Statistikzahl


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 03. Dezember 2002 15:42:54:

Eine Statistikzahl.
Die landläufig als Baptisten bezeichnete Religionsgemeinschaft (oder Freikirche) nennt sich in ihrer offiziellen Bezeichnung etwas anders, als "Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden". Dieser etwas gewundene Titel bringt auch zum Ausdruck, dass in diesem Bund auch Gruppierungen mit enthalten sind, deren geschichtliche Wurzel etwas anders aussah, als wie bei den eigentlichen Baptisten. Gleichwohl sind letztere, auch zahlenmäßig die eindeutige Majorität in diesem Bund.

Anfang der 1950er Jahre wurde die Gesamtzahl dieses Bundes (beide Teile Deutschlands zusammen) auf rund 300 000 veranschlagt. Ob diese Zahl korrekt war, kann und will ich nicht beurteilen. Jedenfalls ist sie so in einem 1953 erschienenen einschlägigen Buch über Freikirchen von Ulrich Kunz enthalten.

Die politische Entwicklung hat Deutschland bekanntlich lange Jahre gespalten. So ist es nicht uninteressant sich einige diesbezügliche Detailzahlen anzusehen.
Für 1950 wurden für den DDR-Bereich 33 282 Mitglieder (in 179 Gemeinden) genannt.
Für 1968 wurden im gleichen territorialen Bereich 25 582 Mitglieder genannt (aber trotz dieser gesunkenen Zahl stieg die Zahl der dortigen Gemeinden auf 224).
Die nächste interessante Zahl wird für das Jahr 1991 genannt (da waren es noch 218 Gemeinden in diesem Bereich) mit 17 822 Mitgliedern. (für 1991 wird auch eine Austrittswelle von 44 Brüdergemeinden mit 2128 Mitgliedern und 11 Elim-Gemeinden mit 1705 Mitgliedern genannt). Mit anderen Worten: die baptistische Dominanz verstärkt sich.

Zählt man die Zahlen in der alten Bundesrepublik mit hinzu, dann gab es 1968 in beiden Teilen Deutschlands zusammen 103 229 Mitglieder dieses Bundes. Mit anderen Worten. Die eingangs genannte Zahl von mal 300 000 in Deutschland, dürfte doch wohl eher dem Bereich des Wunschdenkens zuzuordnen sein.

1991 waren es in beiden Teilen Deutschlands zusammen 90 066 Mitglieder.
Für 1998 werden 87 349 Mitglieder in 888 Gemeinden in Deutschland genannt.
Eines machen diese Zahlen auch deutlich. Ohne den permanenten Klinkenputzerdruck bei den Zeugen Jehovas, ohne die im Vergleich zur deutschen "Stammbevölkerung" überproportionalen Zuwächse in anderen innerhalb Deutschlands auch vorhandenen Sprachgruppen, wäre bei den Zeugen Jehovas zumindest eine ähnliche Situation zu registrieren. Der Klinkenputzerdruck hat diesbezüglich bisher das ärgste abgewendet. Wie lange noch?


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