Ein weiterer Leserbrief in der Ostsee-Zeitung (Webseite)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 08. Oktober 2003 19:46:15:

Als Antwort auf: Re: Langhals geschrieben von D. am 03. Oktober 2003 21:16:37:

Leserbrief von Manfred Gebhard:

Uwe Langhals (Jehovas Zeugen)

Herr Langhals, als Vertreter der Zeugen Jehovas und deren organisatorischen Formation (Wachtturmgesellschaft in Selters) meint in seiner Antwort auf die Ausführungen von Detlef Zwarg (Leserbrief vom 2. 9.), in zwei Punkten besonders widersprechen zu sollen.

Einmal unterstellt er, die Bibelforscher (jetzige Zeugen Jehovas), hätten schon im ersten Weltkrieg generell aktiv kriegsgegnerisch gehandelt. Das ist in dieser Generalisierung nicht zutreffend. Laut zeitgenössischer Angabe in ihrer Zeitschrift "Wachtturm" wurde im Jahre 1915 berichtet, 350 Bibelforscher seien zum Militär eingezogen. Setzt man im Vergleich, dass beim Gedächtnismahl 1915 (dem höchsten Feiertag der Zeugen Jehovas), eine Anwesendenzahl von 1.318 genannt wurde, muss man das so bewerten, alle vom Staat dafür vorgesehenen Bibelforscher leisteten zu diesem Zeitpunkt Wehrdienst. Weiter wird über drei namentlich benannte Todesfälle im Jahre 1915 berichte, als Folge des Wehrdienstes.

Eine Änderung trat nach 1916 ein, nachdem der Bibelforschergründer Russell verstorben war. Sein Nachfolger Rutherford hat dann in der Tat wehrdienstgegnerische Elemente eingeführt.

Die für Deutschland bekannt gewordenen Wehrdienstverweigerungen beziehen sich allesamt auf die Zeit, etwa ab 1917.

Zweiter Punkt die Wehrdiensterklärung der Schweizer Zeugen Jehovas aus dem Jahre 1943.

In ihr ist davon die Rede, dass "Hunderte Glaubensfreunde" dort Wehrdienst leisten würden. Dies zu einem Zeitpunkt, wo deutsche Zeugen Jehovas lieber ihren Kopf aufs Schafott legten.

Herr Langhals sucht nun diesen Sachverhalt kunstgerecht "wegzuerklären".

Dabei dient ihm als willkommenes "Alibi" ein vom Unterzeichneten formal als Herausgeber verantwortetes Buch über die Zeugen Jehovas, dass im Jahre 1970 erstmals im Urania-Verlag erschien, und in Faksimile die Schweizer Wehrdiensterklärung von 1943 mit enthält.

Herr Langhals irrt, wenn er meint, dies wäre die erste diesbezügliche Veröffentlichung. Bereits in einem anderen Buch aus dem Jahre 1961 ist sie nachweisbar.

Was die von Herrn Langhals artikulierten Vorbehalte gegen den formalen Herausgeber des Uraniabuches anbelangt, noch der Hinweis; dass ich zu diesen und weiteren Fragen umfassend auf meiner eigenen Webseite Stellung nehme. Unter anderem auch in zwei Thread's zu den Fragen die sich im Zusammenhang. Jehovas Zeugen: Hitlerdeutschland und DDR ergeben. Die Webseite: http://www.manfred-gebhard.de/ ist seit Mitte 1999 im Netz und bis heute auch erheblich inhaltlich erweitert worden.

Manfred Gebhard

Berlin

eMail: mgzjk@web.de

Manfred Gebhard, Berlin

Leserbrief eingegangen: 05. Oktober 2003 (19:05:24)
Für den Inhalt ist allein Manfred Gebhard verantwortlich


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