Re: Entschuldigt bitte - Doch wenn ich schwach bin, dann bin ich machtvoll

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 08. Januar 2007 18:31:53:

Als Antwort auf: Re: Entschuldigt bitte - Doch wenn ich schwach bin, dann bin ich machtvoll geschrieben von iwdinw am 08. Januar 2007 17:27:51:

Hallo Manfred!
Hallo iwdinw!

Ich habe bereits am Wochenende eine Antwort für Extertaler vorbereitet, sitze aber erst in etwa zwei Stunden wieder an diesem Rechner.
Es gibt einen Handfesten Grund warum Albert hier Mitschreiben möchte und ich finde wenn er es schaffen würde auf den Teppich zurück zu kommen hätten wir alle nichts dagegen – oder?
Den Part der Wachtturm Gesellschaft zu übernehmen ist weiß Gott keine dankbare Aufgabe ;-)

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Eigentlich wollte ich iwdinw spaßeshalber auf den „Yankee-Stadium-Scherz“.

Parsimony.20465.

.Antworten:

Hackt nur auf mir rum – mit mir kann man es ja machen.

Nur war dies nach seinem letzten "Alle-dumm-außer-ich-Kandidaten" Eintrag leider nicht mehr so möglich.
Mann hätte meine Antwort eher auf diesen Kommentar beziehen können.

Nun - Unsinn zu schreiben kann natürlich nicht mit Legasthenie entschuldigt werden.

Nachdem das Thema Rechtschreibung und die Verwertbarkeit der Texte immer noch beantwortet wird möchte ich gerne dazu ein erklärendes Statement ab geben.

So viele Erklärungsversuche es für Legasthenie auch geben mag, so unbefriedigend sind die Hypothesen in ihrer Gesamtheit.
Immer schon finde ich zu diesem Thema Fachleute die nach mechanischen Gründen suchen warum jemand Legastheniker ist.
Zuerst ist das Thema Legasthenie ein Überbegriff für vergleichbare Symptome.

Mag sein das es Fälle gibt bei denen mechanische Fehler zu einem Legasthenie vergleichbaren Symptombild führen.
Hier Fischt man aber in der Schublade der Behinderung.
Aus meiner Erfahrung sind solcherart Lösungsansätze für den größten Teil unbefriedigend.

Tatsache ist das die Begabung zu Legasthenie vererbbar ist und sich in unterschiedlicher Ausprägung zeigt.

Ich würde das Zustandekommen eines solchen Phänomens mit einer unterschiedlichen Art der Datenverarbeitung beschreiben:

Während ein „normaler“ Mensch (ich habe das Wort normal hier bewusst in Frage gestellt) Schrift von klein an zweidimensional wahrnimmt, sieht ein Legastheniker das Schriftbild räumlich.

Im frühsten Kindergartenalter Beispielsweise mit Kreidesteinen auf der Spielstraße vor dem Haus kann man den Unterschied schon deutlich beobachten.
Beide Kinder - ein „normales“ Kind und ein Legastheniker – mahlen den Buchstaben richtig wie sie ihn sehen.
Während das eine Kind zum Beispiel ein B oder ein J so wie sie ihn sieht nachmalt, mahlt auch das andere Kind den Buchstaben so wie sie ihn sieht.
Räumlich.
Und dies ist nun mal auch Spiegelverkehrt richtig.
Für einen Legastheniker ist ein Schriftbild ein räumlicher Erlebnispark.

Unter diesem Gesichtspunkt kommen wir schon zu ersten Erklärungsansätzen.

In positive und möglicherweise negative Richtungen.

Denn was passiert nun mit einem solchen Kind wenn es in die Schule kommt.
Es müsste doch schon jedem Laien ersichtlich sein, wo der entscheidende unterschied bei einem Computer liegt, wenn er etwas in einfachen 2D darstellt oder in aufwendigen 3D.

Der entscheidende Unterschied ist: Rechnerleistung!
Bei einem Kind heißt dies Training vom ersten zaghaften Augenaufschlag an.

Nur noch einmal:
was passiert nun mit einem solchen Kind wenn es in die Schule kommt.
29 Kinder malen die „J“ und „B“ gleich nach, nur eines malt sie Mal „richtig“ und Mal spiegelverkehrt.
Die Folge ist fast unweigerlich das dem Kind von frühester Kindheit an, suggeriert wird es wäre Dumm.

Ich möchte dies wie folgt veranschaulichen.
(nicht wertend nur erklärend gemeint. In dem imaginären Klassenzimmer Sitzt der zukünftige Herr Professor, Frau Bundeskanzler und der zukünftige Papst Pius der MVII...)

29 „Comodore 64er“ Rechner schreiben funktionierend mit gelber Schrift auf schwarzer Fläche,
nur einer schreibt mit „3 Gigahertz dual Prozessor“ auf einer Vista 3D Oberfläche.
Nur das dieser 3 Gigaherz-Rechner sehr schnell (nicht selten mit Gewalt) auf 3 Mhz heruntergeriegelt wird.
Das Kind ist dann dreifach belastet.
Einerseits ist es dem Kind trotz jedem Bemühen nicht möglich fehlerfreie Diktate zu liefern (im Gegenteil es wird immer wieder die selben Fehler machen),
dann ist es hoffnungslos unterfordert
und zum Dritten wird ihm stetig (und nur zu Oft erfolgreich) suggeriert es wäre dumm.

Dabei mag es für das Kind – richtig gefördert - eine Spielerei sein, Dinge Auswendig zu lernen.
Perspektivisch zu Denken.
Komplexe Mathematische Zusammenhänge zu erkennen.
Oder Begabungen zu besitzen deren Wert wir noch gar nicht kennen.

Ich kenne jedoch nur sehr wenige Beispiele in denen es den Eltern gelang „symptomtypische Auffälligkeiten“ zu vermeiden.
Es ist heute nach wie vor Stand der Dinge, das ein Legastheniker nach wie vor, nur dann automatisch in normalen Staatlichen Schulen Unterstützung bekommt, wenn ein Schulpsychologe „symptomtypische Auffälligkeiten“ attestiert!

In Amerika hatte man noch nie ein solch gestörtes Verhältnis zur eigenen Sprache.
Daher findet man bereits zu Einsteins Zeit (zweiter Weltkrieg) in Amerika erfolgreiche Begabtenförderprogramme.
In Deutschland glich der Kampf der Eltern, das ihre Kinder nicht Dumm sind, in den 70er Jahren einem Kriegsszenario.
In den 80er Jahren gab es erste Zweifel das Lernen durch Strafe zu Erfolg führt (Stichwort: Faulheit) bzw. das Legasthenie im Bereich der Behinderung anzusiedeln ist (Stichwort: Sonderschule).

Ich möchte Wetten das zwei drittel der Leser jetzt der Meinung sind das es pure Faulheit ist das ein Legastheniker nicht in der Lage ist, weiß, weiss oder weis, richtig zu schreiben.

Selbst heute noch sind Pädagogen lange nicht so weit das sie das Potenzial das in einem Legastheniker steckt zu fördern.
Obwohl sich dahin gehend schon viel getan hat, liegt es auch heute noch alleine an der Initiative und hohen finanziellen Einsatz der Eltern, dass das Kind nicht in eine Unterste- oder Sonderschule abgeschoben wird, sondern im Gegenteil, Begabtenschulen besucht.

Noch einmal zurück zu den 3 Gigahertz Rechner.

Legasthenie ist eine andere, noch nicht oder kaum Katalogisierte oder erforschte Form, der Datenverarbeitung.
Ohne von mir auf andere schließen zu können, Suche ich förmlich nach vielschichtigen Formen meinen Geist zu beschäftigen.

Dies können Hörbilder sein wie: „die sieben Tage aus Licht“ von Karl-Heinz Stockhausen:

www.uemusic.at/uefilm/sound/stockhausen_carre09_1521.mp3

oder hier als Hörbeispiel das Lied „Oh Lord give us more Money“ von Holger Czukay

www.thing.de/delektro/audio/ohlord.ram

Eine mehrschichtige Mischung aus Melodie, Rhythmus und Geräuschen.
So etwas liebe ich.

Es gab in der Meckiserie auch ein Tonbeispiel das ich leider nicht mehr finden konnte.
Dort spielten zwei Melodien.
Eine Geräuschkulisse die man nur mit Kopfhörer wahrnimmt.
Ein Vortrag über das denkende Herz
Stimmen aus den verschiedensten Kongressen über Masturbation, das Ende vor dem Ende der 1914er Generation und weitere Stilblüten.

Mustergültig dazu dieser Film:

...

Zwei Filme laufen gleichzeitig.
Eine Tonspur als tragende Melodie.
Zusätzlich Ton vom Kongress.


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