Geschrieben von D. am 25. Februar 2004 00:16:44:
In der CV 150 zum Thema Abendmahl gelesen:
Im Jahre 1951 lautete ein WT-Thema: "Das Abendmahl des Herrn". Darin wurde
folgendes Argument benutzt:
Unsere Gegner behaupten, es gäbe in der Bibel überhaupt keine Schriftstelle, die das
Nehmen der Symbole für einen Teil der Christen verbietet. Aber unsere Gegner verkennen,
daß Jesus einen Unterschied machte zwischen Fleisch und Leib. Denn er sagte nicht beim
Abendmahl "dies bedeutet mein Fleisch, sondern mein Leib" und meinte damit
seinen geistigen Leib, nämlich seine 144 000 Leibesglieder.
Deshalb sollten auch nur diese, also der noch auf der Erde lebende "Überrest"
von den Symbolen genießen. -
Für mich entstanden damals die ersten Zweifel an der Glaubwürdigkeit der WTG, denn es
stellte sich doch die Frage: hat die WTG die Wahrheit geredet mit ihrem Argument, oder
hatten die Gegner hier recht.
Ein paar Jahre später las ich in "Vergewissert euch aller Dinge", Thema:
"Abendmahl des Herrn", Das Brot stellt Jesu Fleischesleib dar.
Ich fiel aus allen Wolken, denn es war mir klar, daß hier die Gegner im Recht waren, weil
sie sich auf die Bibel berufen hatten. Aber wo blieb denn die Richtigstellung in der
WT-Literatur in bezug auf die Abendmahlfeier? Es blieb alles beim alten, falschen
Zeremoniell, mit dem unbiblischen Rat sich zu prüfen, ob Überrest oder andere Schafe =
Unwürdige.
Diese Unwürdigen haben zwar dieselbe Taufe, dürfen verkündigen, Vorträge halten,
Dienstämter bekleiden, Versammlungen leiten, Verfolgungen erleiden, bis in den Tod, einem
Komitee angehören, das über Ausschluß u.a. entscheidet, aber man redet ihnen aus, die
vom "Herrn" für alle Christen angeordneten Symbole beim Abendmahl zu nehmen .
Oft hört man auch das Argument, Jesus hätte nur mit seinen 12 Aposteln (ohne Judas nur
11) die Abendmahlsfeier eingesetzt! Das ist richtig, aber er hat noch viel mehr nur zu
ihnen oder nur zu wenig Menschen geredet und trotzdem müssen es alle Christen beachten.
Dem Abendmahl ging ja doch das Passah voraus, da war es nicht üblich, es mit großen
Menschenansammlungen zu feiern. Wichtig für uns ist dabei die Tatsache, daß Jesus es
angeordnet hat. Matth. 26:17-30; Mark. 14:12-25; Luk . 22: 7-20. Denn vor seinem Weggang,
seiner Himmelfahrt, gab er den Jüngern den großen Auftrag nicht nur zum Predigen und
Taufen, sondern auch alles andere zu lehren und zu halten, was er ihnen befohlen hatte.
Matth. 28:19-20
und lehret sie halten, alles, was ich euch befohlen habe.
Sollte das Abendmahl nicht zum Alles gehören? Oder vielleicht nur mit
Einschränkungen? Die Bibel gibt eine klare Antwort! Paulus hat uns klar und deutlich
mitgeteilt, was es heißt, sich vorher zu prüfen. Nämlich nicht Götzendienst und
christlichen Gottesdienst nebeneinander zu pflegen, das läßt Gott nicht zu. 11. Kor.
10:14-22.
Damals spielten Essen und Trinken beim Abendmahl noch keine wesentliche Rolle, bevor man
die Symbole nahm. Es bildeten sich Klassenunterschiede von Armen und Reichen, so daß die
Einheit durch Spaltung litt. Jesus war aber für alle gestorben, auch das muß eine
richtige Einstellung des Herzens zum Abendmahl sein, wenn man nicht als unwürdig gelten
will. l. Kor. 11 :20-29.
Was die Bedeutung der Symbole selbst angeht, so hatte Jesus schon vorher in einer
Ansprache an eine Volksmenge erklärt, daß er das Brot des Lebens sei. Sein Fleisch
würde die wahre Speise und sein Blut würde der wahre Trank sein. Das würde er für das
Leben der Welt (nicht nur 144 000) geben. Wer es nicht ißt und trinkt, wird kein Leben
haben. Wer es aber ißt und trinkt, den würde er am jüngsten Tag auferwecken. Joh.
6:48-59. - Eine bedeutende Aufforderung durch Jesu eigene Worte, die Symbole zu seiner und
damit auch zur Ehre Gottes zu nehmen, zum eigenen Nutzen.
Ein besonders passendes Beispiel für eine Abendmahlfeier im biblischen Sinne ist das
Passah. Denn nicht zufällig setzte Jesus bei seiner letzten Passahfeier mit den Jüngern
das Abendmahl ein. Und Paulus nennt Jesus Christus "unser Passah", welcher
geopfert wurde, l. Kor. 5:7 NW.
Es ging auch damals darum, die Erstgeburt der Israeliten zu verschonen und bedeutete doch
gleichzeitig die Rettung und Befreiung aller Israeliten. Und darum sollten in den
einzelnen Familien auch alle, ohne Ausnahme, am Passah teilnehmen. 1 . Mos. 12:1-28.
Das größere, vollkommene Passah-Lamm "Jesus-Christus" hat, bevor es
geschlachtet wurde, angeordnet, sein Fleisch = Brot zu essen und sein Blut = Wein zu
trinken, es hat die Kraft, ewiges Leben zu geben. Während vom Passah die Israeliten
verschont blieben, reicht das Opfer des Christus für die ganze Menschenwelt. Joh .6 : 51.
Dies lehrte Jesus nicht nur seine Jünger, sondern in einer öffentlichen Versammlung in
Kapernaum. Joh. 6:59.
Somit ist es nur richtig, wenn beim Abendmahl alle die Symbole nehmen, die er das
Loskaufopfer Jesu Christi und an sein vergossenes Blut, das Sünden vergeben kann,
glauben. Denn darin unterscheidet sich doch der "Neue Bund" vom alten mosaischen
Gesetzesbund, der keine Sünden vergeben konnte, sondern nur offenbar machte. Er war ein
Zuchtmeister auf Christus hin, bis der Glaube kam durch den man gerechtgesprochen wird, zu
Kindern oder Söhnen Gottes. Ohne Unterschied von Volk, Rasse, Stellung und Gesellschaft
kann man sich durch den Glauben als Abrahams Same und Erben erweisen. Gal. 3 :23-29 .
Und noch einmal möchte ich unterstreichen: Es gibt keine Schriftstelle in der Bibel, die
das Nehmen der Symbole für sogenannte Überrestglieder und das Verzichten der großen
Volksmenge gutheißt und unterstützt. Wer es trotzdem tut, arbeitet gegen die von Gott
gewirkte Einheit der Christen. Joh. 10:1-16 u. Kap. 17:11-26.
Es kann auch ein Mensch nicht selbst bestimmen seinen Platz in Gottes Königreich, das
bestimmt Gott selbst, Matth. 20:23; Mark. 10:40; Röm. 11:5 6 und 32. Wir sind immer von
seiner Gnade und Barmherzigkeit abhängig.
Wer aber die anderen Schafe immer noch als unwürdig ansieht, in bezug auf das Nehmen der
Symbole, der sollte sich die Geschichte von Petrus, in Verbindung mit der Taufe des
Hauptmann Kornelius, wieder einmal durchlesen. Apg. Kap. 10.
Dort weigerte sich Petrus die ihm in einem Tuch dargereichten Tiere zu schlachten und
zu essen, weil sie seiner Ansicht nach unrein wären. Doch die Stimme sprach zu ihm:
"Höre du auf, die Dinge verunreinigt zu nennen, die Gott gereinigt hat". Als
Petrus sich über die wunderbare Fügung Gottes im klaren war, sagte er: "
nun
erkenne ich in Wahrheit, daß Gott nicht die Person ansieht, sondern das in jedem Volk
der, welcher ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, für ihn zur Annahme geeignet
ist". Apg. 10:11-16 und 34,35.
Solche aber, die sich zum Überrest der 144 000 bekennen, sollten sich einmal überlegen,
ob das überhaupt möglich ist. Denn aus der Heiligen Schrift geht sehr deutlich hervor,
daß diese oft zitierte Zahl nur Israeliten dem Fleisch nach sind.
Das Abendmahl ist nach den Worten Jesu ein Gedächtnismahl. Die
Passahfeier war nach der Bibel ebenfalls ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an die
damaligen Taten Gottes in Ägypten, die zur Befreiung Israels führten. Ebenso sollten
Christen die Machttaten Gottes durch Jesus Christus für die ganze Menschheit, Jahr für
Jahr, beim Abendmahl beobachten und feiern. 2. Mos. 13 :9 und 10.
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