Re: Die Falken


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 09. April 2002 07:52:07:

Als Antwort auf: Re: Die Falken geschrieben von LuckyX am 08. April 2002 19:37:52:

Es waren die Großmächte die Palästina dem Osmanischen Reich (Türkei) entrissen und perspektivisch neue politische Verhältnisse dort schufen. Zu Hitlers Zeiten hatten jene Großmächte auch keine Skrupel, mit jüdischen Flüchtlingen besetzte Boote dort das anlanden zu verweigern. Soviel erst mal zur "Moral" der Großmächte.

Der durch UNO-Beschluss entstandene politische Staat Israel (nicht durch "Jehovas Beschluss") wurde in den nicht wenigen Kriegen in die er mit verwickelt war, territorial immer größer. Des einen Freud - des anderen Leid. Auch ohne diese territoriale Expansion wäre schon genügend Zündstoff zwischen den Volks- und Religionsgruppen vorhanden gewesen. Die territoriale Expansion hat diesen Zündstoff um einiges vermehrt.

Und nicht nur das. Außerhalb der "offiziellen" Kriege, betreibt der Staat Israel weitere territoriale Expansion, namentlich durch seine Siedlungspolitik.
Die palästinensische Seite rächt sich unter anderem auch durch irrationale religiöse Verklärung ihres Missbehagens über diese Entwicklung.

Zum Konflikt gehören erfahrungsgemäß (mindestens) zwei. Und bei allem wirtschaftlichen erfolgreicher sein als die Araber, dass ich Israel durchaus nicht absprechen will; stellt sich aber doch die Frage, ob die dort politisch Herrschenden nicht bereits dort angekommen sind, wo sich ideologisch ein Hitler bereits befand. "Wir sind das Herrenvolk - und die Untermenschen mögen bestenfalls als Sklaven uns dienen - noch besser sie würden ganz verschwinden". Pech an der Angelegenheit ist nur, dass die vermeintlichen "Untermenschen" mit der ihnen zugedachten Rolle so überhaupt nicht einverstanden sind, und den sich überlegen fühlenden Herrenmenschen, beispielsweise durch Selbstmordattentate immer wieder auf äußerst unangenehme Weise verklickern, dass sie trotz allem keine absolute Sicherheit erringen können und dies selbst dann, wenn sie noch zehnmal mehr aufrüsten.

Selbst die Israel-Schutzmacht USA musste das schon schmerzlich erfahren. Stichwort WTC. Jene USA die auch dadurch Furore machen, Weltraumgestützte Abwehrmechanismen gegen einen potentiellen Angriff zu installieren.

Es gibt meines Erachtens keine andere Alternative als wie einen Interessenausgleich. Dass die Kampfhähne, vielfach irrational verbrämt, sprich religiös verbrämt, dabei nur Nebelvorhänge über die handfesten irdischen Konflikte werfen ist wohl war. Die "Schutzmächte" jener Kontrahenten sind daher meines Erachtens mehr denn je gefragt. Eine vormalige Schutzmacht (Sowjetunion) ist ohnehin schon von der politisch relevanten Bühne verschwunden.

Noch ein Wort zu dem besonders irrational bewerteten Jerusalem. Leider kennt die Geschichte schon ähnliche Präzendenzfälle. Stichwort "Freie Stadt Danzig". Stichwort Berlin-Ultimatum von Chrustschow (Westberlin betreffend dass er gerne als sogenannt "Freie Stadt" von östlichen Gnaden gesehen hätte) und anderes mehr. Bezüglich Jerusalem dürften die dortigen Kontrahenten wohl zu allerletzt zu einem Modus vivendi aus "eigener Kraft" gelangen. Um so mehr ergibt sich die Notwendigkeit, dass jene, die die dortigen Streithähne (für ihre eigenen Interessen auch instrumentalisierten), ihre Verantwortung erkennen.

Die Mormonen in den USA mögen ihre Lebensmittelvorräte anlegen, weil auch sie, durchaus zurecht erkennen, dass da ein Pulverfass sich angestaut hat, dessen Explosion auch sie nicht unbeschädigt lassen wird. Nur eines Tages werden auch ihre dortigen Vorräte aufgebraucht sein. Sie können ihre persönliche Betroffenheit vielleicht etwas hinauszögern. Gänzlich abkoppeln davon können sie sich nicht.

Die Industrienation USA ist nach wie vor einer der größten Erdöl v e r b r a u c h e r. Und so viele "Sympathisanten" in anderen arabischen Ländern haben die USA nicht. Wenn sie ihren Vasallen Israel weiter ungebremst schalten und walten lassen wie bisher, werden es mit Sicherheit noch weniger "Sympathisanten" werden.

Dies alles ist naturgemäß Wasser auf die Mühlen der Endzeitsekten. In der Tat, niemand kann ausschließen dass sich besonders gefährliche Entwicklungen wieder einmal zusammenbrauen. Das glaubten auch Jehovas Zeugen schon, als sich das Hitlerregime mit seinem Terror installiert hatte. Sie glaubten weiter, dass sie es millionenfach überleben werden. Als Organisation - vielleicht. Als konkreter Einzelner mit Sicherheit nicht!


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