Geschrieben von D. am 25. September 2003 07:47:44:
Als Antwort auf: Wehrdienst geschrieben von D. am 19. April 2003
16:22:27:
In der Literatur gelesen.
1962 - 1989 bestand auch in der DDR die allgemeine Wehrpflicht. Ab 1964 gab es die
Möglichkeit eines vorgeblichen "Ersatzdienstes" als "Bausoldat", der
aber in keiner Weise mit den bundesrepublikanischen Optionen diesbezüglich vergleichbar
ist. Überwiegend Mitglieder der "Großkirchen" oder auch Freikirchler nutzen
die Bausoldaten-Version.
Der überwiegende Teil der "Totalverweigerer" bestand auch in der DDR aus Zeugen
Jehovas, die in der Regel auch gerichtlich dafür verurteilt wurden. D. beziffert
ihren Anteil auf 91%. Insgesamt wurde die Zahl der Wehrdienstverweigerer in der DDR im
genannten Zeitraum auf 3144 beziffert.
Noch eine Besonderheit gilt es zu benennen. Ab 1985 wurden die Zeugen Jehovas in Sachen
Wehrdienst planmäßig "vergessen". Sie erhielten keine Einberufungen mehr und
wurden in dieser Sache auch nicht mehr gerichtlich belangt. Das äußert sich denn auch in
den ab diesem Zeitpunkt rapide sinkenden absoluten Zahlen. Sie veranschaulicht auch die
Grafik.
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