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Geschrieben von D. am 28. Juni 2003 17:29:21: Noch ist nicht Weihnachten - aber es kommt bestimmt wieder In einem Lexikon aus der seinerzeitigen DDR, die ja nicht gerade für besondere
"Kirchenfreundlichkeit" bekannt war, liest man: Weshalb das alles, mag man fragen. Und dann noch Weihnachten. Im Sommer!? Stille Nacht, heilige Nacht - christlich oder heidnisch? Stille Nacht, heilige Nacht. Rein optisch gesehen bedarf das Bild auch keiner Worte, denn es sagt alles aus. Für jeden Betrachter ist es eine direkte Aufforderung, den Geburtstag Jesu zu feiern. Durchaus biblisch, eine getreue Widerspiegelung des Berichts von Lukas 2:8-14. Der vom Licht umstrahlte Herrenengel beherrscht die ganze Szenerie, während die anderen Teilnehmer des Geschehens nur zart angedeutet sind und dadurch die Erhabenheit und Höhe dieser einmaligen Nacht unterstreichen. Tatsächlich handelt es sich um jenen Engel, der den Hirten die grandiose Nachricht von der Geburt des Retters der Welt verkündete und andere Engel veranlaßte, die Wichtigkeit dieser Geburt durch ihren Lobgesang zu unterstreichen. Man erkennt die Bemühungen der WTG, allen anderen Christen begreiflich zu machen, mit welch heiligem Ernst besonders s i e das Weihnachtsfest begeht. Schon auf Seite 2 hatte die genannte Zeitschrift den Namenchristen ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben, welch führende Rolle die Gesellschaft im Vorhaben Gottes auch in der Weihnachtsfrage spielt. In einer dekorativ geschmackvoll gewundenen Girlande wünscht sie allen Lesern: G e s e g n e t e Weihnachten! Und auf Seite 11 gar läßt sie den deutschen Zweigdiener Paul Balzereit zu Wort kommen, der in einem Gedicht, betitelt "Mein Weihnachtslied" all seine frommen Gedanken und Wünsche im Hinblick auf das Jesuskind ins gläubige Herz träufelt. Hier ist der Wortlaut: Kein Wasser stillet meinen Durst, Über die dichterischen Qualitäten des Zweigdieners wollen wir
großzügig hinwegsehen. Immerhin ist das Gedicht rührselig und ergreifend. Weniger
anständig ist jedoch die mit dem P. Gd. verfolgte Absicht. In anderen Ausgaben der
Zeitschrift "Das goldene Zeitalter" signiert der Zweigdiener seine Gedichte mit
dem vollen Namen Paul Gehrhard als Pseudonym für Paul Balzereit. Das bewirkt beim Leser
eine Gedankenassoziation, die auch beabsichtigt ist. Durch das eingeschobene 'h' kann man
dem Vertreter der WTG juristisch kein Plagiat bzw. einen Namensdiebstahl nachweisen;
trotzdem ist die verblüffende Ähnlichkeit mit dem berühmten deutschen Dichter Paul
Gerhardt deutlich Wie man sieht, war damals schon - trotz des erhobenen Zeigefingers an
die anderen Christen, das Weihnachtsfest ja würdig zu begehen - Manipulation die
Grundlage der Verkündigung.
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