Re: MEPS Fotosatzsystem (Übersetzungsprogramm ???)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 29. November 2003 20:09:25:

Als Antwort auf: Re: MEPS Fotosatzsystem (Übersetzungsprogramm ???) geschrieben von Drahbeck am 24. September 2003 19:15:14:

Politische Apathie als systemstabilisierend erwünscht
Im Zusammenhang mit der Einführung des MEPS-Systems bei der WTG, Anfang der 80er Jahre, kam auch die Geschäftsbeziehung der WTG zu IBM in diesem Zusammenhang mit zur Sprache. Dazu darf man nicht vergessen, dass es mal eine Zeit gab, wo Computertechnik auf den Embargolisten der USA stand. Dies war zum fraglichen Zeitpunkt noch so. Der Osten selbst von diesen Embargo-Bestimmungen betroffen, hat daher besonders argwöhnisch diesbezügliche Entwicklungen beobachtet. Als nun Spruchreif wurde, seitens der Zeugen Jehovas wird Selters neu aufgebaut, zugleich verbunden mit einer ungeahnten Kapazitätssteigerung; und desweiteren: Auch IBM leistet einen Teilbetrag dazu, da sind im Osten die Alarmglocken angeschlagen.

Man kann dem Osten durchaus konzedieren, dass er als selbstbetroffener des Embargos, da vielleicht besonders sensibel, alle kleinen Mosaiksteinchen zusammengetragen hat, die seiner Meinung nach zur "Abrundung" dieses Bildes, der Gefahr (wirtschaftlicher Art) aus dem Westen gehörten. Nachdem nun klar war, eine bei den Mächtigen des Osten verhaßte Religionsgemeinschaft, ist in dieses Kalkül, via IBM mit eingebunden, hatte die geahnte Bedrohung einen zusätzlichen Namen und Hausnummer bekommen.

In der CV 139 wurden einmal all jene Vorbehalte des Deals der Zeugen Jehovas mit IBM zusammengefasst. Es ist wie gesagt, die seinerzeitige östliche Sicht, die man sich so nicht zu eigen machen muss. Die man aber zumindest einmal zur Kenntnis nehmen sollte. Und über die man vielleicht auch einmal nachdenken sollte.
Nachstehend die IBM-bezüglichen Ausführungen aus der CV 139:

Als die Zeugen Jehovas sich und der Welt noch das "Weltende" von 1975 verkündigen mußten, wurden in Brooklyn in Einvernehmen mit zuständigen Großkonzernen die Pläne für das Weitermachen bis zum Jahre 2000 ausgearbeitet, hinein in das dritte Jahrtausend!
Erst 1977 rückte die WTG damit offiziell heraus, hier auf einer besonderen Zusammenkunft vom 7. bis 11. November 1977 im WTG-Zweigbüro Wiesbaden.
Das Vorhaben und seine umwerfende Begründung
W. Lloyd Barry, Leitende Körperschaft Brooklyn, führte hierüber aus:
"In 3-4 Jahren wird es soweit sein, daß die Gesellschaft auf ein Computer-System umgestellt sein wird. Die größte Computer-Herstellerfirma der Welt ist sehr daran interessiert, mit Jehovas Zeugen zusammenzuarbeiten. Es gibt keinen Betrieb in der ganzen Welt, der in über 100 Sprachen vertreten ist, und der seinen Lesestoff gleichzeitig in diesem Umfang weiterverbreiten möchte. Diese Firma hat einen solchen Versuch geplant und möchte ihn an Jehovas Zeugen ausprobieren!
Bedeutet dieses Vorausplanen, daß die Gesellschaft nicht damit rechnet, daß in den nächsten 3-4 Jahren das Ende kommt? Das ist keineswegs damit gesagt! Da ist das Beispiel von David und Goliath. David hatte das Vertrauen, daß Jehova einen Stein so lenken könnte, um seinen Gegner zu töten. Trotzdem sammelte er 5 Steine!" Konkret sollen bis 1981 "die ganzen Druckarbeiten auf der Erde" über ein Computer-System gehen. Einige ZJ sollen dabei mitarbeiten, "denn wir wollen nicht alles der Welt überlassen. Mit anderen Computer-Experten erwarten wir, daß wir auf diesem Gebiet Pionierarbeit leisten werden".
Neue WTG-Europa-Zentrale in Selters/BRD
Diese Langzeitplanung wurde erst auf den WTG-Kongressen 1978, danach in einem internen Rundschreiben vom 22. Januar 1979 und dann in Unser Königreichsdienst vom Mai 1979 näher bekanntgegeben.
Im Hintergrund der US-Computer- und Rüstungskonzern IBM
"Die größte Computer-Herstellerfirma der 'Welt", die "sehr daran interessiert ist, mit Jehovas Zeugen zusammenzuarbeiten" ist der USA-Konzern "International Busines Machines", IBM.
(Unser Königreichsdienst Nr. 5, Mai 1979, S. 4, Wiesbaden).
IBM nimmt in den USA folgenden Stellenwert ein:
IBM gehört zum militärisch-industriellen Komplex mit Konzernen, wie General Electric, General Motors, Rockwell International, Du Font, Grumman u.a. zur Herstellung und elektronischen Überwachung und Steuerung von Panzern, Raketen, Flugzeugen, Bomben und Granaten.
(horizont 20/80, ND 1.10.80).
IBM ist an der Entwicklung der US-Polaris U-Boote (Atom) beteiligt als "Antwort auf die sowjetische Bedrohung". (Ulrich Makosch, Schwarzer Kanal, TV, 1.9.80).
Groß- und Spitzen-Computer stehen auf der USA-Embargoliste für strategische Güter gleich an dritter Stelle nach Waffen und Kernausrüstung. Sie werden "für politische Gegenleistungen verkauft", (Berliner Rundfunk; Pulsschlag der Zeit, 28.2.79, Dr. Siegbert Gedlich), und zwar nur unter Zustimmung der USA-Regierung. Diese US-regierungsamtliche strategisch-antikommunistische Zielsetzung bei der Vergabe solcher Großcomputer wird bestätigt durch die Forderung vor USA-Präsident Carter an die Regierungen in Bonn, London und Paris, keinen Computer für die sowjetische Nachrichten-Agentur TASS in Moskau freizugeben, wie durch den US-Regierungsstopp für die Lieferung eines Großcomputers für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau.
(horizont 21/80).
Die WTG aber bekommt das bisher größte Nachrichten- und Presse-Computersystem, das IBM je produziert hat!
Eine IBM-Pionierarbeit!
Einige ZJ-Spezialisten sollen an der Bedienung des Computer-Systems beteiligt werden, um "nicht alles der Welt zu überlasse". Damit ist bestätigt, daß fortan dieser USA-Elektronik- und Rüstungskonzern IBM die Produktion der WTG-Literatur in seiner Hand hat.
Zur politischen Funktion von IBM
In Verflechtung mit dem größten US-Erdölkonzern Exxon gehört IBM mit 20 amerikanischen, 34 westeuropäischen, 17 japanischen Konzernen sowie Vertretern von Großbanken, Regierungen, Massenmedien und anderen Organisationen der 1973 begründeten sog. "Trilateralen Kommission" (TK) an.
(horizont 34/79, S. 23, IPW 4/79 S.70, NZ Berlin 14.6.79). Führend in der TK sind u.a. David Rockefeller (Chase Manhattan Bank), US-Präsident Carter und sein Sicherheitsexperte Brzezinski (NZ Moskau 6/80 S. 29) .
Die TK wurde ins Leben gerufen im Zusammenhang mit der großen westlichen Wirtschaftskrise 1974/75, (woraus die WTG ihre 1975-Weltende-Irrlehre konstruierte), um u.a. "mögliche soziale Krisen im voraus aufzudecken und Programme zu ihrer Überwindung vorzubereiten", (horizont 7/80 S. 14)
Hierbei ist das Ziel der "Regierungen der Trilaterale", die Bevölkerung "zu Passivität und Gehorsam zu veranlassan, eine gehorsame und passive Öffentlichkeit zu schaffen". (Prof. Gerhard Kade/BRD, Die Jahrhundertlüge. horizont 44/79, S.16).
Über diese "Riesenauswüchse" des kapitalistischen Systems, die so überwunden werden sollen, sagte der Präsident des Lutherischen Weltbundes J. Kibira, daß sich die transnationalen Konzerne, wo sie arbeiten, wenig um soziale Verantwortung kümmern, ja sogar unmoralisch handeln. (Iwi 24/80 Genf).
"Als ideal gilt der Trilateral Commission ein Zustand, in dem die Exekutive mit einer relativ kleinen Zahl von 'Wall Street Lawyers and Bankers' regiert, ungestört von den großen Massen, deren politische Apathie durchaus als systemstabilisierend und daher als erwünscht gilt.
Als wahrer und bedrohlich erkannter Gegner gilt eine gut geschulte, informierte (!) und daher ihrer Lage bewußt gewordene demokratische Mehrheit, die gar nicht erst zustande kommen dürfe. Auch allen 'linkstendenzen in der westlichen Hemisphäre' müsse man begegnen". (Reformatio, Februar 1977. S. 123/124, Bern/Schweiz).
Die Ziele der TK gegenüber dem Osten: In einer "fundamentalen langfristigen Grundlinie für unsere Beziehungen zu den kommunistischen Mächten" soll ein "Wandlungsprozeß in der Dritten Welt und auch in der kommunistischen Welt" im Interesse des Westens herbeigeführt werden. (IPW 4/79, S.5) . Der 15. Bericht der TK besagt, "diese Regimes von innenher zu verändern", speziell durch Einflußnahme "auf die Wahl der im Rahmen der bestehenden Ordnung möglichen und nötigen Alternativen". (NZ Moskau 35/79 S.30).
Entsprechend nahm IBM schon im Mai 1971 an einer internationalen Konferenz der kleinen Religionsgemeinschaft der Quäker in Wisla bei Katowice/Polen (Gewerkschaftshotel) teil. Das Thema ; "Wachsende Punkte in Ost-West-Beziehungen". Vertreten war auch das Institut für Strategische Studien London, die US-Chase Manhattan Bank und die Mobil Oil Company, USA und andere. In der gleichen Konsequenz liegt es, daß sich IBM nun auch der Vergrößerung der Einflußnahme der WTG angenommen hat.


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