Geschrieben von D. am 06. August 2002 09:25:34:
Als Antwort auf: Re: Linkverzeichnis geschrieben von D am 06.
August 2002 07:40:53:
Ein weiteres Zitat aus dem Buch "Weltverschwörungstheorien. Die
neue Gefahr von rechts" (S. 95):
Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des Weltverschwörungsglaubens im Deutschland
der Zwischenkriegszeit aber war vor allem eine Bewegung, die selbst manchen überzeugten
Nzis als zu abstrus erschien: die Ludendorffer. Die weltanschaulichen Richtlinien dieser
Gruppe prägte Mathilde von Kemnitz (1877-1966) die 1926 den "verdienten
Weltkriegsgeneral" und Hitler-Mitstreiter Erich Ludendorff heiratete. Auf
ariosophischer Grundlage entwarf sie die sogenannte "Deutsche Gotterkenntnis",
derzufolge das "Erbgut des deutschen Volkes" dessen "arteigenes
Gotterleben" vorbestimmte. Das Christentum wurde dabei als "Propagandalehre für
die jüdische Weltherrschaft" abgelehnt und den Juden unterstelt, sie würden
"durch ihre Rasse und ihren Gott 'Jahweh' dazu angehalten, alle Völker zu
hassen" und "durch eine internationale Verschwörung die Weltherrschaft" zu
erlangen. Den Einfluß der Verschwörung berechneten die Ludendorffer mit kabbalisischen
Zahlenspielereien, indem sie Namen mit bestimmten Zahlen belegten, um so auf
jüdisch-satanische Hintergründe zu kommen. Diese Zahlenmagie ist auch heute wieder bei
manchen Verschwörungstheorikern in Mode.
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