Re: Das Gedächtnismahl war klasse!


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 09. April 2007 17:51:53:

Als Antwort auf: Re: Das Gedächtnismahl war klasse! geschrieben von RAFA am 09. April 2007 17:16:29:

Der Mensch ist zu wesentlichen Teilen auch das Produkt seiner Umwelt.
Das fängt schon mit dem Erlernen der Muttersprache an. Warum gerade diese und nicht etwa Chinesisch oder Japanisch (als willkürliche Beispiele). Der neu auf die Welt gekommene Erdenbürger hat da keine Wahl ...

Das setzt sich dann im weiteren Leben so fort. Eine christlich-religiöse Sozialisation, setzt da andere Akzente als etwa eine hinduistisch (auch religiöse Sozialisation. Wiederum als Beispiel genannt). Aus dem "Trott des Althergebrachten" dann auszubrechen, dazu bedarf es der Kombination des bewussten wahrnehmens innerer Widersprüche, auch gekoppelt mit äußeren Denkanstößen. Und dann muss noch zusätzlich die "Großwetterlage" stimmen.

Beispiel: Innere Widersprüche gab es in der vormaligen DDR vom ersten Tage an. Entgegen den Wünschen eines Herrn Adenauer und Co führten diese aber nicht zum Zusammenkrachen der DDR (jedenfalls nicht zu Adenauers Lebzeiten). Das die DDR dann 1989 zusammenkrachte war auch (mit) der äußeren "Großwetterlage" zuzuschreiben. Ohne einen Gorbatschow, und ohne die Öffnung der Grenze zwischen Österreich und Ungarn (als zu benennende äußere Faktoren) hätte es zwar auch geschichtliche Weiterentwicklungen gegeben. Aber sehr fraglich wäre es, ob sie denn in der jetzt bekannten Form (und vor allem auch: ob sie dann wirklich unblutig verlaufen wären).

Natürlich gibt es auch bei den Zeugen Widersprüche zuhauf. Indes sind jene von "Rafa" angesprochenen nicht jene Widersprüche, welche denn in der Zeugen-Sache irgendwelche sonderliche Relevanz besäßen. Die laufen allenfalls unter Nummer "Ferner liefen. Absatz 99,2c". Also unter der Rubrik: Unbedeutendes.

Das jemand ohne religiöse Sozialisation über die Zeugen nur den Kopf schütteln kann, verwundert überhaupt nicht. Solche Kopfschüttler gab es schon viel früher und von durchaus größerer Relevanz.

Damit sei zusammengefasst ausgesagt. Wer nicht in der Lage ist, sich in die subjektive Befindlichkeit jener mit der religiösen Sozialisation hineinzuversetzen, der gleicht jenem, der mit einem fünfjährigem Kind, dass in der deutschen Muttersprache aufgewachsen ist, versucht auf Chinesisch zu kommunizieren.

Versucht derjenige dasselbe mit einem fünfjährigen Kind, dass in chinesischer Muttersprache aufgewachsen ist, mag sein Anliegen von Erfolg gekrönt sein. Nur eben nicht bei einem in deutscher Muttersprache aufgewachsenen.


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