Re: Offener Kanal Berlin


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 26. Januar 2003 17:49:39:

Als Antwort auf: Offener Kanal Berlin geschrieben von Drahbeck am 19. Januar 2003 14:02:49:

In dem Bericht über den Kreisdiener Heinrich Ditschi, gibt es auch einen Passus, wie just zu dem Zeitpunkt wo Ditschi auf einer Kreisversammlung zu sprechen hatte, "plötzlich" eine Mikrophonpanne einsetzte, die "sekundengenau" erst zu dem Zeitpunkt ihr Ende fand, als auch Ditschis Redezeit laut Programm beendet und ohnehin der nächste Redner vorgesehen war. Derjenige der diesen Bericht wiedergab fügt noch mit an, dass es ihm äußerst schwer fiel das als wirkliche Panne anzusehen, dass er vielmehr den Eindruck hatte. Die Panne wurde vorsätzlich inszeniert, um Ditschi einmal mehr "stolpern" zu lassen.

Wer im Raum Berlin am heutigen Tage gegen 16,00 den Fernsehsender "Offener Kanal" eingeschaltet haben sollte, hat vielleicht einen ähnlichen Eindruck gewonnen.
Da war laut Programm ein 57-Minutenbeitrag mit dem Titel "Jehovas Zeugen - eine kritische Betrachtung" vorgesehen. Sendeverantwortlicher: Detlef Zwarg.
Vielleicht wird es einige genervt haben, dass er den Slogan aus der WTG-Literatur zur Zeit Rutherfords (Religion ist ein Gimpelfang) wiederholt auch in seiner Sendung mit einblenden ließ, wobei er ja darauf verweisen kann, dass auch eine seiner Webseiten diesen Titel trägt.
Vielleicht wird es einige desweiteren genervt haben, dass er auch verhältnismäßig umfänglich einige Kernaussagen aus dem 1977 erschienenen Buch von Renate Sprung "Gefängnis ohne Mauern" mit vorstellte.

Man merkte es dem Vortragenden an. Das was er aus dem Buch von Renate Sprung zitierte, waren nicht "irgendwelches" unbedeutendes Geplänkel. Das waren Passagen mit Praxisbezug (Praxis der Zeugen Jehovas), die auch der Vortragende glaubte in seinem persönlichen Erleben wiederzufinden. Alles allerdings Passagen, die nicht dem Styling des "Friede-Freude-Eierkuchen-Zeugen" entsprachen, als die seitens der WTG sich die Zeugen doch so gerne dargestellt wissen möchten.

Der Vortragende ging nach diesem Themenkomplex auch dazu über eine der neueren Wachtturmausgaben zu beleuchten. Das darin aufgespießte Thema wie denn Jehovas Zeugen zum Interkonfessionalismus ständen. Wie unschwer zu erraten: Ablehnend. Der Vortragende zitierte auch entsprechende wörtliche Passagen dazu aus dem Wachtturm. Dann macht er einen Gedankensprung, kommt unter anderem auf ein Konkordat zu sprechen, dass Jehovas Zeugen mit der italienischen Regierung abgeschlossen haben. Dann erwähnt er einen entsprechenden früheren Artikel der WTG, worin selbige Konkordate kritisch bewertet. Namentlich die mit Hitler und Mussolini und lässt durchblicken, wie sich Meinungen zum Thema Konkordat doch gewaltig ändern können. Insbesondere dann, wenn der Konkordatsbegünstigte nicht mehr Hitler oder Mussolini heisst, dafür aber seine Zentrale in den USA hat.

Ja dann erwähnt der Vortragende auch noch den Fall des Dr. Reinhold Kohlhofer aus Österreich. Personengleich: WTG-Rechtsanwalt, Zeugen Jehovas-Älteste und Veranstalter Interkonfessioneller Veranstaltungen. Jener Spezies also die man doch vorgibt zu verabscheuen. Den UN-"Bibliotheksfall" streift er in diesem Zusammenhang auch noch.
Wieder zu einer aktuellen Wachtturmausgabe überleitend interpretiert er dann den darin befindlichen Satz vom "eifrigen" Predigen der Zeugen Jehovas. Eifrig im Sinne von "freudig".

Dann zeigte die Uhr 16, 33 und just zu diesem Zeitpunkt trat die vorgenannte "Ditschipanne" ein. Um 16, 36 hatten die Verantwortlichen des Senders sich wohl wieder soweit aufgerappelt, um den inzwischen dunklen Bildschirm wieder mit unverbindlichen Programmvorschauen zu füllen. Um 16,39 wurden dann vorher keineswegs vorhergesehene Kurzbeiträge völlig wild zusammengewürfelt eingespielt. Ihnen merkte man deutlich an. Sie haben nur den einen Zweck, die Zeit bis zum Ende der regulären Detlef Zwarg-Sendung zu überbrücken.

Abschließende Frage und Antwort zugleich. Man kann an einen "Zufall" des vorstehenden beschriebenen Sendeabbruches glauben. Man kann es aber auch nicht und statt dessen es so interpretieren, dass da einigen etwas was ihnen auf die Nerven ging, gestoppt wissen wollten.
Um jeden Preis!


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