Die Dummen sterben offenbar nicht aus!


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 10. Juli 2002 16:03:59:

Die Dummen sterben offenbar nicht aus!
Gelesen in der CV Nr. 89

"Heiliger Dienst" war das Motto der WTG-Bezirkskongresse für alle Zeugen Jehovas im Jahre 1976, dem ersten Jahr nach dem Endzeitbankrott von 1975. Wie wir aus dem Zweigbüro Wiesbaden informiert werden, ist man über die Ergebnisse der Kongresse sehr mißgestimmt. Sie seien im Vergleich zu vorher ein Mißerfolg gewesen. Es zeige sich, daß der Bogen überspannt wurde mit 1975, daß die jetzige fast ausschließliche Dienst-Ausrichtung in einer Intensität wie nie zuvor nach dieser Falschverkündigung zu durchsichtig sei und selbst die Gutwilligen überfordere. Man sehe "bedenkliche" Anzeichen: Es werden wieder Anschaffungen gemacht, man plant wieder Reisen, man erinnert sich an die früheren falschen Endzeittermine wie 1925. Auch 1975 habe nun nicht gestimmt. Wer weiß, was überhaupt stimmt. Man wendet sich den eigenen Problemen zu. Wer weiß, sagen viele immer deutlicher. Das besondere Interesse an allen Kongreßansprachen war, was sie wohl nun über 1975 sagen.

Die vorbereitenden Äußerungen
In den einleitenden Ansprachen der Kongreßvorsitzenden D. Förster, H. Henschel u. a. gab es nur Andeutungen: "Wir haben die Wahrheit, die immer heller leuchtet … Im heiligen Dienst nicht nachlassen … Den Dienst nicht aus falschen Beweggründen aufgeben oder darin nachlassen… Diese unabsehbare Zeit endet nie!". Im folgenden Vortrag "Heiliger Dienst trägt zum Überleben der Familie bei" (R. Krüger, S. Stieg, W. Wadephul, G. König u. a.) wurde nur allgemein vom "Vorbereiten" auf das Überleben gesprochen. In der Ansprache dann "Wir benötigen Jehovas Versammlung" (M. Köhler, W. Krüger u. a.) hörte man: "Heute befinden wir uns auf dem Marsch in eine neue Ordnung … Einige wenden sich von der Versammlung ab oder nehmen eine abwartende Haltung ein … Bleiben wir.. . jetzt, durch die große Drangsal hindurch und bis in alle Ewigkeit."

Im Vortrag "Vergiß nie, daß du ein Zeuge bist" von H. Weiland, P. Meyer u. a. wird wieder etwas zum "Ende" fallengelassen: "Die Menschheit nähert sich mit Riesenschritten einer Drangsal, wie es noch keine gegeben hat und noch je wieder geben wird … Nie taktlos werden oder zulange mit jemandem reden. Das Unternehmen auf eine lange Sicht hin betrachten."
Dann ließen sich die Kongreßvorsitzenden D. Förster, H. Henschel u. a. wieder vernehmen, schon deutlicher werdend: "Heiligen Dienst darzubringen ist unser Lebenswerk. Wir brauchen nicht auf Harmagedon zu warten, um heiligen Dienst darbringen zu können … Wir müssen ausharren und Gottergebenheit an den Tag legen … Wir haben ältere Brüder unter uns, die lange ausgeharrt haben und sie werden es weiter tun. Wir wollen ihnen nachahmen. Wir dürfen unsere Brüder nicht 'schlagen', weil wir sagen, es kann noch lange dauen." (!)

"Im Herbst 1975 ist nichts passiert. Es hätte einfach nicht anders kommen dürfen!"
Erst am letzten Tag der Kongresse, nachdem alle Anwesenden in Verbindung mit noch ziemlich unklaren Andeutungen zum "Ende" erst einmal auf weiteren Dienst, Dienst und nochmals heiligen Dienst unter WTG-Weiterführung eingeschworen, verpflichtet und gebunden wurden, ließ die WTG "die Karten aufdecken." Das wurde in zwei Akten vollzogen, am Sonntagvormittag in der Schlußansprache.

Den ersten Akt bildete die Vormittagsansprache "Stets in der Erwartung des Endes leben" von K. Ewald, E. Peter u. a. stets? S t e t s ? Das läuft doch auf ein ständiges Hinhalten hinaus! Die Kerngedanken der Vormittagsansprache waren:
"Was bringt der Herbst des Jahres 1975? Unsere Äußerungen zeigten, daß Erwartungen vorhanden waren, die mit der großen Drangsal zu tun hatten. Im Herbst 1975 ist nichts passiert … Haben wir irgendetwas falsch gemacht? Haben wir einen schwachen Glauben an Gott gehabt? Bestimmt nicht … Das Sehnen noch dem Ende dieses Systems ist vernünftig… Spekulationen können nur zu Enttäuschungen führen… Auch wir fragen uns heute: Wie lange noch? … Habakuk zweifelte nicht an Jehovas Verheißungen, auch wenn es so aussah, als würden sie säumen … Mit voller Kraft tätig sein, wenn das Ende kommt … Unseren Einsatz steigern, um mehr Mitarbeiter beten, statt dauernd zu fragen:
Wie lange noch? … Fortfahren, mit offenen Ohren und Augen auf die Gebote Gottes zu hören … Weiterhin fleißig verkündigen Ein reparaturbedürftiges Haus reparieren Die Zähne in Ordnung bringen … Das Auto reparieren … Heiraten:

Es ist keine Sünde, es nicht zu tun (! Anm.) … Nicht ins andere Extrem verfallen: Wir hätten noch viel Zeit … Es hat keinen Zweck, sich auf bestimmte Zeitpunkte zu konzentrieren … Neue Wohnungseinrichtung: Dagegen ist nichts zu sagen, wenn man dadurch im Predigtdienst nicht kürzer tritt … Auf unserem Wachposten stehenbleibe und der Vision harren, selbst wenn sie säumen sollte … Wenn wir erkennen, wie Gott alles gelenkt hat, werden wir erkennen, daß wir etwas kurzsichtig gewesen sind. Wir werden sagen: Es hätte einfach nicht anders kommen dürfen …"

Weiter bis "Es ist getan" oder bis ans Lebensende und mit besserer Bezahlung durch die WTG!
Die Vollendung dieser erneuten Endzeit-"Verscheuchung" wurde in den Schlußansprachen "Für den noch vor uns liegenden Dienst umgürtet sein" von den Mitarbeitern des WTG-Zweigbüros und Bezirksaufsehern G. Künz, W. Konstanty u. a. selbst vollzogen. Die Kerngedanken waren dabei:
"Bis jetzt haben wir noch nicht feststellen können, daß der Geist uns veranlassen würde, aufzuhören … Wir haben bis jetzt gelehrt, getauft … Wir sind zukunftsorientiert, für die Menschen draußen und für uns selbst. . . Neue Älteste sollten nicht über andere herfallen … Wir sollten dem Kreisaufseher seinen Dienst nicht noch erschweren … Buchangebot bis Februar 1977 … Etwas mehr beten … Unser ganzes Leben umfaßt den heiligen Dienst … Wie lange noch? Wie lange wollen wir dienen? Zwei Punkte nur gibt es, die unserem Leben noch eine große Veränderung geben: 1. Der Beginn; der großen Drangsal, und 2. Wenn wir vorher unser irdisches Leben beenden müssen. Andere Zeitpunkte gibt es im Leben eines Christen nicht. Entweder wir bleiben treu bis Jehova sagt, "es ist getan" oder bis zu unserem Lebensende … Heiliger Dienst ein Leben lang . . .".

Dann wurden "einige Vorkehrungen" bekanntgegeben, die die "Leitende Körperschaft" als "Ansporn" besonders für den "heiligen Dienst" der WTG-Missionare und WTG-Pionierverkündiger getroffen hat. Eine Herabsetzung der weiterhin zu leistenden Dienststunden und eine bessere Bezahlung wegen der "erhöhten Lebenshaltungskosten". Die Missionare und Sonderpioniere brauchen in Zukunft nur noch 140 Stunden monatlich leisten, die Frauen unter ihnen nur noch, wenn sie über 40 Jahre alt sind, 130 Stunden. Es wurden ihnen somit 10 bzw. 20 Stunden im Monat erlassen. Die Allgemeinen Pioniere brauchen nur noch 90 Stunden oder jährlich 1000 Stunden zu leisten. Der Pionierdienst auf Zeit oder auch Hilfspionierdienst genannt ist auf 60 Stunden im Monat angesetzt worden. Das sind täglich im Durchschnitt nur noch 2 Stunden. Die Zeitschriften erhalten alle zum Verkauf zum "Pionierpreis". Der "Pionierpreis" ist ein Verkaufspreis für die WTG-Literatur, bei dem die Verbreiter einen persönlichen Gewinn erzielen können. Nach dem Stand von 1963 z. B. war der normale Preis für ein gebundenes Buch 2,25 DM, für ein broschürtes Buch 1,80 DM. Pioniere hatten an die WTG dafür jedoch nur 0,75 DM bzw. 0,40 DM an die WTG abzurechnen. Was sie darüber hinaus pro Buchverkauf erzielten, war ihr persönlicher Gewinn. Ist es nicht gar sehr bezeichnend, wenn die WTG ausgerechnet jetzt, wo es ums Weitermachen nach der 1975-Verscheuchung geht, mit "Vorkehrungen" materieller Vergünstigungen und materiellen Gewinns lockt?

Es hätte einfach nicht anders kommen dürfen?
Ja, aber warum ist es denn der ganzen Welt vorher anders verkündigt worden! Weil "wir etwas kurzsichtig gewesen sind"? Was heißt hier "wir"! Das war doch die WTG in erster Linie! Und nur etwas kurzsichtig? Schon das reicht aus, wenn es um Leben oder Tod geht, und darum geht es bei der Endzeitverkündigung, die WTG als öffentlich unseriös, unzurechnungsfähig und unmöglich bestehen zu lassen! Aber es ist nicht nur das. Die WTG hat von an Anfang an auf Grund ihrer bisherigen falschen Termine seit über 100 Jahre schon gewußt, daß auch 1975 nichts passieren wird, daß auch 1975 nur ein Ankurbelungsmittel ist, kurz daß auch 1975 nur ein Bluff ist, von dem man wieder ablenken muß. In vollem Maße trifft darum wieder auf die WTG zu, was in 5. Mose 18:22 geschrieben steht: "Wenn das, was ein Prophet im Namen des Herrn verkündigt, nicht eintritt und nicht in Erfüllung geht, so ist das ein Wort, das der Herr nicht geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es ausgesprochen, du brauchst vor ihm nicht bange zu sein."

Die 1975-Verscheuchung ist der bisherige Höhepunkt der gesamten Endzeitverscheucherei von 1799 an. Was haben solche Personen wie D. Förster, H. Henschel. R. Krüger, S. Stieg, W. Wadephul, G. König, M. Köhler, W. Krüger, H. Weiland, P. Meyer, K. Ewald, E. Peter, G. Künz, W. Konstanty, alle in der Funktion von Kreisaufsehern, Bezirksaufsehern oder Zweigbüro-Beauftragten, nur für ein Gewissen vor Gott und Menschen, daß sie dieses Spiel bedenkenlos mitmachen und sich zur weiteren Irreführung und Hinhaltung von Hunderttausenden einfacher Gläubiger wie auch der Öffentlichkeit hergeben? Jetzt zu erklären, "es hatte einfach nicht anders kommen dürfen" mit der 1975-Verkündigung, kommt doch einer skrupellosen Überrumpelung gleich. Das schlägt doch dem Faß den Boden aus! Denn es hätte doch noch der 1975-Verkündigung, die der ganzen Menschheit in dutzenden von Sprachen und Millionen Bücher und Zeitschriften vorgesetzt wurde, um sie zu glauben, anders kommen müssen! Das WTG-Eingeständnis, "es hätte einfach nicht anders kommen dürfen", ist der Offenbarungseid für eine ungeheuerliche Gaukelei und Scharlatanerie, für ein Spiel mit Menschen, für einen Glaubensmißbrauch, der seinesgleichen suchen muß. Alles andere, was die WTG sonst betreibt, steht nunmehr angesichts dieser ihrer "endzeitlichen" Selbstentlarvung als bloße Beschäftigungstheorie da, ist sie doch allein und in erster Linie um ihrer Endzeitverkündigung vor über 100 Jahren schon auf den Schauplatz getreten. An Gott und Christus glauben und sich um die Nachfolge Jesu bemühen war und ist nicht an die WTG gebunden. Ja, die meisten waren schon gläubig, ehe sie der WTG folgten.

Keiner, der noch ernst genommen werden will, kann "falschen Propheten" weiter folgen, die sich obendrein noch selbst als "kurzsichtige" Toren entblößen. Man müßte ein einfältiger Tropf sein oder bar jeder christlichen Selbstachtung. Man würde Gottesglauben und Christentum nur immer weiter "endzeitlicher" Schande und Lächerlichkeit preisgeben. Nun zu sagen, 1975 ist nichts passiert, das Haus ist also zu reparieren und die Zähne sind in Ordnung zu bringen, das ist einfach zu viel.


ZurIndexseite