Re: B... Sektenausflug war keine Panne


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 17. Oktober 2003 13:13:16:

Als Antwort auf: Re: B... Sektenausflug war keine Panne geschrieben von B am 17. Oktober 2003 12:22:24:

Es ist schon ein Zeichen von Perversion, wenn ausgerechnet Scientology als "Freiheitskämpfer" hochgejubelt wird. Um was für eine Art von "Freiheit" es sich da handelt, kann man unschwer diversen zum Thema Scientology vorliegenden Veröffentlichungen entnehmen. Etwa wenn Minhoff beispielsweise anführt:

Als Founder gab er (Hubbard) auch am 18. Oktober 1966 eine folgenschwere Anweisung. Laut HCO PL von diesem Datum erklärte Hubbard Kritiker quasi zu "Freiwild". Personen, die als Feinde der Scientology eingestuft wurden, konnte folgende Behandlung zuteil werden:
Die deutsche Übersetzung ist nachzulesen in einer von der ABI herausgegebenen Broschüre, die eine Sammlung von Aussagen ehemaliger Scientologen enthält. Dort ist zu lesen:
"Feind - Befehl für suppressive Personen. Fair Game. Ihr kann das Vermögen weggenommen werden, oder sie kann durch jedes Mittel geschädigt werden, oder durch jeden Scientologen, ohne Nachteil für den Scientologen. Sie kann ausgetrickst, verklagt oder belogen oder vernichtet werden."
Daß diese Abweisung ernst gemeint war - und dies in allen ihren Teilen - zeigte die spätere Geschichte der Scientology.

Am 5. Januar 1968 wird mit einem HCO PL von Hubbard verkündet:
"Da Scientology jetzt TOTALE Freiheit bringt, muß sie auch die Macht und Autorität haben, totale Disziplin zu fordern, oder sie wird nicht überleben."
Am 24. Juli 1968 holte die britische Regierung zum Schlag gegen Scientology aus. Am 25. Juli 1968 verkündete der Gesundheitsminister Kenneth Robinson als Antwort auf eine Anfrage eines Abgeordneten drastische Einreisebeschränkungen für ausländische Scientologen.
"Die Regierung hat sich nach Erhalt aller verfügbaren Beweise davon überzeugt, daß die Scientology gesellschaftlich schädlich ist. Sie entfremdet Familienmitglieder voneinander und unterstellt allen, die sich gegen sie richten, niederträchtige und unehrenhafte Beweggründe; ihre autoritären Grundsätze und Praktiken sind eine Bedrohung der Persönlichkeit und des Wohlergehens derjenigen, die so verblendet sind, ihre Anhänger zu werden: vor allem aber können ihre Methoden eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit derjenigen werden, die sich ihr unterwerfen."

Dogmatisch hatte L. Ron Hubbard festgelegt:
"Wir fanden niemals Kritiker der Scientology, die keine kriminelle Vergangenheit hatten. Wenn sie sich der Scientology in den Weg stellten, werden wir sofort nach ihren strafbaren Handlungen schauen - und wir werden sie finden und bloßlegen. Wenn sie uns aber in Ruhe lassen, werden auch wir sie in Ruhe lassen."
Allein aus dieser Aussage läßt sich ableiten, daß Scientology Kritik kurzum nur als das Werk von Kriminellen ansieht. Entsprechend aggressiv ist das Auftreten der Bewegung und ihrer Funktionäre. Hubbard baute mit dieser Aussage ein generelles Feindbild auf, was ein Merkmal totalitärer Systeme ist.

Nicht zu vergessen auch der finanzielle Aspekt. Die horrende finanzielle Ausbeutung jener, die sich auf das Scientology-Kurs-System einlassen.
Angelockt mittels "Schnupperangeboten" und "Persönlichkeitstest", die fast immer ein Ergebnis fabrizieren. Der Kursant hätte erhebliche Mängel, und die sollte und musste er nun mittels Scientology-Kursen "ausmerzen". Am Ende jedes Kurses steht dann die schon vorher festgelegte Erkenntnis, es wären zur "Ziel-Erreichnung" weitere "Aufbaukurse" nötig, die dann allerdings nicht mehr die Eigenschaft haben, ein "Schnupperangebot" zu sein. Da wird dann allerkräftigst an der Preisschraube gedreht.

Summa summarum, wenn jene Totalitaristen und ihre Publicity-Steigbügelhalter das Wort "Freiheit" in den Mund nehmen, gleichen sie dem Dieb, der da lautstark ruft "Haltet den Dieb"!


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