Re: Götting und Co


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 20. Mai 2002 09:31:24:

Als Antwort auf: Re: Holbach Teil III geschrieben von Gerd am 20. Mai 2002 08:44:30:

Gerald Götting und seine „CDU". Ein Kapitel für sich. Theoretisch gab es in der „DDR" ein „Mehrparteiensystem". Unter anderem auch eine „CDU". Nach 1990 hatte denn auch die alte Bundesrepublikanische CDU nichts eiligeres zu tun, als wie diese „Blockflöten" sich einzuverleiben; auch und nicht zuletzt deren materielle Besitztümer. So befindet sich beispielsweise das Archiv der Ost-CDU nicht mehr an seinem alten Platz in Ostberlin. Das haben die Bonner schleunigst an sich gezogen. Und nicht unwichtig. So wie Herr Kohl alles in Bewegung gesetzt hat, dass die Öffentlichkeit keinen Einblick in seine Stasiakten gewinnen kann; so haben auch die Bonner, das Archiv der Ost-CDU strengen Restriktionen unterworfen, was Einsichtnahmen dort anbelangt. Jedenfalls sind diese Restriktionen erheblich schärfer, besonders für diejenigen, die eine nicht CDU-konforme Biographie haben, als für andere Bereiche der archivalischen Hinterlasssenschaft der früheren „DDR".

Die Blockflötenpartei, war nicht immer eine solche. Ihr Gründungsmitglied Jakob Kaiser beispielsweise, pflegte mit den Kommunisten „Tacheles" zu reden, was letzteren überhaupt nicht schmeckte. Und da es zu den kommunistischen Grundprinzipien gehört, nicht auf Argumente zu vertrauen, sondern nur auf die eigene Geheimpolizei; brachte man diesen Grundsatz auch schleunigst der CDU gegenüber zur Anwendung. Einer dieser Stasi-CDU-Koryphäen, namens Herbert Trebs (beispielsweise) arbeitete denn auch „folgerichtig" mit dem wohlbekannten Dieter Pape in dem Stasikircheninstitut „Wandlitz".

Trebs und Götting. Nebenbei bemerkt: Duzfreunde. Das sagt dann wohl einiges über diese Blockflötenpartei aus. Die sogenannte „Christliche Verantwortung" von Stasi Gnaden, war faktisch dem Einfluss der CDU entzogen. Letztere registrierten das durchaus missgelaunt. Um sich dennoch als „notwendig" für den DDR-Staat darzustellen; sahen die CDU-Koryphäen ihr Heil darin, die SED-Kirchenpolitik noch möglichst von links zu überholen. Und so waren diese angeblichen Christentumsinteressenvertreter, bei den allermeisten DDR-Kirchenfunktionären alles andere als „wohlgelitten".

Was das genannte Beispiel von Filzungen an der DDR-Grenze anbelangt. Da gibt es nur einen Kommentar dafür. Ausdruck des Totalitarismus. Und der „DDR"-Staat war insgesamt ein solcher. Totalitarismus. Ist das nun eine spezielle Eigenschaft des Atheismus? Meine Antwort: Nein. Es gibt auch klerikalen Totalitarismus, dort wo er sich zu entfalten vermag. Jüngstes Beispiel: Georgien. Die dortigen Zeugen Jehovas können ein Trauerlied darüber singen!


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