Re: Das Problem des "J. M."


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 26. November 2007 07:55:26:

Als Antwort auf: Mondjahr - Sonnenjahr geschrieben von D. am 14. November 2007 06:46:31:

Unter diesem Namenskürzel in der CV 217 gelesen:
...Es gibt zwar ab und zu auch Probleme mit ehrlichen Brüdern, aber damit und mit ihnen macht man kurzen Prozeß. Damit sie die Einheit nicht stören, werden sie durch Ausschluß kurzerhand aus den Versammlungen entfernt. Er ist eben ein Rebell wie Korah, den Mose aussonderte, und er wird Jehova zur Vernichtung übergeben. Da jeder selbstverständlich Angst vor einer Vernichtung hat, wo man doch gerade als gewordener Zeuge Jehovas der Verdammung entronnen ist, bleibt jeder schön brav (außer einigen).

Es lohnt sich nicht über die Bibel zu diskutieren, die Ältesten haben doch immer Recht! "Vertraue den Ältesten, vertraue dem Wachtturm, vertraue der leitenden Körperschaft, dann vertraust du Jehova"! So einfach ist das.

Auf den Kongressen "Vertraue auf Jehova" sprach - ein Foto beweist es - auch Bruder Franz, Mitglied der leitenden Körperschaft und Präsident der Gesellschaft. Muß wohl ein besonderer Knüller gewesen sein, ihn zu hören. Bruder Franz ist schon fast legendär. Er ist für uns wie ein Prophet, der letztendlich vielleicht bekanntgeben wird, wann Harmagedon beginnt und er und alle anderen noch Lebenden vom Überrest werden die große Volksmenge in die neue Welt hinüberleiten und dann entrückt. Ich weiß das alles, weil ich den Wachtturm immer fleißig studiere. Ich weiß noch viel mehr. Auch daß Bruder Franz schon sehr alt ist und fast blind. Er mag wohl gut wissen, was da oben los ist, aber hier unten, bei mir? Ich zweifele das stark an.

Ich weiß auch, daß unsere Ältesten völlig unfähig sind, mit vernünftigen Argumenten zu überzeugen. Völlig hilflos würden sie dastehen, hätten sie die Gesellschaft nicht mehr. Für sie ist die Gesellschaft = Jehova und Jehova = Gesellschaft. Die Bibel hat nur ihren Wert in Verbindung mit dem Wachtturm; Wachtturm ist mehr wert als die Bibel, das weiß mittlerweile jeder Zeuge Jehovas. Und ich weiß mittlerweile, daß der Wachtturm völlig untauglich ist, um zu gesunden, konstruktiven Denken zu erziehen, vielmehr ist er an dem beklagenswerten geistigen Zustand unserer Zeugen Jehovas schuld. Wir sind zwar ein bißchen anders, aber genauso schlecht wie die Welt, die der Wachtturm so sehr verdammt.

Was ich in diesem Wachtturm lese (2/88), besonders auf S, 17 Abs. 7, ist wie ein Hohn auf die Wirklichkeit; wie eine Gotteslästerung empfinde ich es, wenn ich da "Jehova" lese, doch man sich selbst damit meint. Würde die Neue-Welt-Wachtturmgesellschaft mit ihren über 3 Millionen Bürgern nicht auch gut in die UNO passen? Wenn sie sich schon mit weltlichen Nationen vergleicht, so sollte sie auch ihren Antrag stellen, vielleicht würde man sie freudig aufnehmen und sie hätte ihren gesicherten Platz. Ich glaube nämlich nicht, daß Christus, der König des kommenden Reiches Gottes, die Wachtturmgesellschaft gebrauchen kann, um die Welt mit ihrer Hilfe zu regieren. Es würde passieren, daß sie alles besser weiß und er dann wenig zu sagen hätte.

Sie hat es zwar erreicht, ihre Anhänger dazu zu erziehen, daß auf den großen Kongressen Ordnung und Sauberkeit herrscht, auch schafft sie es Königreichssäle nur in zwei Tagen komplett aufzubauen, was ihr keine Baufirma nachmachen kann (Jesus selbst wollte den Tempel in drei Tagen aufbauen), aber die große Masse der Zeugen sind doch nur Namenszeugen geblieben, wie die Namenschristenheit. Die vielgepriesene neue Persönlichkeit sind die meisten nicht geworden, trotz in manchen Fällen schon lebenslangen Wachtturmstudiums. Im Gegenteil: Engstirnigkeit und Intoleranz ist in den Reihen von Zeugen Jehovas mehr zu finden als anderswo, und darunter leiden viele ehrliche Gläubige. Diese und noch viele andere böse Gedanken kamen mir beim Lesen dieses Wachtturms in den Sinn. Ich kann einfach nichts dafür, daß ich gut und böse voneinander unterscheiden kann....


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