Re: B... ins "Stammbuch"


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von merlin am 24. Juni 2001 00:15:43:

Als Antwort auf: B... ins geschrieben von Drahbeck am 23. Juni 2001 19:20:17:

>"B... ins 'Stammbuch'"
>Leute, die die "Weisheit mit Löffel gegessen" haben, wie der Heidelberger Theologieprofessor B..., möchten es aus heutiger Sicht gerne so interpretieren, dass es im Falle "Christliche Verantwortung" und genauer, überhaupt im Falle "DDR", nur eines hätte geben dürfen: Konfrontation und nochmals Konfrontation. Wie man weiß war die Wirklichkeit etwas differenzierter. Jene Möchtegerne-Konfrontäre waren zur fraglichen Zeit nicht immer die "gefragtesten". Auch die evangelische Kirche in der alten Bundesrepublik stand schon zeitgenössisch vor der Frage. Wie soll sie die CV einschätzen. Wichtiger noch. Wie soll sie diese ihre Einschätzung in der Öffentlichkeit artikulieren. Ihr damals zuständiger Referent, Dr. Hans-Diether Reimer entschied sich offenbar für den Weg der "Diplomatie", für das "durch die Blume durchblicken lassen", des zu kritisierenden. In Heft 5/73 des "Materialdienstes" war sein diesbezügliches Statement abgedruckt, dass wiederum in der CV-Ausgabe 55 (Januar 1974) genüsslich zitiert wird.
>Die Konfrontäre hatten und haben sicherlich keine "Freude" an dieser Stellungnahme. Indes auch das sei noch gesagt. Zeitgenössisch schwiegen die Zeugen Jehovas und ihre genannten Hilfstruppen dazu. Ergo haben sie sich selbst des Rechtes beraubt, heute nun diesbezüglich groß in "Entrüstung" sich zu produzieren. Nachstehend der genannte CV-Text:
>Wie andere CV einschätzen
>Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart veröffentlichte in ihrem "Materialdienst" 5/73 eine Sicht von CV, in der es im wesentlichen heißt:
>CV sei 1959 begründet worden von einem ehemaligen Versammlungsdiener. Das Blatt werde heute in viele Länder verschickt. Dann schreibt die Zentralstelle:
>"Obwohl die Zeugen Jehovas in der DDR seit 1951 verboten sind, befaßt sich die 'Christliche Verantwortung' fast ausschließlich mit der Verkündigung und Organisation der WTG". Nach eigener Aussage sei dies die erste Schrift dieser Art. "Hier ist also ein Kreis, der sich bewußt an die Zeugen Jehovas wendet. Er stellt jedoch nicht eine Glaubensgemeinschaft dar, die die 'Ehemaligen' sammeln will, sondern eine Gruppe scharfer Kritiker der WTG". Deshalb sei die Zeitschrift auch "kein biblisches oder geistliches Blatt", sie biete vielmehr "eine polemische Aufklärung", weil sie sich die Aufgabe gestellt habe, "die WTG ständig zu entlarven und die antihumanistischen Machenschaften dieser Organisation allen Geschwistern zur Kenntnis zu bringen", wie es in CV 37/71 heiße. "So wird fortwährend die Leitende Körperschaft' in Brooklyn oder die Zentrale in Wiesbaden aufs Korn genommen. Es werden ihre 'Machenschaften', ihre Verbindung mit dem 'USA-Imperialismus' und dem westlichen Kapitalismus aufgedeckt, ihr militanter 'Antikommunismus' angeprangert. Da es in der DDR durchaus noch Zeugen Jehovas gibt - man kann hier nur von einem Verbot, nicht im eigentlichen Sinne von einer Verfolgung sprechen - wird die Arbeit der Studiengruppe CV von der Führung der DDR begrüßt. Die Studiengruppe beobachtet genau alle Vorgänge und Äußerungen der WTG, dokumentiert sie und versucht, ihre Bedeutung zu erfassen. Diese kritische und dokumentarische Funktion übt sonst keine Stelle im deutschen Sprachraum aus." -
>Die Zentralstelle hat hiermit eine sehr interessante CV-Einschätzung vorgelegt, die sicher der notwendigen allgemeinen Orientierung sehr dienlich ist. Zu bemerken ist folgendes: Die WTG wurde schon im Herbst 1950 in der DDR verboten. Ob CV ein biblisches oder geistliches Blatt ist oder nicht, ist sicherlich sehr vom Verständnis der Bibel selbst abhängig, und das ist entwicklungsbedingt unter evangelischen, katholischen oder anderen Christen ungeachtet der Gemeinsamkeiten, die leider noch nicht immer im Vordergrund stehen, unterschiedlich. Die ideologische (politische) Ausrichtung eines jeden dürfte immer bedingt sein durch das soziale Milieu, durch die gesellschaftliche Umwelt und die soziale Verantwortung auch des Christen darin, der er ehrlicherweise nicht ausweichen darf. Das gilt auch für sozialistische Verhältnisse, hier vielleicht mehr denn je zuvor. CV versucht in der Tat, die Dinge in ihrer Bedeutung immer besser und klarer zu erfassen und darzustellen. Es stimmt, daß die CV-Funktion einmalig im gesamten deutschen Sprachraum - weltweit - ist.


zum Thema CV oder Acv -aus christlicher Verantwortung:

Ich habe nach meinem leisen Rückzung 1990 irgendwann auch Kontakt zu CV bekommen. Nachdem ich ein Jahr oder noch länger die Zeitschrift bekam, wurden mir die gesamten Exemplare von Anfang an angeboten, die ich auch annahm. Ich muß sagen, es war schon eine Arbeit, alles einigermaßen durchzusehen. Egal, aus welchem Blickwinkel diese Zeitschrift geschrieben wurde, sie hat jedenfalls in ihren Prognosen die WTG um Längen übertroffen.

Besonders ergreifend war für mich, daß ich einen Lebensbericht über einen ehemaligen Zweigdiener Ditschy fand, den ich als Kind selbst im Jahre 1950 kennengelernt hatte.

Aber auch die Fakten sprachen meist für sich, kein Wunder, bei dem Flackerlicht der angeblich himmlischen Lichtorgel!

Für mich waren jedenfalls diese Ausgrabungen sehr interessant!

Gute Nacht

Merlin


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