Re: Aberglauben


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 03. Dezember 2007 06:28:35:

Als Antwort auf: Re: Das Problem des "J. M." geschrieben von Drahbeck am 26. November 2007 07:55:26:

"Wird dein Leben vom Aberglauben beeinflußt?" so fragt der Wachtturm Nr. 21/87.
Rotes Titelblatt und schwarze Katze darauf machen schon neugierig, um mal reinzuschauen, was da drin steht. Aber außer paar Beispielen aus dem täglichen Leben, wo manche etwas verschrobene Vorstellungen haben, ist doch die Aufklärung über Aberglauben recht mager ausgefallen.

So z. B. ist es Aberglaube, wenn ein Geistlicher ein goldenes Kreuz in tiefes Wasser wirft und sagt, daß derjenige, der als erster dieses Kreuz wiederfindet, sein Leben lang Glück haben wird. Wer daran glaubt, soll abergläubisch sein.

Wer es aber schafft in diesem Wachtturm weiterzulesen bis zur S. 19, wird schließlich doch noch für seine Mühe belohnt, wenn er feststellen will, wer abergläubisch ist:

Es sind nämlich Zeugen Jehovas selbst! Zwar sollen sie nicht an ein ins Wasser geworfenes goldenes Kreuz glauben - das wäre doch allzu primitiv, nein, an den "treuen, verständigen und klugen Sklaven" sollen sie glauben! Sein letztes Wort steht doch erhaben über der Bibel! Die Bibel alleine nützte gar nichts, wenn es den klugen, ja sozusagen sogar heiligen Sklaven, gemeint ist wohl die Führungsspitze der Wachtturm-Gesellschaft, nicht gäbe. Nur er hat die reine Lehre; alle anderen Lehren sind nur widerliche Lehren Groß-Babylons!

So ist es denn gekommen, daß viele Zeugen Jehovas geradezu abergläubische Furcht vor Schriften sog. Abtrünniger haben. Findet er so eine Sendung, z. B. von der Studiengruppe Christliche Verantwortung im Briefkasten, so wird sie sofort unbesehen verbrannt, als wenn man auf diese Weise einen bösen Geist aus dem Hause verbannen will.

(Der kluge Sklave hat das Verbrennen aller Gegenstände, die mit bösen Geistern etwas zu tun haben könnten, angeordnet; es soll das beste Mittel sein, sich vor ihnen zu schützen.) Aber geradezu panische Angst haben die Wachtturmtreuen Zeugen Jehovas vor einer zufälligen Begegnung mit einem "Abtrünnigen" auf der Straße. Sie fürchten, daß er sie womöglich freundlich grüßen könnte und das könnte sie womöglich verhexen, daß sie selbst abtrünnig werden und so des ewigen Lebens verloren gingen.

Nun scheint mir aber noch der "Sklave" auch noch selbst abergläubisch zu sein: Die "Abtrünnigen" rauben ihm den Schlaf, verursachen Alpträume, sind ihm wohl im Halse wie ein spitzer Knochen steckengeblieben und er kann ihn weder wieder herauswürgen noch gänzlich herunterschlucken. Und nun warnt er beschwörend jeden, irgend etwas von diesen Abtrünnigen zu schlucken, sie gehen sonst des ewigen Lebens verlustig.

Diese "glattzüngigen Schwätzer" - so nennt er seine Abtrünnigen - sehen noch zu allem Ärger äußerlich in jeder Hinsicht rein aus, aber innerlich, ja innerlich, wo man nicht reinschauen kann, sind sie unsauber. Sie haben doch nicht die herrliche Hoffnung in sich wie der Sklave sie dir macht. Irreführende religiöse Propaganda machen sie - meide sie wie Gift! Rühre nichts an, was die schon mal angefaßt hatten. und wenn es selbst der Wachtturm wäre, in den du gerne mal reinschauen würdest, weil du ihn noch nicht hast.
Trägt er den Stempel von CV, dann rühre ihn nicht an; es ist Gift von Abtrünnigen, womit sie dich ködern wollen.
Wenn das der wahre Glaube sein soll?! Ich weiß nicht. Sieht mir alles wirklich sehr nach Aberglauben aus nicht wahr?

Gelesen in der CV 225.


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