Der Historikerstreit und die Spätfolgen


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 02. Januar 2008 06:59:54:

„War nicht Archipel Gulag ursächlicher als Auschwitz". Das war so eine der Fragen die man auch in einem Beitrag zum Thema „Historkerstreit", etwa in der Wikipedia nachlesen kann.

Und noch etwas kann man (indirekt) herauslesen. Zwei Buchtitel mögen da stellvertretend genannt sein. Einmal das „Schwarzbuch des Kommunismus". Und zum anderen das in einem Ostberliner Verlag erschienene „Braunbuch".
Namentlich für jene, die den „Historikerstreit" maßgeblich mit inszenierten, ist die Sachlage „klar". Das „Schwarzbuch" wäre danach nicht zu übertreffendes „Evangelium". Und das „Braunbuch" übelste „Schundliteratur. Die Instrumentalisierung ist also offenkundig. Über den Nazismus wird der Mantel des vergebenden Bagatellisierens ausgebreitet (wenn schon das Schweigen „noch" nicht möglich ist). Und bezüglich des Kommunismus die Waffe der schärfsten Brandmarkung zur Anwendung gebracht.

Ist das jedoch Wirklichkeitsqädaquat.
Haben jene die so die „Wahrheit gepachtet" haben sich wirklich schon mal ernsthaft, etwa mit Himmlers's berüchtigter Posener Rede auseinandergesetzt? Ich hätte da so meine Zweifel. Zweifel, nicht geringer Art.

Nun ist es aber offenkundig, dass beide genannte Systeme etwas wesentlich Gemeinsames haben. Ihren Totalitarismus. Die Forderung der Aufgabe des Einzelnen zugunsten der überwertigen Idee.

Nun kommt (neuerdings) noch eine dritte Gruppe mit ins Spiel. Die Zeugen Jehovas. Ihr erwies selbst ein Heinrich Himmler dergestalt seine Reverenz, dass er sie unter Seinesgleichen als Vorbild dergestalt hinstellte, dass ihr Fanatismus doch Dimensionen habe, die er sich für seine „Mannschaft" auch wünsche. Wenn denn dieses Ziel erreicht wäre, würde seine „Mannschaft" unbesiegbar sein.

Nun hat die tatsächliche Geschichte aber doch eine Antwort gegeben, dass die vermeintlich „Unbesiegbaren", dennoch besiegt wurden. Sicherlich genügend Stoff für allerlei Verschwörungstheoretiker noch heutzutage. Nicht selten pflegen sich solche dergestalt sinngemäss einzuführen. Man sei ja kein Nazi, aber ...

Und dieses „Aber" pflegt dann nicht selten „kilometerlang" ausgebreitet zu sein. Angefangen vom Autobahnbau, über Mütter-Verdiensts-Zucht-Orden, bis zur Feststellung „Ordnung müsse sein". Und die Braunen" hätten ja für Ordnung gesorgt. Wie sie denn dafür „gesorgt" hätten, sei doch völlig „uninteressant". Jedenfalls für die Verschwörungstheoretiker und Co. Womit man dann wohl wieder beim „Historikerstreit" und Folgewirkungen angelangt wäre.

Noch eine Reminiszenz. Es denke doch blos keiner: Religionskritik sei etwa nur eine verhasste „Errungenschaft" der „Roten". Mitnichten. Auch die „Braunen" konnten da schon kräftigst mithalten. Herr Hitler höchstpersönlich pflegte zu reflektieren. Die Kriegslage gestatte nun mal derzeit noch nicht, auch eine „Endlösung für das Christentum". Aber nach dem „Endsieg" werde auch dieses Kapitel neu aufgeschlagen werden. Tja mit dem „Endsieg". Da wurde dann wohl für ihn und Seinesgleichen nichts.

Nun gibt es wo es Verlierer gibt auch immer Sieger. Und schon seit Bismarck's Tagen weiss man ja. Die Religion müsse vor allem dem Volke erhalten bleiben. Nicht so sehr den Akteninhabern, den Chef's der Deutschen Bank und ähnlichen Herrschaften. Die haben ja schon „ihre Art der Religion" namens Money. Selbige soll sogar schon aus ihren Augäpfeln hervorblitzen. Und da so nun mal so vorbeschrieben „streng religiös" sind, können sich sich natürlich nicht noch mit „Zweitreligionen" abgeben, da ja schon die Bibel von einem „eifernden Gott redet", der da keine anderen Götter neben sich duldet.

Aber da soll es ja wohl noch den „Pöbel", namens „Proleten" oder fallweise auch Ausländer und ähnliches geben. Der müsse natürlich auch Religion haben, sonst „geht das Abendland unter". A ja, und da hat dann wohl der Herr Bismarck schon das dazu geeignete Schlagwort geliefert.

Nun ist Herr Bismarck allerdings schon längere Zeit tot. Seine Grossmannspolitik erfuhr einen „Mantelwechsel". Den Mantel tragen seit 1945 wieder andere. Und diese anderen hatten ja schon in den zwanziger Jahren kräftige Kapitalspritzen, besonders auch in Deutschland, investiert. Ihre Investion brachte es zwar 1933 nur auf eine Endzahl von 25.000. Aber mittlerweile haben sie ja schon weltweit die Sieben Millionen-Marke erreicht. Da wird sich wohl der Herr Papst in Rom noch „wärmer anziehen" müssen, als er es vielleicht heute schon muss. Das „Heilige Römische Reich" hat nämlich zunehmend seinen Mittelpunkt nicht mehr im Vatikan/Rom, sondern zunehmend eben in Brooklyn/Patterson. Aber das vermag eine „Christel" bei Infolink etwa, noch nicht zu raffen.

So ist das Leben. Nichts ist so alt wie der Ruhm von gestern! Und diese Erkenntnis soll sogar um den Herrn Papst in Rom, keinen Bogen mehr machen!

„Mit Gott und den Faschisten" titelte mal Karlheinz Deschner in einem lesenwerten Buch.
http://www.manfred-gebhard.de/Deschner.Mit.jpg

Mancherlei Bücher, schon vor langen Jahren geschrieben, sind ja immer noch bei Interesse bequem als Neubuch erhältlich. Das genannte des Herrn Deschner wohl eher nicht. Kratzte es doch auch am Image des Herrn Papst. Und da die hiesigen „heiligen Abendlandstreiter" noch so ihre Schwierigkeiten haben, den Herrn Papst zu „vergessen", empfanden sie wohl das genannte Deschner'sche Buch als nicht so recht zeitgemäß. Und was denn nicht „zeitgemäß". Davon lässt man dann doch lieber die Finger. Und dann soll ja der seinerzeitige Bündnispartner des Herrn Papst wohl auch nicht den allerbesten Ruf haben. Um diese Erkenntnis können sich wohl selbst hiesige „heilige Abendlandstreiter" nicht auf Dauer herumdrücken. Es sei denn man heisst Roland Koch. Der kann natürlich vieles, was andere nicht können.

Nun ist aber besagter Herr mit dem Teilttitel „alt", eben selbiges. Der Ruhm von gestern verblasst, zunehmend. Und in dieser Gemengelage kommen nun einige besonders „Hochgebildete" und wissen zu berichten. Der „Historikerstreit" müsse grundlegend revidiert werden. Eine Gruppe fehlt in ihm: Die Zeugen Jehovas. Leider haben besagte „Hochgebildete" aber nicht die für die Durchsetzung solcher „Revisionen" üblicherweise erforderlichen „höheren Weihen". Was sie aber offenbar haben eine Plattform, die denn mit solchen Errungenschaften glänzt wie „Kettenspiel für Doofe". Da sind sie dann mit ihrer These wohl auch am richtigen Ort.

Es wird wohl auch weiterhin einen „Hstorikerstreit" der so erweiterten Form geben. Eint doch alle drei Gruppen eines gemeinsam. Ihr jeweiliger Totalitarismus. Ansonsten sind sie aber doch wohl eher so unterschiedlich wie Himmel und Hölle. Das wiederum kann man natürlich bestreiten, da wie man ja schon vom alten „Historikerstreit" weis, der Hitler ja auch Autobahnen gebaut habe. Ergo könne er ja wohl so schlimm nicht gewesen sein. Denn genau über diese Autobahnen pflegen ja vorgenannte „Hochgebildete" noch heutzutage „mit 180" zu brettern, bis sie eines Tages die Kurve dann wohl nicht mehr rechtzeitig in den Griff bekommen ...


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