Re: Interview mit einem Naturwissenschaftler


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Andre am 17. August 2007 15:54:28:

Als Antwort auf: Re: Interview mit einem Naturwissenschaftler geschrieben von Bauer am 17. August 2007 10:41:11:

Claudius Ptolomäus aus Alexandria (um 100 - 160 n.Chr.) entwickelte das geozentrische System der Welt, das fast 1500 Jahre lang Gültigkeit besitzen sollte: Die Erde ruht fest im Mittelpunkt des Kosmos und wird von den Planeten, zu denen auch Mond und Sonne zählen, auf kristallenen Schalen (Sphären) umkreist. Um den beochbachtbaren Lauf der Planeten erklären zu können, mussten aber zusätzliche (epizyklische) Kreisbewegungen in das Modell eingeführt werden, das mit der Zeit immer komplizierter und unzureichender wurde (Anmerk. von mir: erinnert mich irgendwie an die Evolutionstheorie). Kein ernsthafter Wissenschaftler wagte es, dieses System anzuzweifeln (Anmerk. von mir: auch das erinnert mich irgendwie an die Evolutionstheorie). Im Gegensatz zu der immer wieder gemachten Behauptung, kam diese Idee des geozentrischen Systems nicht von der frühen christlichen Kirche, sondern wurde von ihr nur von der damals gültigen Lehrmeinung übernommen (Anmerk. von mir: wie sie heute die Evolutionstheorie übernimmt. Ist halt eine Fahne im Wind). Das damalige Weltbild wurde von Wissenschaftlern geprägt und der Kirche war dieses Weltsystem ganz genehm, weil es den Menschen als Ebenbild Gottes in den Mittelpunkt des Universums stellte.

Aber es gab kritische Geister (die aber die Ausnahme blieben), die andere Modelle zur Einordnung der Planeten- und Sternenwelt vorschlugen. So hatte Aristach von Samos schon 250 v.Chr. die Modellvorstellung entwickelt, dass die Erde sich zum einen um eine Achse durch ihre Mitte um sich selbst und zum anderen um die Sonne drehe. Doch seine Forschungen und Gedanken fanden wenig Zustimmung und kaum Verbreitung. Das ptolomäische Weltsystem entsprach mehr der Vorstellung der damaligen zivilisierten Menschheit, zumal Aristoteles (384-322 v.Chr.) der größte Gelehrte der Antike und gläubig verehrter Lehrer, in diesem Punkt ein ähnlich falsches Modell entworfen hatte.

Erst Nikolaus Koperinkus (1473-1543) griff die scheinbar so abstrakten Gedanken von Aristach wieder auf. Sein Werk "De revolutionibus orbium coelestium" (dt. "Über die Umläufe der Himmelskörper") ließ er jedoch, um nicht eventuell der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, erst veröffentlichen, als er seinen Tod nahe fühlte. Ürigens, sein Werk wurde nicht ernst genommen. Aber es leitete ein neues Zeitalter ein.

LG
Andre


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