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Geschrieben von + am 19. Juni 2007 00:51:36: Das Frauenbild der Bibel versteht man besser, wenn man in Erwägung zieht, dass Adam möglicherweise zwei Frauen hatte. Interessanterweise spricht die Bibel nämlich von zwei unterschiedlichen erschaffenen Frauen. Und Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes
erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie. Auch segnete Gott sie, und Gott
sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und
unterwerft sie [euch], und haltet [euch] die Fische des Meeres und die fliegenden
Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde
regt. In 1. Mose 1:27 und 28 wird die Erschaffung von Mann und Frau erzählt. Dann in 1. Mose 2:18 ist aber davon die Rede das Adam alleine war und Gott ihm eine Frau erschuf. Und Jehova Gott sprach weiter: Es ist für den Menschen nicht gut, daß er
weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück. Andere alte Schriften liefern hierfür eine Erklärung. Adam war kein Mensch in dem heutigen Sinne. Die Bibel spricht oft davon dass Engel ein unterschiedliches Aussehen haben. Auch spricht die Bibel davon dass Engel für die Schönheit der Frauen ihren Platz im Himmel aufgaben und sich Materialisierten und diesen Körper auch wieder verlassen konnten.
Bei der Sündflut durften sich nur die Kinder, die aus den Verbindungen zwischen Engeln
und Menschen hervorkamen nicht zurück Materialisieren. Erst bei dem Sündenfall wurde der Mensch zu dem sterblichen Wesen dass von Gott mit
Unvollkommenheit bestraft wurde. Oder wie es in Hebräer formuliert wird: In einfachen Worten lautet die Legende folgendermaßen: Am 6. Tag erschuf Gott den Menschen und er erschuf ihn aus Staub/Lehm und er erschuf
Mann und Weib und er nannte sie Adam und Lilith. Aber Adam haderte und verlangte ein Weib, ein Weib, daß ihm untertan sei und dem er
beiwohnen könne. Gott ließ Adam schlafen und schuf aus dem Körper Adams ein Weib und er
nannte es Ewa. Dies ist endlich Bein von meinem Gebein Gott hatte sich wirklich alle mühe gegeben und so begehrte Adam die zweite Frau und
sie erkannten sich. Lilith Adams erste Frau, wird in der Bibel als ein weiblicher, vogelähnlicher Nachtdämon erwähnt. Jesaia 34,14 in der Elberfelder-Übesetzung
Fußnote:
... ja, dort rastat die Lilith* und findet einen Ruheplatz für sich. Neue Welt Übersetzung: Und solche, die ständig wasserlose Gegenden aufsuchen, sollen heulenden Tieren
begegnen, und sogar der bockgestaltige Dämon wird seinem Gefährten zurufen. Ja, dort
wird die Nachtschwalbe es sich gewiß bequem machen und für sich eine Ruhestätte
finden. Die Fußnote zu Nachtschwalbe lautet: Leander van Eß
Siehe auch in Psam 91:5 und Jesaja 13:21. Die Vertreibung Liliths stellt das Ende des Matriachats bzw. den Beginn des Patriachats dar. Auch in der griechischen bzw. hellenistischen Mythologie ist dieses Thema oft zu finden. Die Mythen zu Dionysos und Narrenkönig (daher die Dornenkrone) und Tamuz (ägyptische Mythologie) zeigen ebenso den Wechsel vom Matriachat zum Patriachat.
Im Talmud Babylonicus werden Lilith bestimmte Eigenschaften zugeschrieben (diese Texte
sind aber später entstanden als die Genesis): Sie wird dort u.a. beschrieben mit langem
Haar und Flügeln (T.B. Erubin 100b, T.B. Niddah 24b) und entweder als Herrin anderer
Dämonen, die lilin genannt werden, oder auch als Mutter der lilin, shedim und ruchin,
wobei dann Adam der Vater ist.
Flügel weisen darauf hin das Lilith ein verkörperter Engel war. Nun ist es Nahe liegend, dass die Schlange im Baum, die Eva überredet, selbst Lilith gewesen sein könnte.
Den Keil, den die christliche Tradition zwischen Eva, die Sünderin und Verführerin
und Maria, die reine und unbefleckte treiben konnte, mußte das Judentum anderswo
ansetzen.
Was liegt dann näher als dass das, was an Eva rebellisch ist, auf Liliths Einflüsterungen zurückgeht, womit Lilith nun auch für die Frau zur Versucherin und Verführerin wird. Lilith ist es, die Eva dazu überredet, von den Früchten der Erkenntnis zu kosten. In einem Sohar-Mythos heißt es, Lilith sei die Schlange und die Hure, die Eva anstiftete. Von diesem Blickwinkel hört sich dieser Bibeltext dann ganz anders an: Und Jehova Gott sprach dann zur Schlange: Weil du diese Sache getan hast,
bist du das verfluchte unter allen Haustieren und unter allen wildlebenden Tieren des
Feldes. Auf deinem Bauch wirst du kriechen, und Staub wirst du fressen alle Tage deines
Lebens.
Mit diesem Bild komme ich zu einer Leserfrage aus dem Wachtturm vom 15 Juni 2007 Fragen von Lesern: Hatte die Schlange, die zu Eva sprach, Beine?
Diese heutigen Vermutungen sind nicht besser oder schlechter als die Mythen der alten Schriften. Hierzu sei auf die Diskussion die sich rund um diese Frage bei Infolink entwickelte
hingewiesen: Neue Himmel und eine neue Erde Seite 80
Die Grafiker verpassten damals keine Gelegenheit Eva ins rechte Licht zu rücken
Die Wahrheit wird euch frei Machen
Seite 100.
Die Schlange mit Beinen Wachtturm 1.8.1964 Seite 480
Es ist daher vernünftig anzunehmen, dass die Schlange, bevor sie von Gott verflucht worden war, Beine hatte, das heißt nicht auf dem Boden kriechen musste. Genauso Vermutungen so gut und so schlecht wie alle anderen auch. Im Photodrama und dem Buch Der Weg zum Paradiese hat die Schlange übrigens keine Beine, ist aber immer Präsent:
Auch in muslimischen Legenden ist Lilith bekannt. Auch hier wird sie in Verbindung mit
Adam gebracht. Im mittelalterlichen Europa war Lilith Anlass für märchenhafte, einander
widersprechende Fantasien. Was also, wenn die Schlange nicht vier sondern zwei ausgesprochen schöne Beine hatte?
Bei Diskussionen wurde mir mehrfach darauf erwidert dass Lelith nur eine Legende wäre. Aber genauso sind Adam und Eva mehr oder weniger auch nur eine Legende. Der Grund warum ich ausgerechnet jetzt auf das Frauenbild eingehe ist ein Schreiben einer bildhübschen Userin aus dem Go-feminin Forum. Sie schrieb auszugsweise: Ja ich glaube schon, dass du mir helfen könntest..... Dies veranlasst mich hier näher auf das Frauenbild der Bibel einzugehen. Sie fragt: warum Frauen keine Päpste, Ältesten etc. werden können Dazu möchte ich anmerken das dies lediglich das Problem von Religionsorganisationen
ist, nicht das der Bibel oder Gottes. Wenn die Freundin darauf verwies das Jesus an der Engstirnigkeit der Menschen
verzweifelte hat sie absolut Recht. Sind deswegen die Aussagen der Bibel oder der Jünger unwichtig? Ich möchte das so formulieren: Wenn Gott einen Buddhisten der in dem Indischen heiligen Ganges steht erretten will,
weil er ein reines Herz hat muss Gott ihn dann töten weil er kein Zeuge Jehovas
ist? Wie wichtig sind also unsere heiligen Bücher? Die Bibel die wir heute vor uns haben ist weder vollständig noch in der Ursprache
erhalten. Die Bibel ist weder ein Zauberbuch noch vollkommen. Das Frauenbild derer, die dieses Unvollkommene Fragmente fundamentalistisch auslegen sieht dann so aus: Dies bedeutet Ewiges Leben Seite 158
Sie sind uns hinlänglich bekannt. Ob nun Lilith ein Mythos oder Tatsache ist, ob nun Metapher oder Funken Wahrheit. »Da ließ Gott einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. So beschreibt die Bibel die Erschaffung der Frau. Der Zeitgenosse mag milde über die naive Darstellung lächeln. Im alten Orient war die Stellung der Frau alles andere als gleichberechtigt. Heinrich A. Mertens fasst in seinem grundlegenden »Handbuch der Bibelkunde« zusammen: »Die Frau bedeutete nicht viel. Diese geringe Stellung der Frau kann man auch aus dem Bibelvers herauslesen, wenn man will: Die Frau wird aus einem Knochen des Mannes gemacht. Ist sie damit minderwertiger als der von Gott selbst kreierte Mann? Im Zentrum des »Bildes« steht »zela«. Häufiger wird es bei Gebäuden, bei der Bundeslade oder beim Tempel von Jerusalem
eingesetzt. »Rippe; Seite; Seitenraum, Anbau; Turmflügel; Brett; Tragbalken«. Prof. Hans Schindler-Bellamy: »Der Bibel-Bericht sagt aus, Prof. Dr. Pinchas Lapide, jüdischer Theologe und Religionswissenschaftler von Rang, pflichtet bei: »Der Tatsache, dass Eva aus einer Seite Adams entstanden ist, Ganz im Gegensatz zum orientalischen Denken biblischer Zeiten wird Eva im Bild von der »Rippe« als gleichberechtigte Partnerin gesehen. Ein Kuriosum am Rande: Der Ursprung des Namen »Eva« ist umstritten. In der Gleichstellung von Mann und Frau war die Bibel schon vor Jahrtausenden ihrer Zeit weit voraus. Eine Frage dazu: Seid neusten leistete sich die UNO einen Farbigen als Präsidenten. Ja sogar die Wachtturm Gesellschaft hat jetzt einen Quotenneger in der Leitenden Körperschaft. Ja es wäre wünschenswert, wenn sich heute die biblische Forderung nach Gleichberechtigung auch bei den Fundamentalisten durchsetzen würde! Bleibt noch die Frage nach der Ehe. »Du sollst nicht ehebrechen!«, fordern die 10Gebote. An zwei Stellen im »Alten Testament« wird klar und deutlich ein scheinbar eindeutiges Verbot ausgesprochen. . . .Du sollst nicht ehebrechen. . . (2. Mose 20:14) Was aber verstand aber die Bibel und Jesus unter Ehe? Für ihn als gläubigen Juden galt das mosaische Denken. Eine Ehe im Sinn einer partnerschaftlichen Gleichberechtigung gab es nicht. Es galt dann schon als Fortschritt zu Gunsten der Frau, dass der Mann ein schriftliches
Dokument anfertigen musste. Falls ein Mann eine Frau nimmt und sie sich als Ehefrau wirklich zu seinem Besitz
macht, so soll es geschehen, wenn sie in seinen Augen keine Gunst finden sollte, weil er
etwas Anstößiges an ihr gefunden hat, daß er dann ein Scheidungszeugnis für sie
ausschreiben und es ihr in die Hand legen und sie aus seinem Haus entlassen soll. Wenn ein Mann, nach langer Ehe der alten Ehefrau überdrüssig geworden, eine neue,
junge Frau ehelichen wollte, so musste er sich deswegen nicht scheiden lassen. Wie stand Jesus zur Ehescheidung? Seine Vorstellungen waren weitaus strenger als das allgemein als hart angesehene mosaische Gesetz. Das »Alte Testament« gestattete die Ehescheidung, Jesus verbot sie grundsätzlich. Sowohl das Evangelium nach Markus als auch das Evangelium nach Matthäus berichten übereinstimmend, dass Jesus die im »Alten Testament« noch akzeptierte Auflösung einer Ehe mit dem verbotenen Ehebruch gleichsetzte. Deswegen wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und die zwei
werden e i n Fleisch sein, so daß sie nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch sind.
Was also Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander. Als sie wieder im
Haus waren, begannen ihn die Jünger darüber zu befragen. Und er sprach zu ihnen:
Wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt und eine andere heiratet, begeht ihr
gegenüber Ehebruch, und wenn eine Frau, nachdem sie sich von ihrem Mann scheiden ließ,
je einen anderen heiratet, so begeht sie Ehebruch. Was also Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander. Sie
sagten zu ihm: Warum schrieb denn Moses vor, ihr ein Entlassungszeugnis zu geben und
sich von ihr scheiden zu lassen? Er sprach zu ihnen: Im Hinblick auf eure
Herzenshärte hat Moses euch das Zugeständnis gemacht, [daß ihr] euch von euren Frauen
scheiden lassen [könnt], aber von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen. Ich sage
euch, daß, wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt, ausgenommen aufgrund von
Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht. In seinen Augen war es »Hurerei«, wenn sich ein Mann von einer Frau scheiden ließ, um eine neue Frau zu ehelichen. Ein solches Verständnis muss als unzeitgemäß bezeichnet werden. Jesu Haltung ist durchaus frauenfreundlich gemeint und auch so zu verstehen: Nach mosaischem Gesetz war die Frau nichts anderes als Besitz des Mannes. Du sollst nicht das Haus deines Mitmenschen begehren. Du sollst nicht die Frau
deines Mitmenschen begehren noch seinen Sklaven, noch seine Sklavin, noch seinen Stier,
noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Mitmenschen gehört. Auch sollst du nicht die Frau deines Mitmenschen begehren. Ebenso sollst du nicht
selbstsüchtig nach dem Haus deines Mitmenschen verlangen, nach seinem Feld oder seinem
Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Stier oder seinem Esel oder nach irgend etwas, was
deinem Mitmenschen gehört. Demnach gehörte die Ehefrau zum Besitz des Mannes. Im »Alten Testament« galt die Frau juristisch als Sache, von der sich der Mann ohne
Schwierigkeit durch eine formlose Ehescheidung trennen konnte. Der einfach zu vollziehenden Trennung zum Nachteil der Frau setzte Jesus das strikte Verbot der Ehescheidung entgegen. Was verstand Jesus unter Ehebruch? So banal die Frage auch klingen mag, ganz so einfach ist sie nicht zu beantworten! Liest man bei Matthäus nach, so scheint Jesus einen sehr Weitgefassten Begriff von Ehebruch gehabt zu haben, der weit über die körperliche Untreue hinausging: Ich aber sage euch, daß jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in
Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen
hat. Diese Aussage ist recht allgemein gefasst und unsinnig formuliert. Der »begehrliche Blick« eines unverheirateten Mannes nach einer unverheirateten Frau ist selbst bei übertriebener Sittenstrenge kein Verstoß gegen das sechste Gebot. Des Rätsels Lösung: Der Übersetzer irrte, als er das hebräische »ischah« allgemein mit Frau wiedergab, »ischah« aber bedeutet verheiratete Frau, die zu Jesu Zeiten einen verhüllenden Schleier trug. Jesus sagte also: »Wer eine verheiratete Frau begehrlich anblickt, hat in seinem Herzen schon die Ehe mit ihr gebrochen.« (Siehe hierzu: Lapide, Pinchas: »Ist die Bibel richtig übersetzt?«, Band l, 5. Auflage, Gütersloh 1995, S. 121 f.) Gestattete das »Alte Testament« die Ehescheidung, so sah es für Ehebruch die
Todesstrafe vor. Auf die Aussage von zwei Zeugen oder von drei Zeugen sollte, wer sterben muß, zu
Tode gebracht werden. Er wird nicht auf die Aussage eines einzigen Zeugen zu Tode gebracht
werden. Die Hand der Zeugen sollte zuallererst über ihn kommen, um ihn zu Tode zu
bringen, und danach die Hand des ganzen Volkes; und du sollst das Böse aus deiner Mitte
wegschaffen. Wenn mehrere Zeugen den Verstoß gegen das sechste Gebot registriert hatten, sollten
sie das Urteil auch gleich selbst vollstrecken. Wollte man auf diese Weise voreilige Anschuldigungen, jemand habe es mit der ehelichen Treue nicht so ganz ernst genommen, vermeiden? Über einen Mitmenschen Tratsch zu verbreiten, das liegt in der Natur des Menschen, ihn
aber zu töten hoffentlich nicht. Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie. Und
sich wieder vornüberbeugend, schrieb er weiter auf die Erde. Diejenigen aber, die das
hörten, begannen hinauszugehen, einer nach dem anderen, angefangen bei den älteren
Männern, und er wurde allein zurückgelassen mit der Frau, die in ihrer Mitte war. Sich
aufrichtend, sagte Jesus zu ihr: Frau, wo sind sie? Hat dich keiner
verurteilt? Sie sagte: Keiner, Herr. Jesus sprach: Auch ich
verurteile dich nicht. Geh hin; treibe von nun an nicht mehr Sünde. Eine aufgebrachte Menschenmenge will eine Ehebrecherin im dafür vorgesehenen Schnellverfahren hinrichten. Die Schriftgelehrten und Pharisäer sehen Jesus herankommen und wollen ihn in Verlegenheit bringen. In arglistiger Weise soll er als ein Mensch überführt werden, der die Vorschriften des »Alten Testaments« nicht gelten lässt. Sie vermuten und hoffen, dass sich Jesus über das mosaische Gesetz hinwegsetzt. Sie gehen davon aus, dass er die Sünderin vor der Steinigung bewahren will. Das Gesetz aber fordert eindeutig den Tod der Frau. Sobald sich Jesus für sie einsetzt, wollen sie ihn der Gesetzesuntreue überführen. Jesus aber umgeht die Fallgrube. Er findet einen klugen Ausweg. Es gelingt ihm, die Todesstrafe für Ehebruch zu befürworten, aber gleichzeitig die Frau zu retten. »Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.« Beschämt »gingen sie hinaus, einer nach dem anderen, von den Ältesten an«. So gut die Geschichte in das Bild des mildtätigen Jesus passt, dem ein Menschenleben wichtiger ist als strikte buchstabengetreue Befolgung von Geboten und Gesetzen, so irrte der Verfasser doch. Die ausschließlich im Evangelium nach Johannes geschilderte Episode kann sich nicht abgespielt haben. Zu Jesu Zeiten gab es die Todesstrafe für Ehebruch nur noch im Text des mosaischen
Gesetzes. Jüdische Glaubensgesetze, die die Hinrichtung eines Menschen forderten, waren aufgehoben. Deutlich zu erkennen ist die antijüdische Tendenz der Geschichte um die Ehebrecherin. Dem guten Jesus auf der einen Seite stehen die bösen Schriftgelehrten auf der anderen
Seite gegenüber. In älteren Johannes-Texten fehlt diese Passage völlig. Wachtturm 15.8.1978 Seite 14
Die Geschichte von der Ehebrecherin fehlt zudem in allen syrischen, koptischen und
armenischen Übersetzungen. Der evangelische Theologe Rudolf Bultmann kommt nicht zuletzt wegen des für das Evangelium nach Johannes untypischen Stils zur Überzeugung, dass die Passage »später niedergeschrieben« wurde. Aber wann und von wem? Was die Angelegenheit noch komplizierter macht: In anderen Handschriften taucht sie als Einfügung im Evangelium nach Lukas auf, und das in unterschiedlichen Varianten. Fazit: Unsere heutigen Bibelausgaben sind das Ergebnis einer Entwicklungsgeschichte. Auf dem Weg zu unserem heutigen Text gab es voneinander abweichende Versionen, die erst nach und nach miteinander verwoben und verarbeitet wurden. XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Nachfolgend noch Quellenangaben zum Thema Lilith: A) Qumran In der komplett erhaltenen Jesaia-Rolle aus Qumran B) Bibeln Biblia Hebraica Biblia Hebraica Hebräische Bibel (Propheten bis Chronik), 1873 Hebräische Bibel von Norman Henry Snaith Die vier und zwanzig Bücher der Heiligen Schrift Die vierundzwanzig Bücher der Heiligen Schrift Jesaia 34,14 in der jüd.Übersetzung von S.Bernfeld, 1913 Jesaia 34,14 in der Elberfelder-Übesetzung Biblia Sacra Luther-Bibel, Tossanus-Erklärungen Ulrich-Bibel C) Sonstige Werke Syr. Baruch 10,8 bei Charles II, S 485 Syr. Baruch 10,8 bei Violet II/1923 S. 215 V.4/Anmerkung Syr.Baruch 10,8 Syr.Baruch 10,8 Syr.Baruch 10,8 A.F.J. Klijn In MGR. L.Gyr, Les Dires Prophétiques d'Esdras (IV. Esdras) Band I Excyclopaedia Judaica, Band 10, Spalten 972-974 Jüdisches Lexikon, III / 1116 Lexikon des Judentums, Sp. 429 Meyer Enzyklopäd.Lexikon 15 S.99 Langenscheidt Taschenwörterbuch Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zum Alten Testament Strack/Billerbeck, Kommentar z.NT aus Talmud und Midrasch P.Schäfer, Rivalität zwischen Engeln und Menschen S26 Weber, Jüdische Theologie, S. 254f und 257 Siegmund Hurwitz, Lilith, die erste Eva, 1998 Talmud: Johann Maier Jeanne Ruland Micha Josef Bin Gorion Biblischer Kommentar, Hans Wildberger Biblischer Kommentar, Friedrich Horst Chauvin, Gerard, Anges, 2001 Goethe, Faust |