Re: Die Falken

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Gerd am 06. April 2002 16:17:44:

Als Antwort auf: Re: Die Falken geschrieben von D. am 06. April 2002 15:25:44:

Wie schon gestern gezeigt: Die radikalen Gruppen (Hamas etc.) wollen doch keinen Friedensvertrag mit Israel, sondern die Juden aus dem Land haben! Daher werden sie weiterhin die Friedensverhandlungen boykottieren. Nur geht diese Tatsache in den Medien meist unter und vielen wäre es lieber Israel läßt sich weiter bomben und wehrt sich nicht, das heißt dann Friede und wir haben billigen Sprit und unsere Ruh´

www.morija.de/israelnetz/konflikt/37_wahr.htm

Was man heute durch die Medien über die Geschehnisse in Israel erfährt, entspricht leider oft nicht der Wahrheit oder ist so geschrieben, dass ein einseitiger Eindruck entsteht. Vor allem Kommentare über die israelische Politik lassen meist Objektivität vermissen. Sehr heftig wurde die Politik des Ex-Regierungschefs Netanjahu kritisiert. Nach der Wahl des neuen Premiers Ehud Barak atmeten die Medien regelrecht auf, doch schon bald ließen sich erneut anti-israelische Tendenzen in der Berichterstattung entdecken.
In gleicher Weise, wie über die Jahrhunderte dem Juden die Schuld an allem möglichen Unheil gegeben wurde, wird heute der Staat Israel - gestützt durch Antisemitismus und Propaganda - fast allein für den Nahost-Konflikt verantwortlich gemacht.
Die Geschichte hat jedoch gelehrt, dass Israel Frieden wollte.
In der Unabhängigkeitserklärung verkünden die Staatsgründer:
»Wir wenden uns ... an die in Israel lebenden Araber mit dem Aufrufe, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen. Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem selbständigen jüdischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.«
Die arabischen Nachbarn haben das kleine Land von einem Krieg in den nächsten gezwungen. Nun verlangen palästinensische Politiker, ehemalige Terroristen, von den Israelis, als Preis für einen unsicheren Frieden genau auf das Land zu verzichten, das zu erobern viel Blut gekostet hat und in dem der Ursprung des Judentums liegt.
Die Araber, die ganze Welt und linksgerichtete Israelis verlangen von der Regierung, strategisch und ideologisch wichtige Gebiete aufzugeben, ohne dass irgend jemand eine Friedensgarantie geben will. Und die ganze Welt stellt den Staat Israel als denjenigen dar, der keinen Frieden will, der Terror provoziert und der für die Unterdrückung der Palästinenser verantwortlich ist.
Wenn die Wahrheit über Israel gefunden werden soll - eine objektive Wahrheit - ist man auf schwierigem Wege. Man muss sich die Mühe machen, die Aussagen beider Seiten zu vergleichen, wenn möglich geschichtliche Fakten nachprüfen. Neutrale Quellen gibt es nicht. Jeder, der seine Informationen irgendwoher bezieht, übernimmt zwangsläufig bestimmte ideologische Schattierungen seiner Informationsquellen. Trotzdem - der Wahrheitssuchende kann zumindest die Objektivität seiner Informationsquellen beurteilen, indem er zum Beispiel das Literaturverzeichnis eines Buches analysiert oder den persönlichen Standpunkt und die Biografie des Autors untersucht.
Zur Erkenntnis, dass israelische Quellen in der Regel zuverlässiger sind als arabische, sind schon viele gekommen. Der Grund dafür liegt in der Mentalität, die natürlich stark von der Religion geprägt ist. Man vergleiche nur das Gebot in der Heiligen Schrift: »Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.« [2] mit folgender Aussage des Nahost-Korrespondenten und Islam-Kenners Peter Scholl-Latour: »Die Verwerfung, die Widerrufung eines feierlich unterzeichneten Friedensdokuments, das mit Ungläubigen abgeschlossen wurde, ist - falls es der heiligen Sache dient - nicht nur erlaubt, sie ist eine religiöse Pflicht.« [3, Seite 263]
Kaum jemand bezweifelt im Westen den Friedenswillen der Palästinenser, obwohl Kenner des Nahen Ostens arabischen Friedenszusicherungen nicht allzuviel Vertrauen entgegenbringen.
Scholl-Latour zitiert einen aus Marokko stammenden Juden: »Wir Sephardim würden niemals unser Schicksal dem Wohlwollen oder den feierlichen Zusagen der Muslime ausliefern im Gegensatz zu diesen törichten Aschkenasim, die nur noch das Wort 'Schalom' im Mund führen.« [3, Seite 158]
Quellen:
[1]: Philister - oder: Die große Täuschung, Ramon Bennett, Arm of Salvation, Jerusalem 1995, ISBN 965-90000-4-9
[2]: 2. Mose 20,16
[3]: Lügen im Heiligen Land, Peter Scholl-Latour, Siedler Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-88680-542-5


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