Re: Gute Zusammenstellung zu 1975


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 07. März 2004 14:08:50:

Als Antwort auf: Gute Zusammenstellung zu 1975 geschrieben von Mumpitz am 07. März 2004 11:36:29:

Ein interessanter Text. Darin auch gelesen (das stört die faktenresistenten ZJ indes nicht). Aber ihre potentiellen Opfer sehen das vielleicht etwas anders. Und so gesehen haben solche Texte durchaus ihren Sinn!:

Ich brach mein Ingenieurstudium ab und ließ mich am 5. August 1972, rund drei Jahre vor Harmagedon, taufen. Ich war gerettet! In Gottes schützender Organisation geborgen. Mit dem Wissen, das ich heutzutage habe, komme ich aber zu der Erkenntnis, daß ich lediglich das Opfer von einem Opfer und der Mitläufer von einem Mitläufer geworden war. ...

Ein anderer Glaubensbruder, der am selben Tag getauft wurde, wie ich, kam im Juli 1974, also ein Jahr vor dem besagten Harmagedon zu mir. Er hatte auf dem Bezierkskongress "Heiliger Dienst", in Neumünster, das Buch erhalten, mit dem Titel: "Ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei?". Da er in Bezug auf Harmagedon eine Riesenerwartung hatte, hatte es das Buch noch am selben Abend durchgelesen. Was er da las hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt. Er zeigte mir das letzte Kapitel und dort den dritten Absatz; dort steht: "Die Vollstreckung des göttlichen Urteils steht unmittelbar bevor!" ...

Aber auch die 'Organisation der Zeugen Jehovas', war im Wecken von Erwartungen nicht untätig. Man ermunterte dazu den Vollzeitdienst aufzunehmen. So heißt es im "Königreichsdienst vom April 1968: "In Anbetracht der kurzen verbleibenden Zeit, möchten wir dies so oft tun, wie es die Umstände erlauben. Bedenkt, daß nur noch ungefähr 90 Monate verbleiben, bis 6000 Jahre der Existenz des Menschen hier auf Erden voll sind". In der US-Ausgabe des Königreichsdienstes für Mai 1974 heißt es, nachdem auf die 'kurze verbleibende Zeit' verwiesen worden war: "Es gehen Berichte über Brüder ein, die Haus und habe verkaufen, um restliche Zeit in diesem alten System im Pionierdienst zu verbringen. Bestimmt ist dies eine vorzügliche Art und Weise, die kurze Zeit, die bis zum Ende der verderbten Welt noch bleibt, zu verbringen (1.Joh.2:17). ...

All diese Aussagen beabsichtigten sehr deutlich, Hoffnung und Spannung zu wecken. Seit dem Tag ihrer Gründung hatte die 'Organisation' immer wieder Hoffnungen hinsichtlich bestimmter Termine geweckt, die sich aber steht zerschlugen, wenn der Zeitpunkt heranrückte. Hinterher versuchte man in den Veröffentlichungen der Gesellschaft, die Schuld an den Fehlschlägen nicht der Verbreitung, sondern den Empfängern der Botschaft zuzuschreiben, die eben zuviel erwartet hätten. ...


ZurIndexseite