Re: Übergeleitet zu Dr. G...


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 06. Dezember 2006 07:25:38:

Als Antwort auf: Re: Kirsten John-Stucke geschrieben von Maximus am 06. Dezember 2006 05:25:19:

Ich bin sicherlich kein Apologet (auch) für den Dr. Garbe.
Ich werfe letzterem unter anderem vor der Versuchung der Geschäftemacherei mit der WTG nicht widerstanden zu haben und wie man neueren Meldungen entnehmen kann, weiterhin nicht zu widerstehen.

Aber in einer Grundsatzfrage will ich ihm recht geben. Ich gebe ihm auch in etlichen Details seiner sonstigen Zeugen bezüglichen Recherchen recht. Der "Knackpunkt" liegt für mich allenfalls darin, was er aus ihnen in "Gesamtkomposition" gemacht hat.

Und in diesem Punkt "Gesamtkomposition" setze ich ihn im übertragenem Sinne (übertragen auf das Gebiet das er in der Hauptsache "beackert") etwa mit einem Herrn Twisselmann gleich.

Letzterer verkündete mal durchaus ernst gemeint.
(Sinngemäß zitiert, nicht wörtlich) Er wolle auf die Darlegung so mancher ihm bekannter Tatsachen, die für die WTG ungünstig wären, verzichten, weil er befürchte, letztendlich käme dies dem Unglauben zugute und das eben wolle er nicht.

Genau dieses üble Geschäft einer selektiven Darstellung, die da immer danach schielt, ja nicht die Tür zum Geschäftspartner WTG zuzuschlagen (im Geschäft mit der WTG will er ja weiterhin bleiben) betreibt auch Dr. Garbe. Lies er doch beispielsweise mal seiner Hoffnung Ausdruck geben, sein Buch ("Zwischen Widerstand und Martyrium") könnte vielleicht mit Hilfe der WTG auch ins Englische übersetzt werden (ist derzeit noch nicht der Fall, was ihm schon ein bisschen "wurmt"). Da sind andere etwa der Herr Hesse und einige weitere schon ein wesentliches Stück weiter. Die haben es geschafft, dass ihre ursprünglich deutschsprachigen Veröffentlichungen auch im englischsprachigen Raum zugänglich sind. Das ist weiterhin auch der Traum für Dr. Garbe. Deshalb ist weiterhin für ihn Wohlverhalten gegenüber der WTG angesagt.

Das ist mein wesentlicher Dissenz zu Dr. Garbe.

Aber nun zurück zudem wo ich mit ihm übereinstimme. Und das ist in der Tat seine Aussage, dass für die Konfrontation mit der WTG, für die Auseinandersetzung mit ihr, das Feld 1933-45 denkbar ungeeignet ist.
Ich lasse mir auch bei dem Feld keinen Maulkorb verpassen. Sicherlich nicht. Aber ich anerkenne, dass da ein besonderes Maß an Sensibilität vonnöten ist (die mit Sicherheit in den einschlägigen DDR-Publikationen nicht gegeben ist). Auch das ist unfraglich.

Aber zurückkehrend zur Ausgangslage. Ein kirchlicher "Sektenexperte" gibt aus aktuellem Anlass gegenüber einer Nachrichtenagentur ein Statement ab. Er weiß doch vorher, das liegt in der Natur solcher Meldungen von Nachrichtenagenturen, dass die sein Votum nur verkürzt in Schlagzeilenform verbreiten wird. "Ganze Broschürenaufsätze" oder gar Bücher, wird wohl keine Nachrichtenagentur wiedergeben. Egal um was für eine Thematik es sich auch immer handeln mag.

Wenn dann die Konsumenten solcher Meldungen, die in der Regel in der Zeugen Jehovas-Thematik nicht bewandert sind, als Schlagzeile lesen "antijüdisches Verhalten der Zeugen". Dann ist das einfach nicht hinnehmbar. Erst recht nicht aus dem Munde von Organisationen (ein 'mea culpa' hin 'mea culpa' her) denen man auf den Kopf zusagen kann.

Ihr habt da wohl euer eigenes Verhalten in der fraglichen Zeit beschrieben - und sonst nichts!


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