Re: Der liebe Bruder Russell

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 27. Januar 2004 07:27:47:

Als Antwort auf: Re: Der liebe Bruder Russell geschrieben von D. am 20. Januar 2004 06:13:43:

Thesen kann man annehmen. Man kann sie auch ablehnen. Ein solcher Fall scheint mir im Falle der CV 146 vorzuliegen. Ein nicht namentlich genannter Augenzeuge wird darin bemüht? Weshalb blieb er anonym? Warum war er nicht bereit für den Wahrheitsgehalt seiner Aussage mit dem eigenen Namen einzustehen? Dies wäre notwendig gewesen, zumal ein anderweitiger Beleg in der seriösen Literatur, für die gleiche inhaltliche Aussage mir derzeit nicht bekannt ist.

Ist die Aussage jenes anonymen Augenzeugen indes völlig unglaubwürdig? Das kann es wohl nur für jene sein, die Parteilichkeit für die WTG, auf ihre Fahnen geschrieben haben. Wer sich dazu nicht oder nicht mehr zählt, wird es vielleicht etwas anders werten. Daher das Votum im Sinne von F. W. Franz:
"Es könnte so gewesen sein - Doch ich sage es nicht".
Der letzte, bestätigende Beweis fehlt. Immerhin als Dokument, was für Thesen über die Frühzeit der Russellbewegung im Umlauf waren, mag man es durchaus einmal zur Kenntnis nehmen. Die CV 146 schrieb:

Wer Russell wirklich war, wird wohl erst am Ende der noch ausstehenden Forschungen zu beantworten sein. Grundsätzlich muß man sagen, er muß vor allem in seiner Zeit und in den damaligen Verhältnissen Nordamerikas gesehen werden. Noch müssen die Tatsachen, Erfahrungen und Zusammenhänge vervollständigt werden.
Russells erste Kolporteure
Es gibt einen alten CV namhaft und wohnhaft bekannten Mitarbeiter von C.T. Russell. Dieser Bruder war selbst in Brooklyn. Er berichtet folgendes!
Einst hat er aufrichtig, an die religiöse Sendung, die Russell von sich und seiner Gruppe behauptete, geglaubt. Dann aber hat er ganz andere Dinge festgestellt. Russell hat seine ersten Kolporteure, Missionare oder Pilger vorwiegend aus polnischen Emigrantenkreisen angeworben, ja angeworben, die es damals in den USA in großem Maße gab.

Viele waren mit "Rosinen im Kopf" in die USA gekommen und fanden weder Arbeit noch Auskommen. Ein schweres Schicksal.

Solche sprach er an. Er bot ihnen an, Geld zu verdienen, wenn sie seine Schriften verbreiten würden, gutes Geld, hohe Bezahlung. Kapital hatte er ja. Und sie faßten zu. Unser Bruder berichtet, daß Russell den Missionsdienst wie ein Arbeitgeber als Verdienstmöglichkeit vergab. Die gewonnenen Pilger betrachteten das alles wie das Geldverdienen in einer Fabrik. Hier konnte man Geld verdienen und war aus der Emigranten-Arbeitslosenmisere heraus.
Die Pfiffigsten unter ihnen waren am Ende sogar Millionäre. Sie eiferten für das "nahe Ende", wann aller Reichtum auf der Straße liegen werde und es also besser sei, man gebe soviel wie möglich für diese Endzeitverkündigung. So sammelten sie viel Geld. Dabei betrogen sie den Staat um die Steuern, weil es ein bloßes Arbeitsverhältnis war unter dem Deckmantel von Mission und Pilgertum und auch ihre eigene Gruppe, der sie keineswegs alles ablieferten, um selbst reich zu werden.

Unser Bruder war selbst Zeuge heftigen Streites zwischen solchen Predigern im Bethel Brooklyn, u.a. die bekannten Pilger Bogacz und Sardyl. Bogacz war Mitarbeiter von Russell und Johnson und mit einer großen Summe Geld im Bethel aus dem Fenster geflüchtet. Viele Dollar gestohlenen und ergaunerten Geldes gingen damals zwischen Polen und den USA hin und her.
Man muß Naive und Reiche suchen
Ein Bruder Penkala hat sich auf diese Weise ein Gut in Pommern gekauft und mit Villa und Restaurant. Andere haben sich Landwirtschaften zugelegt. Namentlich bekannt sind die Pilger Raczyn und Andrychow. Im vertrauten Kreis im Bethel sagte man sich ganz offen, man müsse auf der Pilgerschaft Naive und Reiche suchen, die nicht in der Lage sind, Weizen von der Spreu zu unterscheiden. Die Lehre selbst sei doch nichts wert. Das ist nur ein Schweinetrog .
Es gab heftige Kämpfe um den besten Platz an diesem Lehrtrog. Bekannt sei die Auseinandersetzung zwischen den Pilgern Raczak und Bromboczcz. Letzter sollte "im Trog ertränkt" werden. Tatsachlich kam an seinen lukrativen Platz ein anderer, der Pilger Gladyski.
Ja, das ist bisher eines der Geheimnisse des Erfolges der Organisation, man muß alle, die man braucht, naiv halten, sie nicht hinter die Kulissen gucken lassen, kann man diesen Ausführungen unseres Bruders hinzufügen.


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