Re: N. H. Knorr


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 10. September 2002 16:45:09:

Als Antwort auf: Re: N. H. Knorr geschrieben von D. am 07. September 2002 19:03:30:

Nochmals Tod von N. H. Knorr.
Erst in der Ausgabe vom 15. September 1977 des deutschen "Wachtturms", als alles "schon lange gelaufen war", wurde eine knappe Mitteilung über den Tod von Knorr seitens der WTG veröffentlicht. Gestorben war er aber bereits am 8. Juni des gleichen Jahres. Mithin brauchte man im Zeitalter des Telefons und anderer schneller Kommunikationsmittel mehr als drei Monate für die Weitergabe dieser Nachricht. Und das sein Nachfolger sich schon in seinem 84. Lebensjahre befand, war der CV in ihrer Nummer 99 auch einen entsprechendem Kommentar wert; der nachstehend einmal zitiert werden soll:

Sogleich nach dem Tode von Nathan Homer Knorr, 3. WTG-Präsident seit 1942, am 8. Juni 1977, hatte CV in der Juni-Ausgabe 1977 dies schon mitgeteilt. Erst Monate später, brachte die WTG selbst die Todesmitteilung und zwar im "The Watch Tower" vom 1. August 1977, USA-Ausgabe des "Wachtturm", S. 463. Es ist schon bezeichnend, daß die WTG monatelang den Tod ihres und aller Zeugen Jehovas Präsidenten im WT verschweigt. Im deutschen Sprachbereich schweigt die WTG auch noch im WT vom 15. August 1977. Vielmehr berichtet sie da vom Tod des über die WTG-Leitung in den USA hinaus kaum bekannten ehemaligen Aufsehers der WTG-Setzerei in Brooklyn, Charles J. Fekel, während WTG-Präsident Knorr schon Monate tot ist. Mit Sicherheit werden die Hintergründe dieser Verschweigetaktik noch deutlich werden.

In "The Watch Tower" vom 1. August heißt es nachträglich:
"Mit dem Ableben unseres geliebten Bruders Nathan H. Knorr am 8. Juni 1977 wurde es nötig, einen neuen Präsidenten für die Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft von Pennsylvanien, der Körperschaft, die die Aktivitäten von Jehovas Zeugen weltweit handhabt, zu wählen, und auch für die Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft von New York inc., die legale Agentur für die Administrierung der Angelegenheiten der Zeugen Jehovas in den Vereinigten Staaten. Auf vereinte Empfehlung aller fünfzehn Mitglieder der Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas hielten die Direktoren der beiden Körperschaften ein gemeinsames Treffen ab am 22. Juni 1977, auf welchem Frederick W. Franz mit einmütiger Stimme zum Präsidenten beider Körperschaften gewählt wurde. Es ist von Interesse, daß Bruder Franz die Ansprache hielt bei der Taufe von Bruder Knorr am 4. Juli 1923, und daß vom folgenden Jahr an Bruder Franz in enger Gemeinschaft mit Bruder Knorr im Welthauptquartier der Zeugen Jehovas, in Brooklyn, New York, diente. Bruder Franz diente als Vizepräsident der Pennsylvanischen Körperschaft seit 1945. Am 12. September 1977 wird er vierundachtzig Jahre alt.'

J. F. Rutherford wurde 1917 mit 48 Jahren WTG-Präsident. N. H. Knorr wurde 1942 mit 37 Jahren WTG-Präsident. Jetzt wird ein 4. Präsident gewählt, der 84 Jahre alt ist, also in ganz kurzer Zeit ebenfalls gestorben sein wird! Die relativ jungen WTG-Präsidenten von 1917 und 1942 verkörperten zugleich auch persönlich die Jahrzehnte, in die man damals die Endzeit weiterschob, als die auf den ersten bzw. zweiten Weltkrieg datierten "Enden" wieder "verscheucht" werden mußten. Doch jetzt, zur Zeit des Todes von N. H. Knorr, ist nicht nur schon die zweite Generation seit 1914 am Ende, jetzt geht ein Menschenalter zu Ende! Die Falschanwendung der Worte Jesu: "Diese Generation . . ." auf die von der WTG konstruierte Endzeit wird unaufhaltsam offenbar! Damit verliert das gesamte WTG-Werk seinen vorgegebenen Sinn! Und doch muß wieder alles in eine weitere Generation verschoben werden! Wer den WT genau verfolgt, liest das ganz klar, nicht mehr nur zwischen den Zeilen! Jetzt einen relativ jungen Präsidenten zu wählen wäre wie ein Signal zum Aufstand für alle, die an die bisherige WT-Endzeitverkündigung geglaubt haben und nun "vergehen" müssen! Es würde jedem sichtbar vor Augen führen, daß tatsächlich alles wieder um Jahrzehnte verschoben wird! Daß alle bisherige Endzeitverkündigungen eine falsche Prophetie war!

So kann sein, daß die WTG aus taktischen Gründen gegenwärtig zum Übergang in die nächste Generation kurzfristig alte WTG-Direktoren als Präsidenten wählen und ins Blickfeld treten läßt. Wird dadurch doch immer weiter der Eindruck erweckt, auch die WTG glaube, daß es nur noch "ganz kurze Zeit" dauert. Ein relativ junger Präsident wäre in der Tat in dieser Situation am Ende der Generation, die wieder nicht vergehen sollte, zugleich das Ende eines Menschenalters, des Menschenalters der 1914-Generation, es wäre Sprengstoff!


ZurIndexseite