Re: Die Hunde bellen - die Karawane zieht weiter!


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 27. Oktober 2006 21:53:55:

Als Antwort auf: Re: Die Hunde bellen - die Karawane zieht weiter! geschrieben von Drahbeck am 27. Oktober 2006 10:48:10:

Welcher Vorhalt kommt von Zeugen Jehovas-Seite in Sachen Klaus-Dieter Pape?
Weshalb sein Name hier genannt. Siehe die Details im vorhergehenden Link.
Wenn in China ein Reissack umfällt

Ich ahne diesen Vorhalt schon förmlich. Ich konnte mich selbst zeitgenössisch, diesbezüglichen Emotionen nicht entziehen.

Dennoch gilt es klar zu sagen. Emotionen sind das eine. Begründete Fakten und belegte Fakten, hingegen das andere.

Der Vorhalt ist, dass besagter Klaus-Dieter Pape, ziemlich nahtlos die Redaktion jener Zeitschrift weitergeführt, welche zu DDR-Zeiten in Zeugensicht, unrühmlich in die Geschichte eingegangen ist. Und das war bekanntlich die "Christliche Verantwortung".
Deren letzte Ausgabe Nr. 264 (I/1993) teilte lapidar mit:
"Die Herausgabe der CV wird mit dieser Ausgabe beendet."

Den Geschichtsunkundigen nochmals zur Erinnerung. Im November 1989 fiel die Berliner Mauer. Zu den indirekten Folgewirkungen dieses weltgeschichtlichen Ereignisses gehörte letztendlich auch, dass der DDR-Staat (als Staat) einige Zeit später zu bestehen aufhörte.

Zu DDR-Zeiten war die CV aus staatlichen Steuermitteln ausgehalten. Darüber kann es keinen Zweifel geben. Sie konnte damals auch monatlich erscheinen. Mit dem Ende der DDR war es auch zu Ende mit dem monatlichen Erscheinen. Das pendelte sich dann auf eine Ausgabe pro Vierteljahr ein.. Und die genannte letzte Ausgabe war eben die für das erste Vierteljahr 1993.

Indem der DDR-Staat nicht mehr existierte, welcher (formal) über das Staatsekretariat für Kirchenfragen die Existenz der CV finanziell absicherte, bedeutete dies zugleich. Mit dem Ende der DDR musste die CV aus eigenen Mitteln finanziert werden. Offenbar gelang dies bis Anfang 1993. Dann war wohl "die Puste aus".

Klaus-Dieter Pape führte dann, ebenfalls auf der Basis vierteljährlichen Erscheinens, dann zeitweilig eine modifizierte Variante des Blattes unter dem abgewandelten Titel "Aus Christlicher Verantwortung" durch. Redaktionssitz der CV zu DDR-Zeiten war Gera. In der Ägide Pape hingegen eindeutig nunmehr Tübingen.

Hat Pape etwa vom Staatsekretariat für Kirchenfragen der DDR die CV übernommen? Bis zum Beweis - nochmals wiederholt Beweis des Gegenteils - ist diese Frage eindeutig zu verneinen. Er hat sie offenbar von den 1993 als Privatpersonen anzusprechenden Herren (Dieter Pape und Henry Werner (Struck)) übernommen. Genannte Herren waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr vom DDR-Staat bezahlt, dieweil der ja nicht mehr existierte.

Anderweitige Interpretationen bedürfen des detailliert, begründeten Beweises.

Man kann dem Klaus-Dieter Pape vielleicht vorhalten, ein anrüchiges Unternehmen, modifiziert, zeitweilig fortgeführt zu haben. Diese Sachlage reicht aber keineswegs aus, daraus eine direkte Kontinuität zur Stasi zu DDR-Zeiten ableiten zu können.

Auch Klaus-Dieter Pape war für sein Zeitschriftenprojekt wirtschaftlich völlig selbstständig. Irgendwelche vermuteten Subventionen müssen erst einmal nachgewiesen werden.


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