Gerhard B...

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 05. April 2007 09:50:18:

Der Mitteldeutsche Rundfunk meldet:

Der Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden, Gerhard B..., muss angeblich sein Amt aufgeben. Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung habe das Kuratorium des Instituts den Vertrag des Wissenschaftlers nicht verlängert. B... hatte unter anderem für seine Forschungen zur Kirche in der DDR für Kritik gesorgt. Außerdem forderte er einen Schlußstrich unter die Verfolgung von Stasi-Kontakten.

Mein Kommentar dazu:
Warten wir es mal erst ab, ob sich die Meldung bestätigt oder nicht. Und dann stellt sich vielleicht auch die Frage, ob denn nicht ein zeitlicher Zusammenhang mit einer eventuell angedachten Emeritierung eintritt, so dass Herr B... ohnehin "weich fällt".

Das er - etwa mit seinem (zeitweiligem?) Scientology-Engegament sich nicht nur "Freunde" geschaffen hat, dürfte wohl auch ihm (zumindest im Nachhinein) klar geworden sein.
Im Gegensatz zu den Zeugen Jehovas, gibt es bei Scientology durchaus relevante Stimmen, aus dem Chor ihrer Gegner, die willentlich zu überhören, sich in diesem Lande "karriereschädigend" erweisen kann. Das ist beim Thema Zeugen Jehovas offenbar so nicht der Fall. Und so hat denn B...s (auch) Engagement in Sachen Zeugen Jehovas, was seine Karriere anbelangt, offenbar nicht nachteilig (für ihn) ausgewirkt.

Hat er also in Sachen ZJ nichts zu befürchten gehabt, ist er aber in Sachen Scientology schon eher ins Schlittern geraten. Rückblickend frage (zumindest ich mich). Hatte der Mann es eigentlich "nötig" sich aufs Glatteis Scientology zu begeben? Nötig hatte er es doch eigentlich wohl nicht. Aber es liegt offenbar in seiner "Mentalität" die sich in einigen seiner durchaus kirchenkritischen Pamphlete schon offenbart. Und er geht eben seinen Weg in der Richtung weiter, bis er eines Tages (vielleicht) mal stolpert. Jedenfalls dürfte er wohl selbst wissen, dass die Amtskirchen (auch wenn er mal an einer theologischen Fakultät tätig gewesen) schon lange nicht mehr zu seinen "Freunden" zählen.

Der "lange" (kurze) Arm der Amtskirchen indes vermochte ihm noch nicht ernsthaft zu schaden. Dem Vernehmen nach soll ja wohl auch der Herr Altkanzler Kohl zu den Protektoren seiner Dresdner Karriere gehört haben. Zumindest bediente sich Herr B... des Herrn Kohl mal für die Pressewirksame Vorstellung eines seiner Bücher.

Irren ist menschlich. Vielleicht hat sich diese Erkenntnis auch schon in den ihn einstmals protegierenden CDU-Kreisen herumgesprochen. Wie dann gar noch in der Sache "PdS-Schmuddelkind Porsch" (der da als Stasibelastet gilt) sich Herr B..., getreu seiner (faktischen) Maxime, die sich schon bei seinem ZJ und Scientology-Engagement zeigte. Wie er sich gar noch zu (faktischen) Detailkooperation mir der PdS "hinreißen" lies. Da dürfte sich wohl in genannten CDU-Kreisen einmal mehr die Erkenntnis "vom (eigenen) Irrtum in Sachen B..." verfestigt haben.

Sollte sich genannte MDR-Meldung bestätigen, bekommt Herr B... somit seine schon längst überfällige "Rechnung" jetzt präsentiert. Er wird's überleben, und "weich fallen" allemal.

Eine großbürgerliche Zeitung, früher doch wohl eher pro-B... orientiert, sah sich offenbar jetzt zu einer Rezension veranlasst (kritischer Art), die wenn man sie erwartet hätte, wohl eher in der TAZ denn in der FAZ erwartetet hätte.

Solch "sonderbare Wege" geht halt das Leben!"


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