Re: Lug und Trug in guter (Wachtturm-) Gesellschaft


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 25. August 2007 04:50:

Als Antwort auf: Re: Lug und Trug in guter (Wachtturm-) Gesellschaft geschrieben von Bauer am 25. August 2007 01:36:

Ich denke da an die "Blaue Bombe".
Wenn ich mein studiertes Buch von anno knips nehme, was garantiert zur Erstausgabe gehört, und dieses Buch, was Passagen die 1975 betreffen, mit der CD_ROM vergleiche, erwarte ich doch Übereinstimmung.

Auf „das" Beispiel habe ich gewartet.
Ich sagte ja schon: Es gibt da ein „Paradebeispiel", eines 1968 zuerst (in Englisch und Deutsch) erschienenen Buches („Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt". Umgangssprachlich auch als „blaue Bombe bekannt)
.

In dessen 10. Kapitel Abschnitt 11 lautete selbiger nach der Print-Ausgabe von 1968 (S. 88f.)
Die Drangsal wurde durch den Hunger, unter dem viele Menschen im Zweiten Weltkrieg und danach litten, noch verschlimmert. Kurz nach dem Krieg schrieb die Zeitschrift 'Look':
„Heute hungert ein Viertel der Weltbevölkerung. Morgen wird es noch schlimmer sein. Der Hunger, unter dem die Bevölkerung leidet ist schrecklicher, als sich die meisten von uns vorstellen können ...
Heute machen mehr Menschen verzweifelt Jagd auf Nahrung als zu irgendeiner anderen Zeit in der Geschichte."

In einem vor kurzem erschienenen Buch, betitelt 'Famine - 1975!' (Hunger - 1975!), heißt es über die heutige Lebensmittelknappheit:
„In den unterentwickelten Gebieten der Tropen und Subtropen grassiert der Hunger in einem
Land nach dem anderen und auf einem Kontinent nach dem anderen. Die heutige kritische Situation kann sich nur in einer Richtung entwickeln - zur Katastrophe. Heute hungern die Nationen; morgen verhungern sie.
Bis 1975 werden in vielen Hungerländern Rechtlosigkeit, Anarchie, Militärdiktatur, galoppierende Inflation, Zusammenbruch des Verkehrswesens, Chaos und Unruhen an der Tagesordnung sein."

Vom genannten Erscheinungsjahr jenes Buches her, würde selbiges nicht zu denjenigen gehören, die von der deutschen WTG-CD-ROM mit erfasst werden. Es befindet sich aber trotzdem auf selbiger, unter ausdrücklichem Hinweis, dass die Auflage von 1982 zugrundeliegt.

Das zwischen unterschiedlichen Auflagen, auch unterschiedliche Inhalte nachweisbar sind, ist keineswegs eine neue Feststellung. Diese Praxis ist auch andernorts üblich (keineswegs „nur" bei der WTG). Genannt sei für letztere etwa ihre Bücher „Gott bleibt wahrhaftig" und „Vergewissert euch über alle Dinge", welche auch in den unterschiedlichen Auflagen, höchst unterschiedliche Aussagen (mit) enthalten.

Man hat nun zu registrieren, dass in der 1982er Auflage jenes „Wahrheitsbuches". Der vorzitierte Abschnitt verändert wurde. In der 1982er Fassung lautet er nun:
„ Die Drangsal wurde durch den Hunger, unter dem viele Menschen im Zweiten Weltkrieg und danach litten, noch verschlimmert. Kurz nach dem Krieg schrieb die Zeitschrift Look:
„Heute hungert ein Viertel der Weltbevölkerung. Morgen wird es noch schlimmer sein. Der Hunger, unter dem die Bevölkerung des größten Teiles der Welt leidet, ist schrecklicher, als sich die meisten von uns vorstellen können. . . . Heute machen mehr Menschen verzweifelt Jagd auf Nahrung als zu irgendeiner anderen Zeit in der Geschichte."
Berichte aus neuerer Zeit haben gezeigt, daß der ständige Mangel an ausreichender Nahrung, der zu chronischer Unterernährung führt, zu dem „bedeutendsten Welthungerproblem der heutigen Zeit" geworden ist. Die in London erscheinende Times berichtete:
„Es hat schon immer Hungersnöte gegeben, aber das Ausmaß und die Allgegenwärtigkeit der heutigen Hungersituation hat völlig neue Dimensionen erreicht. . . . Heute sollen über eine Milliarde Menschen von Unterernährung betroffen sein; möglicherweise 400 Millionen leben ständig am Rande des Hungertodes" (3. Juni 1980)."

Namentlich der Hinweis auf das Buch „Famine - 1975" ist nunmehr verschwunden.
Das alles kann man thematisieren.
Nur ändert das nicht das geringste an dem Umstand, dass die 1982er Print-Ausgabe und die 1982er Reproduzierung auf der WTG CD-ROM, inhaltlich identisch sind. Gegenteilige Auffassungen bedürfen des dokumentierten Nachweises. Genau den hat bis zum heutigen Tage, keiner der „Stammtisch-Prediger" erbracht.


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