Größe und Grenze


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2002 15:28:12:

Als Antwort auf: Re: Dünne Luft um den Superstar geschrieben von D. am 22. Dezember 2002 02:54:31:

Zutreffend hat Stefan E. W... in einem Kommentar in Infolink-Forum in Sachen Bill Bowen jetzt herausgearbeitet, dass der letztere vielleicht jetzt an die Grenzen dessen gestoßen ist, was er zu leisten vermag. Ein Buch von Zschäbitz hatte einmal den Titel: "Martin Luther: Größe und Grenze". Alle wissen, dass Luther eine geschichtlich bedeutsame Entwicklung ins Rollen brachte. Indes im Alltag danach, musste auch er Entscheidungen treffen (oder vielleicht noch wichtiger einige notwendige traf er eben nicht), die dazu berechtigen als Gesamtvotum zu sagen. Seine Leistungsfähigkeit war auch begrenzt.
Um etliche Nummern kleiner, erheblich kleiner, kann man auch Bowen einschätzen. Von allen größeren Industriestaaten haben die USA immer noch den größten ZJ-Anteil. Alles was sich dort abspielt, dass war schon zu Zeiten eines Raymond Franz so, hat auch seine Auswirkungen auf andere Länder. Vielleicht nicht zuletzt an hervorgehobener Position auch in der Bundesrepublik Deutschland.

Das Bowen in einer entscheidenden Situation standhaft blieb, wird man ihm als weiterdauerndes Verdienst anzurechnen haben. Ob er über diesem Verdienst hinaus, wirklich zukunftsweisende Impulse zu geben vermag. Ich bezweifle es.
Sein anerkanntes Verdienst sollte ihn nicht daran hindern, auch seine eigenen Grenzen realistisch einzuschätzen. Ob er dazu in der Lage ist? Leise Zweifel regen sich. Das letzte Wort dazu sei indes nicht gesprochen.

Und noch eines hat Stefan E. W... in seinem Kommentar meines Erachtens zu recht mit angesprochen. Die Nassauermentalität vieler.
Wirkliche Aktivisten haben sich von letzterer bisher nicht abschrecken lassen. Aber es klang auch bei Stefan E. W... durchaus ein gewisser resignativer Unterton mit durch. Was ihn persönlich noch Spaß macht wird weiter getan, was nicht diesem Spektrum zugehörig, bleibt vielleicht links liegen. Menschlich durchaus verständlich. Sollte sich das dann auch mal in handfesten Entscheidungen niederschlagen - die WTG wird's freuen und auf diese Ermüdung spekuliert sie letztendlich - werden das übergroße Heer der Nassauer sich das dann dem eigenen Stammbuch zuschreiben können.


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