Das Testament des Willi P...


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 06. Juni 2003 17:44:31:

Das Testament des Willi P.
Über wesentliche lange Jahre leitete er das Ostbüro der WTG. Vieles von dem was der Osten den Zeugen Jehovas ankreidete, ließ sich personalisieren auf den Namen Willi P.. Besonders auch in den Hochkonjunkturtagen des Kalten Krieges. P. als Regisseur sorgte dafür, dass die Zeugen Jehovas auch ihren dabei (nicht unwesentlichen) Part spielten.
Verwundert es daher, dass der Osten P. im besonderen mit auf dem "Kieker" hatte? Eigentlich gibt es keinen Grund für Verwunderung
Ab 1965 hatte dann die ostdeutsche Stasi in Form des Blattes "Christliche ´Verantwortung" auch eine Art "Forum" zur Hand, um nicht mehr nur Zuschauer, sondern auch Akteur im Kampf West gegen Ost auf diesem speziellen Detail-kalter-Krieg-Feldzug zu sein.
Aber sicherlich hat man den personalisierten Gegner P. schon in den Jahren davor aufmerksam im Visier.

"Testamente" über bedeutende WTG-Führer in der Nach-Russell-Zeit werden seitens der WTG in der Regel nicht publiziert. Das wird dann im Falle P. sich wohl kaum anders gestalten. P. aber kann sich zugute halten, "sein Testament", schon zu seinen Lebzeiten veröffentlicht gesehen zu haben. Einziger "Schönheitsfehler". Die das veröffentlichten, waren seine Gegner aus dem Osten. In der CV 122 wird im besonderen des Herrn P. gedacht. Nicht "erfreut" sondern im gegenteiligem Sinne. Und dabei findet auch die Zitierung eines Textes stattt, den man im übertragenen Sinne durchaus als das Testament des Herrn P. bezeichnen kann. Jenes vorher skizzierten Herrn, der gemäß gleichfalls östlichen Angaben, auch die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat, obwohl er gebürtiger Deutscher ist.
Bei den heutigen führenden WTG-Funktionären, beispielsweise den Redakteur des deutschsprachigen Wachtturms,Templeton, bemühen die Amis diesen Umweg erst gar nicht mehr. Da werden gleich gebürtige Amerikaner eingesetzt, denn "am amerikanischen Wesen soll ja die Welt genesen".
Nachstehend die Detailzitierung aus der CV 122.

Es war 1958 auf dem WTG-Kongreß in der Deutschlandhalle in Westberlin. W. P. gab den Hauptbericht über den Internationalen Kongreß "Göttlicher Wille" in New York. Bezüglich der Kommunisten tobte W. P. förmlich in Tiraden des kalten Krieges: " ... diese bestialisch verseuchte Kommunistenrasse. Was aber stört sie eigentlich an uns und unserer Lehre? Wir sprechen vom Frieden und nur von dem, durch unseren Gott Jehova ... Diese kommunistisch verseuchte Bande will der Menschheit einreden, der Kapitalismus sei schuld, daß die Atom- und Wasserstoffbomben usw. in Tätigkeit treten. Hätten die euch wohl erlaubt, eine solche Veranstaltung zu starten? Glaubt ihr nun noch daran, daß die kapitalistischen Länder die schlechten sind? Die haben erkannt, daß die Zeugen nur friedliche Menschen sind. Sie predigen nur vom Frieden und nie vom Krieg. Wen sollten wir da nun mehr lieben ... Welches sind nun die besseren Menschen, die Kommunisten, diese verfluchte Brut, oder die Kapitalisten ... Menschen, die uns gut gesinnt sind und Freiheit gestatten ... Alle, die heute von hinter dem eisernen Vorhang anwesend sind, und es ist keine geringe Zahl, was die Verpflegungsausgabe beweist, wissen am besten, daß auf allen ihren Wegen Jehova bei ihnen ist und sie auf der Fahrt nach hierher vor den Klauen der kommunistischen Bande bewahrt hat! (Beifallklatschen). Laßt sie wüten diese Löwen, ihre Zeit ist gezählt, ihrer gerechten Strafe entgehen sie nicht, da Jehova sie alle kennt. Darum Brüder, möchte ich meinen Auftrag aus New York für die neue Resolution seitens der Gesellschaft auf dieser Bezirksversammlung erledigen, indem ich eure Zustimmung für die Annahme entgegennehmen soll." (Beifallklatschen) Aus: Kongreßaufzeichnungen.


ZurIndexseite