Doppelmoral


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 07. Juni 2001 18:04:37:

Marihuana rauchen - ein Komiteefall.
Nicht aufgeklärte Mordfälle hingegen nicht!

Es ist schon eine bemerkenswerte Doppelmoral die da seitens der Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc. offenbart wurde.
Jetzt liegt eine deutsche Übersetzung eines diesbezüglichen Schreibens, obigen Absenders vom 24. 12. 1992  vor. Auch wenn das mittlerweile ein rundes Jahrzehnt zurückliegt. Die Fragwürdigkeit der diesbezüglichen WTG-Argumentation bleibt bestehen. Unter dem Aktenzeichen SCH:SSK 24. Dezember 1992  schrieb die WTG auf eine vorangegangene Anfrage:

Liebe Brüder,

wir haben Euren Brief vom 17. Dezember erhalten, in dem Ihr nachfragt, wie eine Situation zu handhaben sei, die einen Bruder betrifft, der sich in der Vergangenheit schwerer Verstöße gegen das Gesetz schuldig gemacht hat.

Ihr habt erklärt Ihr hättet Informationen erhalten, dass dieser Bruder "vor seiner Taufe mehrere Morde und Verbrechen begangen" habe. Ihr fragt, ob "das Gesetz des Staates Florida von Euch irgendein Vorgehen fordert. Die Justizbehörden in Florida haben keine Kenntnis von dieser Situation."

Als Älteste seid Ihr nicht verpflichtet, Informationen dieser Art bei den Behörden offenzulegen. Jede Information, die Ihr erhalten habt, während Ihr Euren Pflichten als Älteste nachgekommen seid, ist streng vertraulich. Was er tut, um seine Schuld gegenüber der Gesellschaft abzutragen, hängt großenteils von ihm und seinem Gewissen ab. Da er anscheinend gesetzesflüchtig ist wurde er offensichtlich für keine besonderen Dienstvorrechte in der Versammlung in Frage kommen.

Ihr sagt Ihr hättet "einen Bericht darüber, dass er mit Arbeitskollegen Marihuana geraucht habe, und dass das wohl nach seiner Taufe war." Wir nehmen an, das ist der Grund, warum Ihr es als notwendig empfindet, mit ihm zusammenzukommen. Da er ein treuer Bruder ist und gegenwärtig die Versammlungen besucht, besteht die Notwendigkeit, die Sache zu untersuchen, um festzustellen, ob die Versammlung irgend etwas unternehmen sollte. Das wahrscheinlich beste Vorgehen ist wenn zwei Älteste informell mit ihm reden und diskrete Erkundigungen über sein gegenwärtiges Betragen einziehen. Wenn es erhebliche Beweise für schweres Fehlverhalten zu geben scheint, dann sollte in dem Fall ein Komitee gebildet werden.

Wie wir glauben, werdet Ihr verstehen, dass es unumgänglich ist, dass die Ältesten strikte Vertraulichkeit über seine Vergangenheit wahren. Wenn die Ältesten unbeabsichtigt sein früheres Fehlverhalten offenbaren, wird das zweifellos große Auswirkungen auf ihn und seine Frau haben. So sind bei der Behandlung dieses Falles gutes Urteils- und Unterscheidungsvermögen notwendig. Wir vertrauen darauf, dass Ihr die Dinge angemessen behandeln werdet. Schreibt uns wieder, wenn Ihr weitere Anleitung braucht.

Wir bitten um Jehovas Leitung, wenn Ihr Euch bemüht Eure schwere Verantwortung als Hirten der Herde zu erfüllen. Wir übersenden Euch Grüße christlicher Verbundenheit.

Eure Brüder,…





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