Re: Koch und Branham


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 11. November 2006 19:41:36:

Als Antwort auf: Re: Die Breitspur der in Richtung Pfingstkirchen gehenden Kreise geschrieben von Gerd B. am 11. November 2006 18:44:22:

Walter J. Hollenweger schreibt in seinem Buch „Enthusiastisches Christentum. Die Pfingstbewegung in Geschichte und Gegenwart" (S, 399f.) Über den Fall Branham (eines Pfingstlers) und insbesondere dessen Nachwirkungen betreffend. Dabei lässt er auch besagtem Koch mit einem im „Evangelischen Pfarrerblatt" publizierten Statement zu Wort kommen.

Es wäre vielleicht zu weitgehend, Koch direkt der Pfingstszene zuzuschlagen. Aber eine gewisse Affinität für deren Lieblingsthemen ist unübersehbar.

Bei Hollenweger liest man:
„Branham starb am Weihnachtstage 1965 an den Folgen einer Kopfverletzung, die ihm am 19. 12. 1965, als er seinen Wagen auftanken wollte, durch ein gegen ihn auffahrendes, mit betrunkenen Burschen besetztes Personenauto zugefüht worden war. Er hatte aber auf den 25. Januar des kommenden Jahres einen großen Wunder-Evangelisations-Feldzug angekündigt. Seine Anhänger ließen seinen Leichnam einbalsamieren und kühllagern, weil sie dessen Auferstehung auf den 25. Januar erwarteten. Als diese ausblieb, wurde die Frist auf Ostern 1966 verschoben. Diese verschobene Beerdigung ist vermutlich der Grund, warum die europäischen Pfingstler von Branhams Tod wochenlang nichts hörten. Als er auch an Ostern 1966 nicht auferstand, wurde er beerdigt. Trotzdem hat sich um sein Leben und Sterben bereits ein Rankenwerk von Legenden gebildet, in dem sich selbst der Kenner bald nicht mehr zurechtfindet."

Das ist die Sachstandsbeschreibung, die Hollenweger in Sachen Branham präsentiert.
Dann kommt er als nächstes auf die verschiedenen Kommentare zu sprechen, die im Fall Branham abgegeben wurden. Auch großkirchliche Kreise kommen da zu Wort (nicht selten mit sehr fragwürdiger „Distanziertheit"), also fast schon pro forma „neutral" in der Sache jedoch das Geschäft der Pfingstler betreibend.

Zwei solcher Kommentare werden besonders genannt. Der des „Pfarrverein des Kantons Zürich" und der eben von besagtem Herrn Koch.

Dazu liest man:
„Der Schweizer Pfarrer Paul Frahner hielt Branhams Begabung für natürliche Gaben und fragte: Warum macht sie Branham zu Zeichen und Wundern im biblischen Sinn? T. V. Roshard hielt ihn nicht für einen Schwindler, sondern für ein Naturkind. Der Pfarrverein des Kantons Zürich kam zu folgendem Schluß:

„Es ist darum gar nicht entscheidend, ob an diesen Veranstaltungen echte Heilungen sich vollzogen oder nicht, sondern die Hauptfrage bleibt die: Aus welchem Geist heraus wirkte William Branham? ... Ein Beweis dafür, daß an solchen Veranstaltungen nicht nur das 'Halleluja' erklingt, sondern auch das 'Kreuzige ihn' Wahrheit ist."

Jenes von Hollenweger zitiertes Statement des genannten Pfarrervereins bleibt meines Erachtens ziemlich im Nebulösen stecken. Befürworten nun oder lehnen sie den Herrn Branham ab?

„Sondern auch das 'Kreuzige ihn' Wahrheit ist."
Nebulös formuliert würde ich meinen.

Dann wird noch besagter Herr Koch bemüht, mit der Aussage:
„Kurt Koch wollte ein 'magisches Engramm' (okkulte Belastung) feststellen, das in den Erbgang geht."

Solange man den fraglichen Pfarrerblatt-Artikel nicht selber gelesen hat, ist es allerdings schwer, dieses Koch'sche Votum richtig einzuordnen.

Immerhin glaube ich mir vorstellen zu können, dass „eine glühende Ablehnung Branhams", wohl etwas andere Vokabeln bemüht hätte.


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