Kalter Kaffee ...

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

 

Geschrieben von Drahbeck am 02. März 2007 08:52:08:

Einige Zeit war es relativ still um das WTG-Thema "Standhaft trotz ..."
Nachdem das entsprechende Video neu auf den Markt gekommen, und unter tatkräftiger Sekudantenhilfe solcher Herren wie Garbe und Co, die vor allem ihren Frust mit den Vorgängerstudien von Zipfel und Kater motivierte, als dessen "Überholer" sie sich denn wähnten. Überholer wohl. Fraglich nur in welcher Richtung. In Richtung des WTG-Gefälligkeits-Journalismus, würde (zumindest ich dazu) kommentieren.

Bezeichnend auch der Umstand, dass einer der Bejubler der Garbe, Hesse und Co, ein gewisser Michael K. war. Seinen Bejubler-Erguß erweckte zumindest zeitgenössisch den Eindruck, da rezensierte ein unabhängiger "Historiker". Diese Mär ist inzwischen dorthin gelandet, wo sie von Anfang an hingehörte. Auf den Müllhaufen. Heute hat Herr K. das nicht mehr nötig. Heute stellt Herr K. sich "unverdeckt", beispielsweise in entsprechenden Pressemeldungen, als "Presssprecher der Zeugen Jehovas" (zumindest für den regionalen Bereich Herten (Westfalen) )vor.

Nach dem also das Thema nach allen Regeln der "Kunst" zelebriert wurde, trat eine relative Stille diesbezüglich ein.
Als ein besonders bezeichnendes Signal kann man da auch den Umstand bezeichnen, dass selbst die Schweizer Filiale der WTG in der "Hoch-Zeit" des Themas, eine eigene thematische Webseite dazu ins Netz gestellt hatte. Selbige aber ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr verfügbar.

Das Thema "Standhaft ..." ist für die WTG nur Mittel zum Zweck, zur Imageaufbesserung. Wissenschaftlich ernst zu nehmen wäre sie dann, würde sie auch mal den Umstand thematisieren, dass angefangen von Winkler bis Nachfolgefunktionäre der WTG in Hitlerdeutschland, ein faktischer Dominoeffekt durch die Gestapo erreicht wurde, mit der Folge, dass schon 1937, die Zeugen Jehovas in Hitlerdeutschland, als organisatorisch weitgehend zerschlagen bezeichnet werden können.
Erst nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges gab es dann regionale Neukonsolidierungen wieder. Diese tatsächliche Sachlage indes, hat nur einen "Schönheitsfehler". Sie passt nicht so recht in das "Vermarktungskonzept" der WTG für die Gegenwart.

Das man dabei selbst vor offensichtlichen Geschichtsfälschungen nicht zurückschreckt seitens der WTG, wurde schon durch den Umstand belegt, dass bei jener im Düsseldorfer Landtag ausgestellten WTG-Exposition, quasi als "Rahmenprogramm" auch die Berlin-Wilmersdorfer WTG-Erklärung vom 25. Juni 1933, zumindest für die Wissenschaftler, wieder zugänglich gemacht wurde. Genau bei dieser Neuedition wurden aber massive (nachträgliche) WTG-Zensur-Eingriffe nachgewiesen, bezüglich solcher Passagen, an welche die heutige WTG nicht so gerne mehr erinnert werden möchte.

Der WTG-Sekudantendienste leistende Dr. Garbe, hätte da mal eine gute Gelegenheit, sein (in meiner Sicht) etwas ramponiertes Ansehen etwas aufzubessern. Als Realist indes, sehe ich auch. Der die WTG-Fleischtöpfe nicht verachtende Dr. Garbe, wird genau dieses nicht tun.

Offenbar seit erreichen des KdöR-Status, scheint für die WTG die Zeit gekommen - zur Imageaufbesserung - das "Standhaft"-Thema verschiedentlich neu aufzukochen. Einige Meldungen aus der letzten Zeit sprechen dafür, so auch die nachfolgende:

Ausstellung: Das Staatsarchiv zeigt von 2. bis 30. März im Mollerbau die Geschichte der Zeugen Jehovas während der Zeit des Nationalsozialismus.
Zu den unmittelbaren Opfern des Nationalsozialismus in Deutschland gehören über 10 400 Zeugen Jehovas. Die christliche Religionsgemeinschaft verweigerte sich dem nationalsozialistischen Regime und wurde deshalb verfolgt. Erst in jüngster Zeit finden die ermordeten und überlebenden Opfer dieser Gruppe in der Öffentlichkeit Beachtung. In der Ausstellung „Standhaft – trotz Verfolgung" im Vestibül des Hessischen Staatsarchivs, Karolinenplatz 3, berichten Zeitzeugen und Historiker in Bildern, Texten und Schautafeln über die Verfolgung der Glaubensgemeinschaft.
Ein Teil der Ausstellung, die bereits in mehreren Städten im In-und Ausland gezeigt wurde, stellt die weiteren Qualen der Zeugen Jehovas nach 1945 in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands und anschließend in der DDR dar.
Ein Bilderzyklus von Johannes Steyer zeigt das Konzentrationslager Buchenwald. Der Zeuge Jehovas Steyer malte die 27 Aquarelle nach seiner Befreiung aus dem Lager.
Die Ausstellung ist vom 2. bis 30. März montags von 9 bis 19.30 Uhr, dienstags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 15 Uhr zu sehen.

Geschichtsschreibung von "unten", im Gegensatz zu den von "oben"


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