Mondjahr - Sonnenjahr


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 14. November 2007 06:46:31:

In der CV 224 gelesen (Zitierung - ohne - inhaltliche Bewertung)

Ein Mondjahr besteht aus 12 Umläufen des Mondes um die Erde, wobei jeder Mondumlauf 29 1/2 Tage dauert. Die 12 Mondmonate des Mondjahres werden deshalb in sechs Monate zu 30 Tagen und in sechs Monate zu 29 Tagen eingeteilt. Die Gesamtzahl der Tage eines Mondjahres beträgt somit 354.

Allerdings berechnet die WTG ihre Chronologie nicht mit diesen 354 Tagen, sondern sie rundet alle Monate, die 29 Tage zählen, auf 30 Tage auf. Somit beträgt die Gesamtzahl ihres Mondjahres 360 Tage. Diese Aufrundungspraxis begründet sie mit der Verfahrensweise der alten Juden, die dies ebenfalls taten.

Und nun zu der Frage: "Wo stehen wir (WTG) nun laut Mondkalender!?"
Für die Beantwortung dieser Frage erkennen wir zwei Lösungen.
Als Vergleichsgröße für diese Ergebnisse nehmen wir dabei die heutige Zeitrechnung nach dem Sonnenkalender, wobei wir nicht auf die Feinheiten des Gregorianischen Kalenders achten möchten.

l. Um die Differenz zwischen 6000 Mondjahren (l Jahr = 354 Tage) und 6000 Sonnenjahren zu berechnen, gehen wir folgendermaßen vor: Von den 365 Tagen eines jeden Sonnenjahres müssen die 354 Tage des Mondjahres abgezogen werden. Es bleiben pro Jahr 9 Tage übrig. Diese 9 Tage werden mit den 6000 Jahren der Menschheitsgeschichte multipliziert. Zu diesem Ergebnis (54 000 Tage) werden noch die l 500 Schaltjahrtage hinzugezählt, die in den 6000 Sonnenjahren enthalten sind. Die Gesamtzahl von 55 500 Tagen ergibt gerundet 152 Sonnenjahre.
Diese ziehen wir von 1975 u. Z. des Sonnenkalenders ab, und somit wären die 6000 Mondjahre Menschheitsgeschichte etwa 1823
u. Z zu Ende.

2. Rechnen wir dagegen das Mondjahr mit 360 Tagen, wie es laut WTG-Darstellung auch die alten Juden taten, so ergibt sich anhand des gleichen Rechenweges, nur eben mit einer Differenz von 5 Tagen, eine Gesamttagezahl von 30 000 Tagen plus l 500 Schaltjahr-Tagen, also insgesamt 31 500 Tagen. Das sind rund 86 Jahre: Zieht man diese von 1975 u. Z. ab. ergäbe sich also das Jahr 1889 unserer Zeit.

Rechnet man dagegen dem Jahr 4026 v. u. Z. (laut WTG das Erschaffungsjahr Adams) 6000
Sonnenjahre hinzu, kommt man tatsächlich in das Jahr 1975 u. Z.

Anmerkung.
Bei ihren Berechnungen (7 Zeiten oder die bestimmten Zeiten der Nationen) läßt die WTG allerdings die Tatsache völlig außer Acht, daß die Juden in 19 Jahren siebenmal einen 13. Monat (Ve Adar) einschoben, um ihre Zeitrechnung dem Sonnenjahr anzugleichen. Dieses System ist als der Metonische Zyklus bekannt und er wurde im fünften Jahrhundert v. u. Z. eingeführt.
Buch: ("Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich", S. 277 Abs. 20)

Der damalige Vizepräsident F. W. Franz hätte hinzufügen müssen, daß er bei seiner Berechnung der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte mit dem Metonischen Zyklus das Mondjahr dem Sonnenjahr angeglichen hat.
Anders wäre er nie auf das Jahr 1975 u. Z. gekommen, sondern zum Jahre 1823 oder 1889 u. Z. Seine Darstellung, daß diese Berechnung auf der Basis des Mondkalenders fuße, ist hier zumindest irreführend.

Wie wir sehen, berechnet die WTG die 6000 Jahre Menschheitsgeschichte offensichtlich mit anderem Maß (dem Sonnenjahr angeglichenes Mondjahr) als die "bestimmten Zeiten der Nationen", die sie mit reinen Mondjahren zu 360 Tagen ermittelt.


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