Re: Wie Ärzte in Sachen Bluttransfusionen argumentieren


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 04. Mai 2002 09:12:41:

Als Antwort auf: Re: Wie Ärzte in Sachen Bluttransfusionen argumentieren geschrieben von LuckyX am 04. Mai 2002 00:12:37:

Mit dem "Vertrauen" in die Kunst der Mediziner scheint es wohl generell nicht zum besten bestellt zu sein. Auch in gerade in Kreisen, in denen Religion eine Rolle spielt (oder spielte). Man muss dabei nicht unbedingt auf das Paradebeispiel der Religionsgemeinschaft "Christliche Wissenschaft" verweisen, oder auf die "Uriella", die da mittels herumrühren im Badewasser mittels eines Silberlöffels, vorgibt, dem magische Kräfte so zu vermitteln. Auch die in einer Geschichtslinie zu den Zeugen Jehovas stehenden "Siebenten Tags Adventisten" könnte man da nennen. Die für die STA bedeutende Schriftstellerin Ellen G. White, wusste denn in ihrem Buch "In den Fußspuren eines großen Arztes", die vollmundige These zu verkünden:

"Die Leute sollten belehrt werden, daß Medizin keine Krankheit heilt. Es ist wahr, daß sie manchmal augenblickliche Linderung verschafft und der Patient infolge ihres Gebrauchs zu genesen scheint; dies geschieht, weil die Natur genügend Lebenskraft besitzt, das Gift auszustoßen und die Zustände zu bessern, welche die Krankheit verursachten. Die Gesundheit kommt wieder trotz der Medizin, aber in den meisten Fällen verändert die Medizin nur die Form und Lage der Krankheit" (S. 128).

Ich persönlich würde dieses White-Votum mit dem Satz kommentieren: "Die Botschaft, höre ich wohl. Allein es fehlt mir der rechte Glaube."

Bei den Zeugen Jehovas kann man es auch beobachten, dass diejenigen, die dort auf Heilpraktiker usw. "schwören"; prozentual vielleicht stärker vertreten sind als in vergleichbaren Bevölkerungsschichten, ohne diese spezifische religiöse Bindung.
So bietet denn auch die ZJ-Versandbuchhandlung Leitol, folgerichtig auch ein Buch an mit dem Titel: "Was Ärzte Ihnen nicht erzählen - Die Wahrheit über die Gefahren der
modernen Medizin."

Solche Gefahren mag es in der Tat geben. Auch im Komplex im Zusammenhang mit dem Thema Bluttransfusionen. In der Regel wird sich auch keiner danach "reißen" mit diesen Problemen konfrontiert zu werden. Wohl dem, an dem dieser Kelch vorübergeht. Aber die "beste aller Welten" ist eben nicht so, dass der Berufsstand der Mediziner befürchten müsste "arbeitslos" zu werden. Und da schlägt eben mit durch, dass der ganze Bluttransfusionskomplex der Zeugen Jehovas dogmatisch überfrachtet ist. Das Sachargumente dort immer unter die Kuratel der Dogmatik gestellt werden.

Als medizinischer Laie ist man doch in der Regel gar nicht in der Lage wirklich abschätzen zu können, ob ein eventueller operativer Eingriff im Sinne der Zeugen Jehovas, ohne Blut, wirklich verantwortbar ist.

Es soll denn ja wohl auch schon Fälle gegeben haben, auf die dann das bittere Sprichwort zutraf:
"Operation geglückt - Patient tot". Auch Tjaden/Krappatsch nennen einen solchen Fall beim Namen (Zwischenüberschrift: "Denk an deine Mutter").

Tjaden


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