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Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2006 06:51:11: Als Antwort auf: Lieber Freund! geschrieben von + am 01. Oktober 2006 21:22:18: Ergänzend vielleicht noch. Die Botschaft vom "Ende" wieder vergeblich gepredigt A l l e , die das Gedächtnismahl im April besucht haben, sollen eingeladen werden, auch diejenigen, die in der Zwischenzeit neu gefunden wurden, mit uns zusammenzukommen. Es müssen wieder mehr als 4 446 300 Anwesende sein! Es ist etwas Besonderes für das Zusammenkommen vorgesehen, ein wichtiges Programm", (VIII/74). Mehr wird nicht verraten! In einem anderen Zusammenhang fällt lediglich etwas auf: "Nehmt Dienstaufträge willig an. Murrt und nörgelt nicht, und geht ihnen nicht aus dem Wege". Als ob einige widerspenstige, ungezogene Buben zurechtgewiesen werden. U n d: "Jehova schulde uns nicht, etwas Bestimmtes zu tun"! Au c h "die Niniviten mußte Jehova nicht einfach deswegen vernichten, weil Jona diese Botschaft gepredigt hatte"! (VIII/74). Was heißt denn das? Die WTG will also als Auftakt für 1975 mehr als 4,5 Millionen Anwesende zusammengebracht haben. Ja, das besagt etwas für 1975! Doch w a s ? Was ist da "Besonderes"? Was für "große Planungen"? Etwa, wie alle im Frühherbst 1975 das Ende der "6000 Jahre Satans", und den Beginn der 1000-Jahrherrschaft Christi" bewältigen sollen? Unsere Informationen aus der CSSR besagen, daß dort unter den Zeugen eine Spannung aufgebrochen ist, der die WTG nur noch mit "Kahlschlag" Herr werden kann, indem kürzlich rigoros verboten wurde, 1975 auch nur zu erwähnen! Hier soll jeder in euphorischer Hochstimmung das Dienstjahr 1975 beginnen: "Wir haben alle Ursache zu frohlocken! Und nun haben wir das neue Dienstjahr begonnen. Es ist das Dienstjahr 1975, Was wird es
uns bringen? Bestimmt eine außergewöhnliche Mehrung! In aller Welt zwei besondere
Zusammenkünfte. Wir werden zusammensein, um uns über unsere Möglichkeiten ganzherzigen
Dienstes zu unterhalten! Jeder Monat kann sich als der letzte für uns erweisen!"
(Aus IX/74) Die Anweisungen für die Ältesten besagen jedoch in den entscheidenden Punkten: 2) Besondere Zusammenkunft für alle gotthingegebenen getauften Verkündiger. Heiße alle Anwesenden herzlich willkommen. Behandele dann unmittelbar die Gedanken aus der Beilage 'An alle getauften Diener Jehovas'. Zwei führen ein ernstes Gespräch. Den Gedanken der Dringlichkeit vermitteln. Persönlich mit den Neuen sprechen. Führe ihnen den Ernst der Angelegenheit vor Augen, doch so, daß sie sich angespannt fühlen, voranzudrängen. Predigtdienst. Einen vollen Anteil daran nehmen. Lege zum Schluß ein Exemplar des Briefes An alle getauften Diener Gottes' am Zusammenkunftsort zur Einsicht aus." (IX/74). Selbst diejenigen, die diese "besonderen Zusammenkünfte" durchführen sollten, waren nach dem Lesen dieser WTG-Anweisungen teilweise völlig enttäuscht und ernüchtert. Das war doch nichts weiter als das übliche Anspornen zur Tätigkeit, vielleicht etwas schärfer und dringlicher! Dienst, Dienst, Dienst - gibt es kein 1975-Ende? Vielleicht in den beiden" Beilagen", die in den Besonderen Zusammenkünften' besprochen und behandelt werden sollen? J a ! Dort wird. es erwähnt! Doch w i e ? Es folgen die Kerngedanken der beiden "Beilagen". 1) "Ein Brief von Menschen, die um dich besorgt sind. Wie denkst du persönlich darüber? Bist du Jehova dafür dankbar, daß er mit der sündigen Menschheit (zu der auch du gehörst) Geduld hat? Beweist du deine Dankbarkeit, indem du entsprechend handelst, und es nicht länger aufschiebst? Es ist Gottes Wille, daß du zu einer "genauen Erkenntnis der Wahrheit" kommst. Wende dich bitte an irgendeinen Zeugen Jehovas oder sprich mit einem der Ältesten. Du wirst auch feststellen, daß der regelmäßige Besuch der Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas dir eine große Hilfe sein wird. Du wirst den Wunsch verspüren, deine Freude mit anderen zu teilen. Vielleicht hast du aber auch Angst, von Haus zu Haus zu predigen. Dann darfst du gern einen erfahrenen Zeugen begleiten. Du wirst dich bald veranlaßt sehen, Gott als ein getaufter Jünger Christi rückhaltlos zu dienen. Laß dich nicht durch selbstsüchtige Überlegungen daran hindern. Wir spornen dich an, ehe es zu spät ist, gerettet zu werden, wenn die "große Drangsal" hereinbricht. Deine um dich. besorgten Freunde Jehovas Zeugen " 2) "An alle getauften Diener Gottes. 8. September 1974 Worauf lief die erste "Beilage" für die Neuinteressierten hinaus? Wenn man alles Beiwerk wegläßt, dann allein darauf: Die Naherwartung so dringlich machen, als könnte es jeden Tag zu spät sein, in den errettenden WTG-Dienst zu treten, um sich der WTG dann rückhaltlos unterzuordnen. Rückhaltlos! Weißt Du, was das heißt? Das heißt, daß sie keinen anderen Rückhalt mehr haben! Daß sie von der WTG nicht mehr zurückkönnen! Daß sie restlos ausgeliefert sind, was die WTG auch tut, und wohin sie auch führt! Und die 2. Beilage? Im Prinzip das gleiche, nur ist das schwierige. Hier gibt es schon bedenkliche Erscheinungen! Hier muß schon hart gesichtet werden. Bevor sie kritischer werden, muß ihnen, wenn nichts anderes sie mehr zurückhält, selbst Blutschuld angehängt werden! Jeden WT-kritischen Gedanken müssen sie schon, ehe er sich überhaupt regt, als etwas empfinden, das sie befleckt und schuldbeladen vor Gott macht! Dabei ständig die Vorstellung wach halten, es könnte der letzte Tag sein. So soll das Äußerste aus allen herausgeholt werden. Eine Politik des "Zuckerbrot und Peitsche", die die WTG angesichts der schwierigen Zeiten, die sie selbst ankündigt, bestimmt noch steigern wird! Ob die "große Drangsal" so "eindringlich nahe" ist oder nicht, ob
es richtig ist, jeden Tag so zu leben, als ob es der letzte wäre" oder nicht, sollte
eigentlich klar werden, wenn wir die Bemerkung in VIll/74 prüfen, die da zum Schluß
einer Jona-Betrachtung fällt: Gelingt der Sprung Über den eigenen Schatten? Vor dem Hintergrund der langsam dämmernden Erkenntnis, daß die WTG-Endzeitverkündigung mit 1975 wieder haltlos ist, sind das jedoch ganz normale Erscheinungen, Auflösungserscheinungen, kann man sagen, die nur aus der Sicht der WTG absolut negativ sind, verständlicherweise, und die dann natürlich nur "so" artikuliert ausgesprochen werden. Aber das hat doch seine Ursachen! Und oft sind das fruchtbarste Ansätze zur Neuorientierung. Laßt uns deshalb die "Beilage" vom 8. September 1974 etwas eingehender hinterfragen. An erster Stelle steht die "gespannte Erwartung". Wenn schon 1966, als das Jahr 1975 verkündigt wurde, die Diskussion hierüber alles andere überschattete (WT 1. 1. 67, Seite 20 dt.), was erwartet die WTG dann jetzt? Wenn die Ergebenheit nachläßt, dann sicherlich nicht Gott, sondern der WTG gegenüber. Alles andere muß Empörung auslösen, weil es verleumderisch ist, denn die WTG ist nicht gleich Gott. In gleicher Weise, wenn von "Gesamtheit" die Rede ist, da müssen es schon viele sein - die den WTG-Rat nicht mehr beachten. Denn letztlich ist es die WTG, die alles auslegt. ."Wie vor Jehova dastehen?", das sollte sich die WTG selbst fragen, angesichts ihrer haltlosen Termine weltweit. Loyalität gegenüber Gott? Daran liegt es sicher nicht. Auch hier ist nur die WTG-Auslegung immer der Stein des Anstoßes, als "von Gott" ausgegeben. Natürlich wird dadurch Gott diskreditieren aber durch die WTG. Wenn jetzt gar aus dem WT "von Jehova gelehrt" entfernt ist, kann die Forderung: "sich von ihm völlig gebrauchen lassen", nur noch bedeuten - sich von der WTG völlig gebrauchen zu lassen. "Im Namen Jehovas" kann man alles machen, das muß mit Gott nicht das geringste zu tun haben. Auf den Kongressen 1974 hatte die WTG die Stirn, zu erklären, es sei "sehr gefährlich", sich schlecht vorstellen zu können, daß 1975 nicht überschritten wird (G. Zettel, Frankfurt/M.). Ist es "Blutschuld" wenn man sich weigert, weiter zu predigen, was "überschritten" wird, und damit hinfällig ist? Jeder soll auf Gedeih und Verderb mit der WTG verbunden bleiben, das allein ist der Hintergrund dieser "Blutschuld"-Androhungen. Objektiv beurteilt ist das fast der Höhepunkt der möglichen inneren psychologischen Terrorisierung. Einige empfinden das bereits so. "Übertriebenes Interesse an irdischen Gütern?" Das ist nichts anderes als ein Aufbrechen sozialen Denkens. Was bleibt denn übrig, wenn das 1975-Weltende wieder entschwindet oder verscheucht wird, als sich selbst um die künftig notwendigen "irdischen Güter" zu sorgen? Und meint die WTG, ihr jetzt unverfroren zugegebener 1975-Fehlschlag erhöht die Wertschätzung für sie? Feindschaft, Hader und Zwietracht sind unvermeidlich mit jemandem, der Fehlschläge verkündigt, und mit denen, die sie bemänteln. Kann die WTG von denen, die begreifen, wie lächerlich und unglaubwürdig sie nun vor sich selbst, ihren Verwandten und Bekannten und vor der Öffentlichkeit dastehen, weil sie 1975 verkündigt haben, erwarten -.daß sie ihr Liebe entgegenbringen - i h r , die das wider besseres Wissen bewirkt? Alles Grollen, Beleidigen, Unterschieben, Richten, Verurteilen und Verleumden hat hier seine Ursache. Denn die Empörung kann übermächtig werden, wenn man erkennen muß, wie man hier als erwachsener Mensch bis zur Unglaubwürdigkeit und Lächerlichkeit mißbraucht wurde. Zum "Lebensstil der Welt" sei den jungen Brüdern und Schwestern gesagt, daß sinnlicher Tanz nicht unbiblisch ist, wie der Tanz der Sulamithin in "Hohelied" 7:1-11 zeigt. Auch hier boxt die WTG also sinnlos, den Samen berechtigten Widerstandes gegen sich selbst säend. Wenn aber "übermäßiges Trinken" schon nicht mehr zu verschweigen ist, so zeigt das, wie für viele jetzt durch den 1975-Fehlschlag der Sinn des Lebens verlorengeht und sie keinen Ausweg mehr sehen, weil die WTG andererseits alle anderen Dinge verteufelt hat. Es ist zu befürchten, daß einige 1975 Verführte den Strick nehmen, da sie altersmäßig oder sonst am Ende sind. Da wagt die WTG zu fragen: "Was läßt eine nähere Prüfung E u r e s Handelns
erkennen? Wer ist denn für alles und jedes verantwortlich, was je verkündigt wurde?.
Regiert die WTG nicht sogar bis in die intimsten Beziehungen der Versammlungsglieder
hinein? Das WTG-Handeln muß angesichts des 1975-Fehlschlages einer näheren Prüfung
unterzogen werden! Davon will die WTG ablenken. Möge sich da niemand zu einem Sündenbock
machen lassen. Immer hat es die WTG so hingedreht, z. B. 1914, 1925, 1945 - daß am Ende
die "befleckt und schuldbeladen" waren, die der WTG geglaubt hatten. Die
Gesellschaft sich aber ihre Hände erfolgreich in Unschuld waschen konnte. Die
"Warnung" von "Kompromissen" ist ein verdeckter politischer Pfeil, der
besondere Aufmerksamkeit verdient. Die "großen Planungen" für 1975 Oder soll man in Brooklyn den ganzen internationalen Apparat 1975 anhalten und den Endzeit-Bankrott erklärend Konnten nicht auch die früheren Endzeitfehlschläge der "Generationen" von 1874, 1914, 1925, oder 1945 erfolgreich verdrängt werden, in dem sie überspielt und übersprungen wurden? Wurde nicht genügend Erfahrung darin gesammelt, mit solchen, die das durchschauen, psychologisch fertigzuwerden? Konnten solche bisher nicht immer "blutschuldig" zur Abschreckung für andere an den Pranger gestellt werden? Warum nicht auch für 1975 so vorgehen? Niemand in der letztverantwortlichen WTG-Führung hat je an ein 1975-Ende geglaubt. in IX/74 wird berichtet, was z. B. für die Tätigkeit in Europa nach 1975 seit Jahren in der Schublade lag: In Wiesbaden wurde ein neues Fabrikgebäude gekauft. Dort wird eine neue Buchbinderei eingerichtet, so daß die Buchproduktion dann täglich auf 75000 Bücher in einer normalen Arbeitsschicht gebracht werden kann. In der jetzigen Druckerei werden nochmals zwei MAN-Buchdruckrotationsmaschinen aufgestellt, um den steigenden Bedarf an Literatur drucken zu können. Gleichzeitig werden die Brüder dort ein neues Bethelheim bauen, das 90 weitere Mitarbeiter aufnehmen kann. Die Brüder meinten, daß selbst, wenn die Maschinen noch eine einzige Woche arbeiten, sie bereits ihren Zweck erfüllt haben." Die letzten Worte sollen denen den Mund stopfen, die im Blick auf das "Ende" im Frühherbst 1975, also in "einigen Monaten", diese Erweiterungen in Wiesbaden an Kapital, Einrichtungen und Fabriken für Verschleuderung halten. Die WTG verfolgt die gleiche Taktik wie beim 1975 End-Termin, als in Magdeburg sehr ähnliches geschah, um dann in einem gigantischen Zahlen- und Umsatzrausch alle Kritiker mundtot zu machen und zu verdrängen. Wir können also mit der WTG , "Flucht nach vorn" heraus aus ihren erneuten Endzeit-Bankrott von 1975, zugleich eine gigantische Flut von WTG-Literatur erwarten, die sich aus Wiesbaden über Europa ergießen soll. Nicht nur vermehrt die anderen Christen, ihre Kirchen und Gemeinschaften herausfordernd. Im BRD-Königreichsdienst vom Juni 1974 gab die WTG bekannt, daß ab sofort Der Wachtturm" in der rumänischen Sprache gedruckt, wird. Damit sollen sozusagen auch in Osteuropa "die letzten Lücken" geschlossen werden. ... "Stellt euch vor, 4 446 344 besuchten das Gedächtnismahl! Nun laufen große Planungen. Dienstjahr 1975, das besagt etwas. Alle, die das Gedächtnismahl besucht haben, sollten eingeladen werden. - Es müssen wieder mehr als 4 446 300 Anwesende sein!" So hieß es in VIII/74, als Auftakt für 1975. Wer jetzt angesichts des Fehlschlages von 1975 dennoch kommt, ist gutgläubig, wenn nicht gar einfältig wie zuvor. Die Sache ist für die WTG zugleich auch ein Test ihrer bedenkenlos Getreuen. Wenn jetzt mehr als 4,5 Millionen gekommen sind, könnte dann nicht der mögliche 1975-Abfall doppelt und dreifach ersetzt werden? Was wäre da irgendwelche Kritik, wenn dann soviele "lebendige Briefe" vorzuweisen sind? Könnte nicht so die 1975-Niederlage in einen glänzenden Sieg verwandelt werden, der keine Rücksichtnahme mehr verlangt? Die Jona-Auslegung nimmt jeden Zweifel daran, daß die WTG auf diese Weise über ihren Schatten springen will. Wird ihr das gelingen? - |