aussieht.


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