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Geschrieben von Drahbeck am 22. September 2006 07:01:23: Als Antwort auf: Re: 15. 9. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. September 2006 07:01:08: J. F. Rutherford schrieb in dem 1928 erschienenen Buch Schöpfung" Es scheint, dass es der Plan Jehovas war, das Licht über sein großes Werk zum Wohle der Menschen erst vom Jahr 1874 n. Chr. an zunehmen zu lassen. In diesen Jahre war es auch, daß Isaak N. Vail zum ersten Mal seine Schrift betitelt 'Das Ringsystem der Erde' veröffentlichte. Der Titel nimmt Bezug auf einer Reihe aufeinanderfolgender ringförmiger Hüllen von Wasserdampf, die die erschaffene Erde umgeben haben und in verschiedenen Perioden auf sie nieder gefallen sein sollen. Vor der Untersuchung des Berichtes der Heiligen Schrift sei hier nachfolgend eine kurze
Zusammenfassung dieses Vail'schen Ringtheorie gegeben: Diese rotglühenden Dämpfe enthielten alle auf der Erde bekannten schmelz- und verdampfbaren Mineralien. Als die Erde sich abkühlte, legten sich die schwersten dieser Dämpfe die der Erde am nächsten waren, wie Ringe um dieselbe, und die leichteren Stoffe bilden zahlreiche andere Dinge, jeweils ihrem Gewichte und ihrer Dichte entsprechend. Diese Ringe oder Gürtel waren voneinander getrennt und scharf begrenzt. Die Umdrehung der dem Polargürteln näher gelegenen Ringe war langsamer als die der Ringe am Äquator. Als diese aus Wasserdampf geformten und schwer mit Kohlenstoff geladenen Ringe allmählich abkühlten, kreisten sie immer näher die Erde, bis sie schließlich zusammenbrachen und niederfielen. Die, welche der Erde am nächsten und am schwersten waren, fielen zuerst herab und ließen die entfernteren und leichteren Ringe sich allein in ihren Bahnen weiter um die Erde drehen, aber Ring um Ring kühlte in bestimmter Reihenfolge ab und fiel hernieder. Professor Vail urteilt weiter, dass der letzte dieser Ringe hauptsächlich aus Wasser
bestand, während die andern Ringe große Mengen Kohlenstoff und mineralische Stoffe, die
durch die große Hitze der Erde ausgeschieden wurden enthielten. Das Sonnenlicht, das
durch die Ringe, welche wie ein Baldachin die Erde einhüllten, hindurchdrang, verursachte
gewissermaßen ein Treibhauszustand, der an den Polen das Pflanzen und Tierleben genauso
wie auf anderen Teilen der Erde gedeihen ließ. Diese Ringe, die die Erde umgeben drehten
sich rascher als die Erde um ihre Achse, und der Abkühlungprozeß bewirkte, das sie zur
gegebenen Zeit auf die Erde fielen. Der Einsturz des letzten dieser Wasserringe trat erst
nach der Erschaffung des Menschen ein und brachte die große Flut in den Tagen Noahs. Weiter Rutherford: Das Ringsystem über die Bildung der Erde wie es Professor Vail befürwortet, ist
vernünftig. Diese Theorie wird durch die im Worte Gottes offenbarte Wahrheit
unterstützt. Weiter liest man im genannten Rutherford-Buch: Was jene Ringtheorie anbelangt, begegnet man ihr noch im 1943 (Englisch) und 1946
(Deutsch) erschienenen WTG-Buch Die Wahrheit wird euch frei machen". Dort unter
anderem in Form einer Zeichnung dargestellt. Schon in den Schriftstudien" Band 6, kam der genannte Herr Vail mit einem ausführlichen Zitat zu Wort. Dort wird er wie folgt zitiert: Nachdem Vorstehendes geschrieben wurde, zitieren wir aus dem Scientific
American" folgende kurzgefaßte Darlegung aus der Feder Professors Vails: Während der Feuerzeit verdampften die Ozeane samt einer ungeheuren Menge von
Mineralien und Metallen, und wenn wir zugeben, daß diese Dünste in ein Ringsystem
geformt waren und im Laufe der Zeitalter in großen Abschlägen niederfielen, und einige
sogar bis in das Zeitalter des Menschen hinein sich um die Erde lagerten, so können wir
uns viele Dinge erklären, die heute dunkel und verwirrend sind. Auch in der Buchausgabe des Photo-Dramas der Schöpfung", lässt sich die
Ringtheorie nachweisen. So unter anderem auf Seite 5 (und an weiteren Stellen). Ebenfalls in der "Der Weg zum Paradiese" von W. E. van Amburgh, mit Vorwort von Rutherford
Nun widmet sich Erwachet!" vom 22. 9. 1956 in einem Ein sonderbarer Planet. Der Saturn" betitelten Artikel erneut der Ringtheorie. In diesem Artikel findet sich auch der zustimmbare Satz: Natürlich ist der Saturn weit entfernt, unsere Kenntnis ist beschränkt, und bestimmt werden wir in Zukunft noch mehr hinzulernen." Es wäre angemessen gewesen, hätte Rutherford schon ähnliches geäußert. Hat er aber nicht. Er stellte seinerzeit die Ringtheorie als für Gläubige unumstößlich hin. Es ist interessant zu registrieren, dass in dem genannten Erwachet!"-Artikel die Vail'sche Ringtheorie nunmehr zum Abschuss" freigegeben wird. Erwachet!" schreibt: Im Jahre 1796 stellte Laplace die Nebeltheorie auf, um die Entstehung der Planten zu erklären. Er wies auf das Ringsystem des Saturns hin als Beispiel dieser Möglichkeit. Man glaubte, daß ebenso, wie Schmutz von dem Rand eines rotierenden Rades geworfen wird, wenn es schnell genug rotiert, auch Materie von der Sonne weggeschleudert wurde. Während sich die Sonne weiter zusammenzog, sammelte sich die hinausgeschleuderte Materie und kühlte ab, um so die Planeten zu bilden. W. M. Smart schreibt jedoch in seinem Buche 'The Orgien of the Earth' (der Ursprung der Erde), herausgegeben im Jahre 1951: Trotz des anscheinenden Erfolges - indem einige Hauptmerkmale unseres Planetensystems dadurch erklärt werden können - wird die Nebentheorie heute vollständig verworfen, zumindest, was die Entstehung der Planeten und Satelliten betrifft." In seinem Buch 'The Earth's Annular Systems' (Das Ringsystem der Erde) wies Isaac N. Vail im Jahre 1902 auf die Ringe des Saturns hin, um zu beweisen, wie der Schöpfungsvorgang bezüglich der Erde vonstatten ging. Als die Erde noch ein glühender Ball war, stieß sie. so behauptet er, wie der Saturn, Feuchtigkeit und andere Stoffe in Form von Dampf aus, der im Raum schwebend mit der Erde rotierte, um später, als die Rotation verlangsamt wurde, wieder auf die Erde niederzugehen. Daß solch eine Hülle aus Dampf durch die Macht Gottes über der Erde gehalten wurde, wird in der Heiligen Schrift gezeigt; jedoch gibt es keinen Beweis, daß die Hülle jemals die Form eines Ringes hatte, und die Wissenschaft behauptet, daß der Planet Saturn keine Veranschaulichung dieses Vorgangs gibt." Sicher ist es zu akzeptieren, wenn sich auch die WTG in naturwissenschaftlichen Fragen revidiert. Was das Unfaire an der ganzen Sache ist, stellt jedoch der Umstand dar, dass seitens der WTG, auch nicht andeutungsweise (nach dieser Korrektur) auf die vollmundigen Thesen zu Russell und Rutherford's Zeiten eingegangen wird. Es ist also wieder einmal das berühmte Man hat geglaubt". Wer dieses Man" in Sonderheit war, wird geflissentlich unterschlagen! Noch eine Abwandlung der Ringtheorie A(ugust) Fetz, dessen Bibelforscher bezügliches Buch aus dem Jahre 1925 man berechtigterweise, heutzutage tunlichst nur mit der Kneifzange anfasst". Fetz war einer der zeitgenössischen Verschwörungtheoretiker (eine Spezies, es sei beklagt, die auch heute noch nicht ausgestorben" ist). Unter den zeitgenössischen Verschwörungstheoretikern mit Bibelforscher-Bezug (es gab noch ein paar mehr von der üblen Sorte), war Fetz vielleicht gar der ungekrönte Papst". Damaliges Hauptverschwörungsthema" (wirklich nur damaliges? Da wäre ich mir nicht im entferntesten sicher) waren die Juden". Den Holocaust in der realen Form kannte man zwar um 1925 noch nicht; dieweil zeitlich später einzuordnen. Aber das es diesen dann gab. Mit Sicherheit hat auch Hetzer Fetz, seine nicht unwesentlichen Vorläuferdienste dabei geleistet. Da Differenzierungen" für alte und neue Verschwörungstheoretiker ein Begriff von einem anderen Stern" sind, mit dem sie überhaupt nichts anzufangen wissen. Da dies nun mal so ist, braucht man sich denn auch nicht zu wundern, dass Fetz praktischerweise", die verhassten Bibelforscher zugleich in die Judenschublade" mit hinein tat. Die war zwar keinesewegs leer". Bolschewisten" und andere Schreckgespenster, befanden sich dort schon. Aber auf ein Schreckgespenst" mehr kam es den deutschnationalen Machern auch nicht mehr an. So landeten die Judenfreunde" Bibelforscher" (man denke nur an ihre Bücher Die nahe Wiederherstellung Israels" (Russell), oder Trost für die Juden" (Rutherford)) eben auch in dieser Schublade. Das sie dort landen konnten. Unzweifelhaft hat die WTG, wie diese Buchtitel schon verdeutlichen, es ihnen dabei leicht gemacht. Was war denn der Herr Fetz noch? Im Hauptberuf ein stramm deutschnationaler Schuldirektor. Wenn die Bibelforscher in ihrer Anklage gegen die Geistlichkeit" selbiger unter anderem vorwarfen, die Jugend in die Schützengräben des ersten Weltkrieges hineingepredigt" zu haben, dann kann man sich sehr wohl auch Herrn Fetz bei dieser Tätigkeit plastisch vorstellen. Offenbar aber hat sie ihn wohl nicht ganz ausgefüllt", so das er sogar noch Zeit und Muße fand, sich dem Bibelforscherthema zu widmen. Einiges las er dazu. Aber auch Stippvisiten vor Ort" gönnte er sich. Es wäre wohl etwas zu einfach, einen gestandenen Schuldirektor" wie Herrn Fetz als Milchmädchen" zu bezeichnen. Obwohl seine Logik nicht selten dazu animieren würde. Also wenn ich seine Grundsatzthesen nicht im entferntesten teile, so komme ich andererseits aber auch nicht umhin, auch die Ergebnisse seiner Stippvisiten" bei den Bibelforschern zur Kenntnis zu nehmen. Und bei einer solchen registrierte er einen durchaus interessanten Aspekt. Der wiederum steht im Kontext zur bereits erläuterten Ringtheorie". Er ist zugleich auch ein Zeugnis (analog auch zur Technikeuphorie der Bibelforscher"), das einmal mehr aufzeigt, wie die denn zeitgenössisch so zu ticken" pflegten. Herr Fetz weiß als Zeitzeuge über das Resultat einer seiner Stippvisiten"
bei den Bibelforschern" zu berichten: Das Fetz sich seine Aussage keineswegs "aus den Fingern gesogen", sondern
dass reale Vorstellungen und Diskussionen in Bibelforscher-Kreisen dahinter stehen,
verdeutlicht (auch) jene Leserfrage, welche man in (der Schweizer Ausgabe) des
"Goldenen Zeitalters" vom 15. 10 1923 lesen konnte (S. 31). Dort wurde
angefragt: Nun ja, da fällt einem unwillkürlich auch der Wunderweizen" wieder ein, über den ebenfalls zeitgenössisch erstaunliches berichtet wurde.
Herrn Marley Cole indes scheint diese Euphorie in Sachen Wunderweizen" schon nicht mehr beeindruckt zu haben, denn er müht sich in seinem ZJ-bezüglichen Buche, eben jenem Wunderweizen" als eine nicht mehr reproduzierbare Mutation" wegzuerklären. So haben diese Wunder" wieder einmal einen bemerkenswert kurzen Zerfallswert! |