Re: Gerechte und Ungerechte - gleichermaßen betroffen


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 17. August 2002 11:58:33:

Als Antwort auf: Gespenster in Dresden geschrieben von D. am 17. August 2002 04:41:13:

Geologen sind keine "Theologen" und das ist auch gut so. So mancher der nur glauben will, was ihm da Theologen ins Ohr flüstern mag bei einem Buch mit dem Titel "Und die Sintflut gab es doch. Vom Mythos zur historischen Wahrheit", solange er jenes Buch noch nicht selber gelesen hat, vielleicht denken: "Ein interessanter Titel". Ob er diese Meinung auch noch nach der Detaillektüre beibehält erscheint so ausgemacht nicht. Schon der Klappentext zu jenem Buch dürfte den "Gläubigen" nicht so sonderlich behagen. Liest man doch dort:
"Vor rund 9500 Jahren stürzte ein riesiger Komet auf die Erde und führte eine Katastrophe globalen Ausmaßes herbei. Was bislang unter dem Namen 'Sintflut' nur aus Mythen und Sagen bekannt war und zumeist als Fiktion abgetan wurde, wird hier … erklärt - zugleich Bestätigung der Erinnerung der Menschheit an eine apokalyptische Katastrophe."

Schon hier dürften die Gläubigen ihre nicht zu übersehenden Schwierigkeiten haben. Die Zahl 9500 Jahre dürfte wohl kaum ihren Vorstellungen entsprechen, wollen sie doch aus der "alles wissenden" Bibel nur eine 6000-jährige Menschheitsgeschichte herauslesen.
Auch ansonsten dürften die Gläubigen in dem Buch von Alexander und Edith Tollmann, noch einiges "anstößiges" vorfinden. Etwa, wenn sie da beispielsweise auch lesen können:

"Die Theologen und Schriftgelehrten des Abendlandes mühten sich jahrhundertelang ab, die Einzelheiten des Sinflutgeschehens in weitschweifigen Diskussionen zu ergründen … ganz im Sinne der scholastischen Denkweise des Mittelalters, in der Sophismus statt Beachtung der natürlichen Fakten im Vordergrund stand und Offenbarung und Dogma der Schlüssel zum Verständnis der Wirklichkeit waren. …
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts blieben alle Einzelheiten des biblischen Sintflutberichtes in Theologenkreisen buchstäblich gültig … Der ganze Unwille über die naturwissenschaftliche Deutung und Erkenntnis äußert sich in diesen Kreisen bis in die Gegenwart hinein.
Die Sintflut ist bereits im Alten Testament gedanklich zur "Sündflut" umgemünzt; ihr Zweck war laut Genesis ausschließlich die Bestrafung der sündigen Menschheit durch Gott…"

Auch nachfolgende Passage dürfte den Bibelgläubigen nicht sonderlich zusagen:
"Von der Auslegung des Sintflutereignisses als 'göttliches Strafgericht' über eine gänzlich verderbte Menschheit … kann die Theologie aber auch heute und morgen nicht abgehen, ohne eines der Fundamente der christlichen Religion preiszugeben. …
Die Kirche könnte von dieser festgelegten Deutung der Sintflut als Strafgericht nur loskommen und dabei zugleich auch die vielen anderen Ungereimtheiten des Alten Testaments abwerfen, falls sie eine großangelegte Reform der christlichen Lehre vornehmen und sich auf die Lehre Jesu im Neuen Testament beschränken würde. Daß weder dies geschehen noch eine Revision der Sintflutlegende erfolgen wird, ist abzusehen."

Versteht man die Ausführungen der Tollmann's richtig, so halten sie auch heute eine analoge Naturkatastrophe in der Gegenwart für möglich. Beleg dafür ist auch ein Zeitungsartikel aus "Kurier. Unabhängige Tageszeitung für Österreich" vom 9. 9. 1990, den die Autoren offenbar als so bedeutsam empfanden, dass sie seine Zitierung ausdrücklich in der hervorhebenden Form der Faksimilewiedergabe vornahmen. Ihr eigener Kommentar zu jenem Artikel beschränkt sich bloß auf den lapidaren Satz, dass er "eine gottlob nicht zutreffende Reportage" sei.
Im fraglichem Artikel konnte man lesen:
"Bei Kollision kommt es zu Erdbeben und riesigen Flutwellen.
Ein Planet rast direkt auf unsere Erde zu.
Der Weltuntergang droht. Ein Asteroid (kleiner Planet) rast auf die Erde zu. Wenn er seine Bahn nicht ändert, prallt er in zwei Jahren mit unserem Planeten zusammen. Die Folgen wären katastrophal, denn der Himmelskörper ist so groß daß er beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht mehr vollständig verglüht. Er hat einen Durchmesser von rund einem Kilometer. … Die unheilvollen Prognosen … werden von einem ganzen Forscherteam unterstützt …"

Wie immer man solche Szenario auch bewerten mag. Eines dürfte indes klar sein. Im Fall der Fälle dürften sowohl "Gerechte als Ungerechte" davon mitbetroffen sein. Dies kann auch der WTG deutlich sein, hatte sie doch schon das zweifelhafte "Vergnügen", die Rauchwolken beim Einsturz des World Trade Center, von ihrem eigenem "Tower" aus zu sichten, ohne dass sie die Gefahr, falls die Attentäter ihr Ziel einige Grade weiter orientiert hätten. Das sie dann der Gefahr entgangen wäre. Und von einer "Entrückung der Gerechten" haben auch die Opfer jenes Supergaues nichts zu spüren bekommen. Die gibt es ohnehin nur in der Märchenwelt der Bibel und Korangläubigen.

Noch in einer anderen Hinsicht ist das Buch der Tollmann's interessant. Bekanntlich gibt es wohl kaum ein anderes historisches Bauwerk, über das bis in der Gegenwart so viele abstruse Theorien und Spekulationen vorliegen, wie dies gerade bei den ägyptischen Pyramiden der Fall ist. Auch zu diesen Pyramiden äußern sich die Autoren. Ob ihre diesbezügliche Theorie richtig oder falsch ist, kann und will ich nicht beurteilen. Ich zitiere sie einfach mal. Ihre Bewertung mag der Leser für sich vornehmen, so er dazu "Lust" hat. Zu diesem Aspekt liest man in genanntem Buch:

"Auch der Bau der von der Sphinx bewachten Pyramiden stand offenbar unter dem Eindruck des Sintfluterlebnisses. Die Wiederkehr einer solchen Katastrophe war im Altertum in aller Bewußtsein … Vermutlich sollten auch die gigantischen Quaderbauten der ägyptischen Pyramiden zur Sicherung der Königsgräber für alle Ewigkeit dienen und sogar einer nächsten Flut trotzen können. Die gleiche Funktion hatten später die tiefen Felsengräber der Könige.
Die eigenartige Anlage der Gänge im Inneren der Cheopspyramide, die zur Grabkammer des Herrschers führen, ist am besten im Hinblick auf eine erwartete Sintflut am Ende des nächsten Weltenjahres verständlich. … Bei einer Überflutung der Pyramide nach Ablauf des nächsten Weltenjahres würde die Königskammer dank dieser Bauweise, die das Prinzip der Bibelburgen nachahmte, vor einer Überschwemmung sich sein, weil das Luftpolster der hohen Galerie den Wasserdruck ausgleicht und ihre Abschlußpfropfen und ihre fugenlose Ausführung ein Eindringen des Wassers verhindern."


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