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Geschrieben von Drahbeck am 28. April 2003 07:33:32: Als Antwort auf: Zeugen Jehovas und der Lichtkörperprozess
geschrieben von Ewald am 27. April 2003 21:46:03: Was ging dort vor sich? Fand ein Rockkonzert statt? Nein, es handelte sich um einen
Initiationsritus der Rosenkreuzer, einer Bewegung, die sich mit esoterischer oder geheimer
Weisheit befaßt. Doch für die Neulinge in dem weltweiten Bund war dieser Ritus nur der
erste Schritt einer Folge von Initiationszeremonien. Einige Autoren sind der Ansicht, das Christentum sei in gewissem Maße esoterisch oder wenigen vorbehalten. In seinem Buch L'ésotérisme schrieb Luc Benoist, ehrenamtlicher Museumsdirektor: Weitere Anzeichen für eine Lehre, die wenigen vorbehalten ist, sind in den Paulusbriefen zu finden: Ich gab euch Milch und keine feste Speise. . . . Wer nur von Milch lebt, versteht nichts von den Reden der Weisheit' [Paraphrase von 1. Korinther 3:2 und Hebräer 5:13]. Die Texte der Kirchenväter verweisen auf eine Wahrheit, mit der sich kein Neuling befassen darf'." Bezog sich der Apostel Paulus aber auf esoterisches Wissen? Nein, der Kontext dieser
Worte zeigt, daß er Mitchristen tadelte, Personen, die keine Neubekehrten waren. Paulus
schrieb an Christen, die keine geistigen Fortschritte gemacht hatten und die der
Zeit nach", in der sie bereits im Glauben waren, 'Lehrer sein sollten' (Hebräer
5:12). Schon dieses Zitat macht meines Erachtens deutlich, dass die Unterstellung einer
Beziehung zwischen Zeugen Jehovas und Rosenkreuzern j e g l i c h e r Grundlage entbehrt. Das durchaus als maßgeblich anzusehende "Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen" definiert unter dem Stichwort Rosenkreuzer, dass dieser Begriff seit dem 18. Jh. "vornehmlich als Selbstbezeichnung von Gemeinschaften, die dem modernen Okkultismus und der Esoterik zuzurechnen sind" anzusehen ist. Im weiteren Verlauf der Ausführungen genannten Handbuches wird eine Affinität zum
Gedankengut des Rudolf Steiners unterstellt. Letzteren bezeichnete der Nazi-Autor
Schwartz-Bostunitsch einmal als "einen Schwindler wie keinen zweiten". "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten". So lautet der programmatische Titel eines Steiner-Buches. Und er wirft da mit Begriffen um sich wie "Ahaska-Chronik" und anderes mehr. Von den Zeugen Jehovas ist man es gewohnt, dass sie besonders Endzeitlehren thematisieren. Das Religionsspektrum indes ist breit. Andernorts spielen Endzeitlehren keine dominante Rolle. Dafür aber (unter anderem) der Glaube an Wiederverkörperungen und ähnliches mehr. Sowohl das Steiner-Spektrum als auch die Rosenkreuzer segeln auf diese Welle. Wundern tut es mich desweiteren auch nicht, dass solche sich bei dem Esoteriker Jo Conrad zu Worte melden und dort wohl fühlen. Gleichgesinnte fühlen sich eben unter ihresgleichen schon immer am wohlsten. |