RIAS


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 23. Februar 2007 13:45:16:

Als Antwort auf: Re: geschrieben von X am 23. Februar 2007 13:07:25:

Der "RUNDFUNK IM AMERIKANISCHEN SEKTOR" (von Berlin) abgekürzt RIAS, hatte in der Tat eine Sendereihe (an jedem Sonntag) meistens um 7,15 Uhr, bei der verschiedene Religionsgemeinschaften jeweils ein auf 15 Minuten terminiertes (selbstgestaltetes) Programm vortrugen. Das waren aber nicht die Freikirchen oder Großkirchen (die hatten eigene Sendezeiten zu anderen Terminen), sondern "Querbeet" sogenannte christliche "Sekten" (in großkirchlicher Terminologie).

Die Zeugen waren da etwa vier Mal im Jahr präsent. Am Ende jeder Sendung wurde immer mitgeteilt, welche Gruppe nächste Woche dran sei. Die Zielstellung war da in der Tat der Osten Deutschlands. Neben den Sendemasten in Berlin, gab es auch solche im Bayerischen Hof, welche gezielt in den Osten hineinstrahlten. Mit Ausnahme vielleicht des "Tales der Ahnungslosen" (Raum Dresden) wurden da beachtliche Teile des Ostens erreicht.

Konzeptionell immer in der Regel von Willi P. gestaltet und von seinem Berliner Statthalter (Helmut Krüger; wohl damaliger "Stadtaufseher") vorgetragen.

Am Ende der Sendung gab's noch ein Lied vom Chor der Zeugen. Gemessen an anderen musikalischen Darbietungen, etwa der "Mormonen" oder der "Johannischen Kirche" (in der gleichen Sendereihe) äußerst trist und unattraktiv wirkend.

Nachfolger des RIAS ist heute das Deutschlandradio Berlin. In den fünfziger Jahren (Fernsehen noch nicht so präsent) hatte der Sender beachtlichen Kultstatus. Bei bestimmten Sendereihen (Kabarett etwa "Die Insulaner") waren zu dessen Sendezeiten (auch im Osten) die Straßen wie "leergefegt".

Die USA ließen sich das in der Tat was "kosten". Analog ihren Sendern "Freies Europa" und ähnliche in München für Osteuropäische Staaten.

Es war überhaupt Westpolitik, Westberlin als "Schaufenster des Westens" hochsubventioniert zu gestalten, um so die Unzufriedenheit im Osten weiter anzuheizen. Auch der RIAS spielte dabei seinen Part. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden dann diese vormaligen Subventionen drastisch zurückgefahren. Und heute ist (Gesamt)-Berlin eine der mit am höchsten verschuldeten Regionen in diesem Lande.

Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan - Der Mohr kann jetzt gehen!

Die Sendezeiten standen den Religionsgemeinschaften kostenlos zur Verfügung; im Gegensatz etwa zu "Radio Luxemburg" das kräftig Money für dortige Sendezeiten verlangte. Die WTG hat meines Wissens nie über "Radio Luxemburg" gesendet. Und die beschriebene Sendereihe war ein Novum. Kein anderer deutscher Sender hatte etwas ähnliches im Programm.


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