Geschrieben von Du kennst mich am 15. Juni 2001 22:45:04: Als Antwort auf: Kongreß-Rhetorik geschrieben von Drahbeck am 12. Juni 2001 20:12:07:
der "Christlichen Verantwortung", wie man aus deren Bericht in der CV Nr. 54
unschwer erkennen kann. Ein Kongreßvortrag wurde von ihnen besonders referiert. Und zwar
der vom 29. 7. 1973 von W. Konstanty in Düsseldorf. Liest man die Referierung dieser
Ausführungen, so ist mein Kommentar dazu. Die Rhetorik zwischen 1943 und 1973 hat sich
offenbar nicht wesentlich verändert! ...
>Die CV berichtete im einzelnen:
>Zunächst schmeichelte er vergangenen Märtyrertums, übergehend zu einer Abstempelung
aller heutigen religiös und politisch Andersdenkenden gegenüber den Zeugen Jehovas,
mittels bekannter WT-Vergleiche als potentielle Zeugenmörder: "Diese heute so
freundlichen 'Babylonier, Agypter und Assyrer' können morgen unser Leben bedrohen!
>Rechne mit Verlust deines Ansehens, mit Verlust deiner Stellung, deines ganzen
Besitzes, deiner Gesundheit, sogar deines Lebens! Jede andere Vorstellung mag dazu
führen, einer List Satans zum Opfer zu fallen!" Tosendes Händeklatschen aller
potentiellen Märtyrer brandete im Stadion auf. Es läßt sich leicht, gar zu leicht dazu
klatschen in einem Lande, in dem die Organisation nicht sicherer sein kann, nicht zuletzt
durch ihren ständigen Antikommunismus.
>Noch weiter trieb W. Konstanty diese totale Konfrontation mit allem außerhalb der
Organisation, als seien dort nichts als "Feinde" und "Agenten Satans":
>"Wir möchten Jehova zum Freund, auch wenn alle anderen Menschen uns dadurch zum
Feind werden!" Noch mehr tosendes Händeklatschen. Immer wird Jehova vorgeschoben.
Dabei geht es allein um die jeweiligen Erklärungen der WTG über Jehova! Doch das kommt
in diesem tosenden Händeklatschen niemandem zum Bewußtsein.
>Jetzt war das geplante künstliche "Feindbild" in den Köpfen und Gefühlen
der Zuhörer vollkommen und total: Außerhalb der Organisation lauert nur ein
todbringender Feind! Wer sollte da die Organisation verlassen, was immer sie auch tue? Was
immer sie auch jetzt und in Zukunft tue, draußen gäbe es nur den Tod! So konnte er zum
Kern seines Vortrages vorstoßen, an das heiligste Gefühl, die Bruderliebe, appellierend:
"Es ist eine weitere List Satans, unruhevolle Zeiten in der Versammlung zu schaffen.
Vielleicht werden wir damit noch weitere und nähere Bekanntschaft machen. Unsere älteren
Brüder haben sich stets an die Organisation gehalten, was auch immer kam! Wollen wir das
auch tun? rief er bechwörend in das Stadion! Ein unbeschreibliches Händeklatschen
durchrauschte das weite Rund!
>Wer denkt schon daran, daß die WTG in den dreißiger Jahren Tausende
"hinausgeschüttelt" hat, die am Worte Gottes festhielten und den verderblichen
WT-Obrigkeitsirrweg nicht mitgehen wollten? (Buch "Licht' II S. 60, WTG 1930). Wer
sind also die, die stets alles mitmachten, "was auch immer kam"? Was für
Vorbilder sind sie? Doch wer war in dem unbeschreiblichen Begeisterungstaumel solcher
Überlegungen fähig?
>Nun konnte er aussprechen, um was es konkret ging: "Wenn irgendeine Streitfrage
aufkommt, vielleicht geht wirklich auch mal etwas verkehrt, und uns dazu bringen würde,
uns von der Christenversammlung zu trennen, ihr unsere Unterstützung zu versagen, oder
wir sogar dazu gebracht würden, nicht mehr den Überrest und die leitende Körperschaft
zu unterstützen, dann sollten wir klar erkennen, hier ist eine List Satans am Werk, uns
vom Leben abzuschneiden!
>Nur wenn wir uns an die Christenversammlung halten und treu zu ihr stehen, was immer
auch kommen m a g, werden wir den Angriffen Satans widerstehen und am göttlichen Sieg
teilhaben!" Der Begeisterungstaumel brandete auf, noch bevor das letzte Wort
ausgesprochen war.
>Wir können nur betroffen sein. Weiß W. Konstanty überhaupt, was er da tut? Was
heißt hier, was immer auch kommen mag. Es kommt 1975! Es kommt wieder kein Ende! Es kommt
eine weitere Verschiebung der Endzeit durch die WTG! Es kommt die sechste oder siebente
Generation seit 1799! .... Ein neuer Endtermin wird da zunächst nicht wieder gesetzt!
Darum allein die jedes kritische Bedenken abwürgende Formel, "was auch immer kommen
mag!"
>Wir wissen jedoch, daß nicht alle Wachsamkeit im Taumel der Begeisterung
untergegangen ist, und die WTG weiß das auch.
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