Re: Ihr Jugendlicen dieser Welt, habt Mitleid mit den verdummten ZJ-Jugendlichen


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 27. Mai 2003 06:01:02:

Als Antwort auf: Re: Ihr Jugendlicen dieser Welt, habt Mitleid mit den verdummten ZJ-Jugendlichen geschrieben von Bauer am 26. Mai 2003 23:36:07:

Noch ein Fallbeispiel.
Da gibt es eine Stasi-“Diplomarbeit“ aus dem Jahre 1978, verfasst von Kleinow / Wenzlawski an ihrer sogenannten „Juristischen Hochschule“ mit dem Bandwurmtitel: „Aufgaben der Kreisdienststellen zur Aufdeckung der subversiven Tätigkeit der Funktionäre der WTG mit dem Ziel ihrer Einschränkung und der Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge.“

Was sich oberflächlich betrachtet, als Original „Parteichinesisch“ anhört, erweist sich beim näheren Hinsehen als echter „Sprengstoff“. Das war keine gewöhnliche Stasi-“Diplomarbeit“. Das war in diesem Fall bedeutend mehr. Es ging dieser sogenannten „Juristischen Hochschule“ in diesem Fall darum „Lehrmaterial“ zu haben. „Lehrmaterial“; dass alle Stasi-Offiziershörer an besagter Einrichtung, die in Sachen Zeugen Jehovas dort geschult wurden, nach 1978 zum Studium zu lesen bekamen. Und mehr noch. Kleinow / Wenzlawski hatten im Stasiauftrag, einen beträchtlichen Umfang aller bis dahin schon bestehenden IM-Vorgänge in den Stasiarchiven selbst eingesehen und ausgewertet, um so verallgemeinbare Grundsätze aus diesem Aktenstudium herauszukristallisieren und in ihrer „Diplomarbeit“ zusammenzufassen. Das muss man als echtes „Privileg“ ansehen; denn auch bei der Stasi galt der Gruindsatz: „Jeder darf nur soviel wissen, wie für seine Aufgaben unabdingbar notwendig“. Fremde Akten konnten auch Stasifunktionäre in der Regel nicht einsehen. Wenn sie es wollten, mussten sie es vorher begründen und von ihren Vorgesetzten wiederum genehmigen lassen. Sonst lief in der Richtung nichts. Wie gesagt. Kleinow / Wenzlawski konnten im Stasiauftrag diverse fremde Akten einsehen und auswerten.

In diesem Zusammenhang fällt bei ihnen auch ein bezeichnender Satz.
Es ist ja bekannt; dass die Stasi bemüht war, auch im Bereich Zeugen Jehovas, diverse möglichst „hochkarätige“ IM zu haben. Entweder solche die „herausgebrochen“ wurden (sprich erpresst) oder solche, wie es im Stasideutsch heisst die ins „InsBlickfeldgesetzt“ wurden. Im Klartext solche, wo sich die Stasi erhoffte, die könne man auf die Zeugen Jehovas ansetzen, ohne dass sie deshalb auch „herausgebrochen“ werden mussten.
Das die Stasi etliche IM der unterschiedlichen Kategorien diesbezüglich führte, ist meines Erachtens unbestritten.

Wie gesagt, in diesem Zusammenhang fällt bei Kleinow / Wenzlawski auch der wörtliche Satz:
„Mehrere IM weigerten sich, weiterhin in unserem Auftrage in der Konspiration der WTG zu arbeiten, obwohl sie das bereits jahrelang getan hatten, nachdem die Funktionäre der WTG unablässig die Forderung erhoben, ihre Kinder als Mitglieder der WTG zu gewinnen.“

Da wird also von Dritten (in diesem Falle der Stasi) auch den Zeugen Jehovas bescheinigt, dass es Fälle gab, wo Leute sagten sinngemäß. Bis hierher und nicht weiter. Das antun meinen Kindern, sie dem Zeugeneinfluß auszusetzen, dass mache ich nicht mit. Da sucht euch mal andere aber nicht mich. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um IM der Kategorie „Insblickfeldgesetzt“. Wenn die nun die Erziehungspraxis der Zeugen Jehovas auch so negativ bewerteten, dann spricht auch das Bände!


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