Geschrieben von Drahbeck am 07. August 2007 09:02:56:
Als Antwort auf: Wer ist konservativer? Zeugen Jehovas? oder Islam?
geschrieben von D. am 07. August 2007 08:14:07:
Zitat aus dem Buch von Hermine Schmidt Die gerettete Freude"
(Frau Schmidt trat unter anderem diverse kaum zählbare Male als Vorzeige-ZJ"
auf WTG Standhaft"-Veranstaltungen auf. Und auch Herr Poppenberg mit seinem
Instinkt fürs Geschäftliche, ließ es sich angelegen sein, auch Frau Schmidt zu
vermarkten).
Mit vierzehn Jahren war die Schulzeit für mich also zu Ende. Kein weiteres
Lernen auf der Schulbank. Der Ernst des Lebens begann. ... Nein, ich übertreibe nicht,
denn ich war mit vierzehn Jahren noch ein richtiges Kind.
Das Wort Teenager kannte man zu dieser Zeit nicht. Auch Ausdrücke wie Problem, Stress
oder Sex waren im Sprachgebrauch unbekannt. Was war das überhaupt, Sex?
Ich schäme mich auch heute noch zu erzählen, wie naiv ich auf diesem Gebiet war und
das trotz all meiner Lebendigkeit. In diesem Alter geht es ja eigentlich in etwa los, mit
den kleinen Verliebtheiten und Schwärmereien. Heute wie damals. Damals natürlich auch
mit mir, aber eher harmlos und unbekümmert.
Meine Mutter nahm mich also einmal in den Arm und sagte: "Weißt Du, die Liebe
zwischen Mann und Frau ist etwas so Wunderbares, so Schönes, Reines und Großes, lass dir
dieses Wunder durch Niemanden kaputtmachen.
Etwa durch das, was die Mädchen in ihrer Geschwätzigkeit heimlich erzählen. Sag da
lieber gleich: "Geht weg, ihr verderbt mich."
Das war meine ganze Aufklärung. Im Gegensatz zu der offenen, der realistischen und auch
schützenden Aufklärung, die unsere Jugend heute durch unsere Literatur erhält. Auch die
Eltern selbst halten es heute anders als zu meiner Jugendzeit. Nun, ich wollte diese
Worte, die Mutter hier vorschlug, natürlich nicht gebrauchen. Aber als ich dann einmal in
so ein für mich wirklich schockierendes Gespräch mit Schulkameraden geriet, rutschten
sie mir tatsächlich, und eigentlich gegen meinen Willen, fast wortwörtlich einfach so
raus. Da hatte ich natürlich mein Image weg, denn mit den gleichen Mädchen war ich dann
später wieder im selben Büro tätig.
Meine Mutter hatte erreicht was sie wollte, und das freute sie. Mich natürlich nicht.
Das war nicht sehr fair von ihr. Es ging auf meine Kosten. ...
Damals wohl nicht anders üblich.
Aufklärung gleich null, und bei mir noch etwas darunter. In diesem Alter, oder besser
gesagt, dieses Kind, nun ganz allein in der Fremde! Trotz allerlei Verwandtschaft allein,
und das in einer Gamisonstadt, was nicht gerade ungefährlich war. Da war kein noch so
junges Mädchen
ohne Freund, und viele Ehen wurden allzu schnell geschlossen. ..."
|