Re: Jemand kann einen Betrug im Sinne des Gesetzes begehen...


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 18. Oktober 2002 09:10:45:

Als Antwort auf: Re: Jemand kann einen Betrug im Sinne des Gesetzes begehen... geschrieben von Bauer am 15. September 2002 12:06:31:

In der Bibelforscher-Frühzeit machte die Zeitung "Brooklyn Eagle" der WTG einiges zu schaffen. Der Eagle war es, der beispielsweise die Sache mit dem "Wunderweizen" an die große Glocke hing und dies in einer Form, die der WTG nicht genehm war. Sie klagte daraufhin gegen den Eagle. Der wiederum nutzte die Gelegenheit um über seine Anwälte im Gerichtsverfahren, besonders dem WTG-Funktionär van Amburgh, seines Zeichens Sekretär-Kassierer und damit oberster Finanzverwalter der WTG, einige unangenehme Fragen stellen zu lassen.

Im 4. Kapitel ihres Buches "Vision of Glory" kommt Barbara G. Harrison auch darauf zu sprechen. Harrison's Buch tritt nicht mit dem Anspruch auf, spezifisch "wissenschaftlich" orientiert zu sein. Es ist eher auf USA-Verhältnisse zugeschnitten, ein ähnliches Buch wie etwa im Deutschen das der Josy Doyon "Hirten ohne Erbarmen". Mehr in Anekdotenform berichtet auch sie was sie da so alles erlebt hat, und was ihr da so im laufe der Zeit zu Ohren gekommen ist. Unter diesem Vorbehalt müssen auch ihre Ausführungen in Sachen van Amburgh gesehen werden.

Immerhin berichtet sie, dass van Amburgh von den gegnerischen Anwälten ins Kreuzverhör genommen wurde. Die konzentrierten sich besonders auf die finanziellen Aspekte der WTG. Und so konnten sie aus van Amburgh, die ansonsten seitens der WTG nicht veröffentlichten Bilanzdaten herauspressen, wie hoch der jeweilige finanzielle Jahresumsatz der WTG sei.
Für 1910 bezifferte er diese Bilanz auf 139.000 US-Dollar; 1911 dann 169.000 und 1912 gar 202.000 US-Dollar.
Weiter "kitzelten" die Anwälte aus van Amburgh heraus, dass zur Verschleierung der Bilanzen eigens "Unterkorporationen" gegründet wurden.
Zitat aus Harrison:

"Aber Ihr jährlicher Bericht der Wachtturmgesellschaft zeigt nicht, daß Ihre Gesellschaft alles erhält auch von ihren angeschlossenen Korporationen?"
"Nein, Sir. Es ist nicht ein ausführlicher Report."
Das hartnäckige Nachstoßen durch die Rechtsanwälte des Brooklyn Eagle deckte das Bestehen von zwei verdeckt geführten Korporationen auf, der Vereinigte Staaten Investition Co. Ltd. und der von Cemeteries Corporation (der Präsident Cemeteries Corp. war eine Doktor ein nette kleine Unangemessenheit, die die Phantasie der im Gerichtssaal anwesenden Bibelforscher beflügelte).
"Und nun sagen Sie, daß Sie nicht wissen, wer die Aktionäre der Investmentgesellschaft sind?" …
"Sind die Inhaber der Firmen nicht die gleichen Personen?"
"Ich weiß es nicht als absolute Sicherheit."
"Und traten Sie nicht als Geschäftsführer, wie eine Attrappe auf für die Wachtturmgesellschaft?"
"Ja, Sir. Ich nahm in ihrem Namen vor einigen Jahren den Kauf eines Bauernhof nahe Pittsburgh vor. Das Geld war das der Wachtturmgesellschaft. Ich übertrug es zur Vereinigte Staaten Investition Co. Ltd urkundlich, die es der Reihe nach der Cemetaries Company übertrug"
"Warum tun Sie das Geschäft nicht im Namen der Wachtturmgesellschaft vornehmen, warum benötigen Sie dazu diese blinden Korporationen?"
"Einige Leute scheinen, zu denken, daß eine fromme Gesellschaft kein sogenanntes weltliches Geschäft tun sollte, was auch immer", sagte Van Amburgh.

Zusammenfassend kommentiert Harrison:
"Van Amburgh war eine einzigartig unwillige Schlange; jedesmal wenn er seine Mund öffnete, molken die Rechtsanwälte des Brooklyn Eagle aus ihm die Informationen, die die Glaubwürdigkeit von Organisation Russells zerstörte. Jedes Wort, das er äußerte trug zum Eindruck der Jury bei, daß die Wachtturmgesellschaft eine hoch entwickelte finanzielle Korporation ist, die das ursprüngliches Christentum benutzt um sich als auf einem "nicht gewinnbringenden Kreuzzug" zu maskieren."


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