Im zweiten Anlauf


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 06. April 2003 16:54:00:

Es sei noch einmal auszugsweise aus einem Posting vom 26. 1. dieses Jahres zitiert:
"Da war laut Programm ein 57-Minutenbeitrag mit dem Titel "Jehovas Zeugen - eine kritische Betrachtung" (im Fernsehsender Offener Kanal Berlin) vorgesehen. Sendeverantwortlicher: Detlef Zwarg. Vielleicht wird es einige genervt haben, dass er den Slogan aus der WTG-Literatur zur Zeit Rutherfords (Religion ist ein Gimpelfang) wiederholt auch in seiner Sendung mit einblenden ließ, wobei er ja darauf verweisen kann, dass auch eine seiner Webseiten diesen Titel trägt.
Vielleicht wird es einige desweiteren genervt haben, dass er auch verhältnismäßig umfänglich (cirka 20 Minuten lang) einige Kernaussagen aus dem 1977 erschienenen Buch von Renate Sprung "Gefängnis ohne Mauern" mit vorstellte.

Man merkte es dem Vortragenden an. Das was er aus dem Buch von Renate Sprung zitierte, waren nicht "irgendwelches" unbedeutendes Geplänkel. Das waren Passagen mit Praxisbezug (Praxis der Zeugen Jehovas), die auch der Vortragende glaubte in seinem persönlichen Erleben wiederzufinden. Alles allerdings Passagen, die nicht dem Styling des "Friede-Freude-Eierkuchen-Zeugen" entsprachen, als die seitens der WTG sich die Zeugen doch so gerne dargestellt wissen möchten.

Der Vortragende ging nach diesem Themenkomplex auch dazu über eine der neueren Wachtturmausgaben zu beleuchten. Das darin aufgespießte Thema wie denn Jehovas Zeugen zum Interkonfessionalismus ständen. Wie unschwer zu erraten: Ablehnend. Der Vortragende zitierte auch entsprechende wörtliche Passagen dazu aus dem Wachtturm. Dann macht er einen Gedankensprung, kommt unter anderem auf ein Konkordat zu sprechen, dass Jehovas Zeugen mit der italienischen Regierung abgeschlossen haben. Dann erwähnt er einen entsprechenden früheren Artikel der WTG, worin selbige Konkordate kritisch bewertet. Namentlich die mit Hitler und Mussolini und lässt durchblicken, wie sich Meinungen zum Thema Konkordat doch gewaltig ändern können. Insbesondere dann, wenn der Konkordatsbegünstigte nicht mehr Hitler oder Mussolini heisst, dafür aber seine Zentrale in den USA hat.

Ja dann erwähnt der Vortragende auch noch den Fall des Dr. Reinhold Kohlhofer aus Österreich. Personengleich: WTG-Rechtsanwalt, Zeugen Jehovas-Älteste und Veranstalter Interkonfessioneller Veranstaltungen. Jener Spezies also die man doch vorgibt zu verabscheuen. Den UN-"Bibliotheksfall" streift er in diesem Zusammenhang auch noch. Wieder zu einer aktuellen Wachtturmausgabe überleitend interpretiert er dann den darin befindlichen Satz vom "eifrigen" Predigen der Zeugen Jehovas. Eifrig im Sinne von "freudig".

Vorstehendes nahm ungefähr 33 Minuten des auf 57 Minuten terminierten Sendeumfanges in Anspruch. An letztgenannter Stelle trat dann am 26. 1. ein Sendeabbruch ein. Irgendeine Erklärung weshalb und warum dies erfolgte gab es jedenfalls seitens der Sendeleitung am 26. 1. nicht. Anschließend gab es nur ein offensichtlich improvisiertes auffüllen der restlichen vorgesehenen Sendezeit mit völlig willkürlichen, wild zusammengewürfelten Zeitauffüller-Ausschnitten aus anderen Sendungen des OKB. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass es keine Livesendung war, sondern eine im voraus zusammengestellte. Man merkte dies auch an diversen Bildeinstellungen, wo man registrieren konnte, wie einzelne Teile der Sendung aneinandergefügt wurden (offenbar auch um der vorgegebenen Sendezeit Genüge zu tun). Diese Übergänge waren in der Sendung deutlich zu registrieren.

Heute nun brachte der OKB um 15 Uhr dieselbe Sendung noch einmal. Heute lief sie die volle vorgesehene Zeit. Inhaltlich mit der vom 26. 1. identisch. Nur eben, dass es heute keinen Sendeabbruch gab. Im wesentlichen kann man den Inhalt der Sendung vielleicht so beschreiben: Eine Überblicksreferierung dessen was bezüglich Jehovas Zeugen im Internet auf den einschlägigen Kritikerseiten geboten wird, für diejenigen, die diese Internetseiten aus was auch immer für Gründen, nicht kennen oder zur Kenntnis nehmen. Wer diese Seiten kennt, wird natürlich nichts neues zur Kenntnis genommen haben.

Im zweiten Teil dann nur Referierung der WT-Ausgabe vom 15. 10. 02 mit Darlegung der darin seitens der ZJ propagierten Isolationsthese von der "bösen Welt"; die Konsequenzen des Themas Gemeinschaftsentzug beleuchtend, überleitend zur Kontroverse um die zeitweilige Mitgliedschaft der WTG bei einer UN-Organisation, dass Thema Kindesmißbrauch dann anreißend. An der Stelle wurde ein einziges Mal in der Sendung ein externes Bild eingespielt. Das des Bill Bowen, wie er da am Pförtnerhäuschen in Selters mit dem Telefonhörer in der Hand steht. Auch dazu einige ergänzende Mitteilungen für den Außenstehenden Betrachter um was es sich in der Bowen-Angelegenheit handelt. Sein Fall wurde dann noch abschließend mit einem Zitat eines Artikels aus der New York Times beeendet, die das Bowen-Thema auch einmal aufgegriffen hatte und damit fand diesmal die Sendung ihr planmäßiges Ende.

Unbeantwortet ist nach wie vor die Frage, weshalb es am 26. 1. zum Sendeabbruch kam. Insbesondere ist die Frage zu stellen. Was war am 26. 1. die Ursache dafür. Eine technische Panne? Oder eine gewollte "technische" Panne!



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