Re: Kindesmissbrauch


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 12. Juni 2002 18:50:22:

Als Antwort auf: Kindesmissbrauch geschrieben von Hans am 12. Juni 2002 15:02:53:

In der Theorie weiß die WTG sehr wohl, wie sie sich zu verhalten hätte. In der Januarausgabe 1984 des „Wachtturms" veröffentlichte sie seinerzeit einen entsprechenden Artikel. In ihm findet sich unter anderem auch der Satz:

„Untersuchungen in den Vereinigten Staaten lassen darauf schließen, daß jedes fünfte Mädchen und jeder zehnte Junge während seiner Kindheit sexuell belästigt wird. Meist wird das Verbrechen von jemandem begangen, den das junge Opfer kennt, und in vielen Fällen ist es eine blutschänderische Tat. Berichte aus anderen Ländern vermitteln ein ähnliches Bild."

Sieht man es richtig, kam der Anstoß zur gegenwärtigen Diskussion dadurch zustande, dass ähnliche Vorgänge im Bereich der katholischen Kirche thematisiert wurden. Da wurde einigen klar, dass da „Hörner aufgesetzt" wurden. „Nur" bei den Katholiken soll es sowas geben? Da „lachen ja selbst die Hühner" ob solcher These.

Der wunde Punkt bei den Zeugen Jehovas ist speziell ihre Vertuschungsstrategie. Auch im bereits genannten Artikel findet man diesbezügliche Ansätze. Etwa wenn man da liest:

„Eine Frau, die Probleme hatte, weil sie über viele Jahre ein Opfer von Blutschande war, wandte sich an die Ältesten der Versammlung, um ihr Problem mit ihnen zu besprechen. „Sie sagten mir, ich solle es vergessen", berichtete sie. Zweifellos lag diesem Rat die gutgemeinte Folgerung zugrunde, daß es jetzt — da all die schlimmen Erfahrungen in der Vergangenheit liegen und daran nichts geändert werden kann — das beste wäre, diese Gedanken aus dem Sinn zu verbannen und über gute Dinge nachzudenken .... Leider ist die Sache nicht so einfach."

Wenn es ums vertuschen unbequemer Sachverhalte geht, dann hat die WTG darin schon eine große Meisterschaft entwickelt. Es gehört zwar nicht direkt zum Thema, indirekt aber doch. Wer sich intellektuell verrenkt und verleugnet beispielsweise bei der Frage, welche Konsequenzen aus gescheiterten Endzeithesen zu ziehen sind, der ist mental so gestimmt, dass es ihm auch nichts ausmacht, auf anderen Gebieten es mit der Wahrheit gleichfalls nicht so genau zu nehmen.

Diese Geisteshaltung hat sich für die großen Vertuscher in Brooklyn jetzt zum Handicap entwickelt


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