Re: Über den Tellerrand schauen!

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Gerd am 23. Oktober 2002 17:15:34:

Als Antwort auf: Re: Über den Tellerrand schauen! geschrieben von D. am 23. Oktober 2002 11:09:45:

Der mir pers. bekannte Sektenspezialist und Katholik Friedrich Griess, nimmt ebenfalls die sektenartige Gemeinschaft "Opus Dei" unter die kritische Lupe, Artikel der VOR der Heiligsprechung Balaguers verfasst wurde (Auszug):

Zur bevorstehenden Heiligsprechung von Escrivá de Balaguer
Aus umfangreicher glaubwürdiger Literatur (Maria del Carmen Tapia, Klaus Steigleder, Javier Ropero, Peter Hertel und andere) geht hervor, daß Escrivá de Balaguer ein despotischer Psychopath war und die Grundsätze der von ihm gegründeten Bewegung in vieler Hinsicht nicht nur menschenverachtend, sondern auch den uns in der Heiligen Schrift vermittelten Anliegen Jesu diametral entgegengesetzt sind.[…]

Das Opus Dei und seine Befürworter machen sich nun immer wieder die Thesen des italienischen Rechtsanwalts und selbsternannten "Religionswissenschaftlers" Massimo Introvigne, Leiter des Instituts CESNUR in Turin, zu eigen, die besagen, theologische Kritik an Sekten sei zwar erlaubt, aber wer Sekten aus anderen - etwa den im "Vatikanischen Zwischenbericht" angesprochenen - Gründen kritisiere, sei ein "Feind jeder Religion". So auch in einem Aufsatz Introvignes im "Heft 9 aus der Schriftenreihe der Karlskirche" mit dem Titel "Zur Sektendebatte". Darin wird staatliche und private Sektenaufklärung als "laizistisch-atheistisch orientierte Anti-Sekten-Bewegung" bezeichnet, die "jede überdurchschnittliche Religiosität" ablehnt und bekämpft, um den "Haß der Gesellschaft gegen bestimmte Gruppen zu lenken", die "kirchliche negative Statistiken mit Wohlgefallen registriert" und sogar "zum Kampf gegen die Religion überhaupt aufruft". In demselben Heft ist übrigens auch Kardinal Schönborn durch seinen Beitrag "Gibt es Sekten in der katholischen Kirche?" vertreten (seine Antwort ist natürlich "Nein") und er beruft sich dort folgerichtig auf Introvigne und den gleichgesinnten Amerikaner Gordon Melton. Letzterer reiste kurz nach dem Giftgasanschlag der AUM Shinrikyo-Sekte im Jahre 1995 nach Japan und protestierte dort gegen deren "religiöse Unterdrückung". Weitere im Bunde sind die Britin Eileen Barker und der Amerikaner Richardson, die 1997 bei einem Prozeß einiger Sekten gegen den Sektenbeauftragten der Russisch-Orthodoxen Kirche, Prof. Alexander Dvorkin, als Zeugen gegen den Letzteren aussagten, die "Neuen religiösen Gemeinschaften" seien so tolerant, daß man "zur gleichen Zeit Mitglied von Mun-Bewegung, Boston Church, ISKCON, Jehovas Zeugen, Scientology und Family (Kinder Gottes) etc. sein könne". Den Unsinn dieser Behauptung erkannte auch der russische Richter und sprach Prof. Dvorkin frei, obwohl auch Introvigne und Melton schriftliche Stellungnahmen gegen Dvorkin geschickt hatten.[…]

Mit der Herausgabe dieses Heftes hat das Opus Dei übrigens auch der im Frühjahr 1997 erfolgten positiven Stellungnahme der österreichischen Bischofskonferenz zu sektenspezifischen Maßnahmen der Regierung (u.a. Herausgabe der Broschüre "Sekten - Wissen schützt!" im November 1996) inhaltlich diametral widersprochen, ohne daß ein einziger Bischof es gewagt hätte, den Standpunkt der Bischofskonferenz gegenüber dem Opus Dei zu verteidigen.[…]

Ich schließe noch einen von mir entworfenen "Fragebogen für geistliche Bewegungen" an, der meiner Meinung nach zu helfen geeignet wäre, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Friedrich Griess

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Der ganze Artikel und ähnliche, siehe nachfolgende URL.
Grüsse!
Gerd
www.fecris.org/


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