Minister Bartenstein ...

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 27. Mai 2007 15:12:29:

Minister Bartenstein (Wirtschaftsminister in Österreich) hatte da ein Problem.
Mitten im Wahlkampf, wie er verlauten lässt, wurde da eine Meldung an die Öffentlichkeit lanciert. Wie das mit "Meldungen" manchmal so ist. Nicht unbedingt mit der Zielstellung dem Genannten "helfen"; aber wohl eher mit dem Ziel ihn "demontieren" zu wollen.
Besagte Meldung nahm nun als Ausgangspunkt. Der Herr Minister pflegt ja wohl "standesgemäß" in einem Schloss zu residieren, deren es wohl auch in Österreich so einige gab (gibt).

Aha sagten sich da einige findige Köpfe. Wurde jenes Schloss in der Nazizeit nicht als Außenlager eines KZ genutzt?
Und flugs hatte der Herr Minister eine These am Hals, die ihn, sofern er vorher einen "gesunden Schlaf" hatte, nunmehr dazu angetan war, ihm vielleicht doch einige schlaflose Nächte zu bereiten.

Was wusste der Herr Minister, bevor jene Meldung lanciert, über diese Schloss-Geschichte. Seinem Bekunden nach in der in Rede stehenden Sache nichts. Hätte er aber doch wohl wissen sollen, wussten die Neunmalklugen ihn zu belehren.

Also was blieb dem Herrn Minister anderes übrig, als eine Historiker-Kommission zur Wiederherstellung seiner Ehre zu berufen. Nun waren und sind wohl auch in Österreich nicht allzuviele dieser Zunft mit der Zeugen Jehovas-Materie vertraut. Ergo wurde die "Berufskollegin" des in Deutschland nicht unbekannten Herrn Johannes W. (nur eben jene für Österreich zuständig), Ergo wurde besagte Frau Heide Gsell mit in diese Kommission berufen.

Und selbige konnte nun den Herrn Minister entlasten mit Sätzen wie die:

" Das Schloss war kein Hochsicherheitstrakt, sondern frei zugänglich ... Die neun weiblichen Häftlinge waren Zeuginnen Jehovas aus Österreich, Mähren, Böhmen und Polen, die aus dem KZ Ravensbrück kamen. Auf Grund der geringen Fluchtgefahr hätten sich diese Frauen aber weitgehend frei bewegen dürfen .... Nach außen ersichtliche Sicherheitsmaßnahmen habe es nicht gegeben. Zu diesem Schluss ist auch die Zeugen-Jehovas-Expertin Heide Gsell gekommen.

"Alle neun haben überlebt", so Gsell. Für manche sei es sogar eine "Erlösung" gewesen, von den wesentlich härteren Bedingungen in Ravensbrück wegzukommen."

Tja, da wird der Herr Minister aber aufatmen. Und vielleicht wäscht ja demnächst "eine Hand die andere". Sind die Zeugen Jehovas in ihren KdöR-Ansprüchen in Österreich noch nicht ganz so weit gekommen wie in Deutschland. Haben sie dort ja sogar Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Da kann es wohl schon nützlich sein, einen gestandenen Minister in der "eigenen Schuld" zu wissen.

So haben es ja in früheren Jahrhunderten (bis in die Gegenwart) schon die Grosskirchen gehandhabt. Jene welche selbige mal als "Baylon die Grosse" verteufelten, haben ja inzwischen diesbezüglich einiges dazugelernt. Nun ja. Herr Hitler hatte auch so seine "Steigbügelhalter". Den Herrn von Papen zum Beispiel. Mal sehen, was die rückblickende Geschichtssicht zu einem späteren Zeitpunkt über die vorgenannte Episode noch zu vermelden weis.


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